China: Corona-Virus bremst Autoindustrie aus

STILLSTAND Die chinesische Metropole Wuhan ist wegen der vom Corona-Virus ausgelösten Epidemie von der Aussenwelt vollkommen abgeschottet. Dies hat auch Auswirkungen auf die Automobilindustrie. Die Region rund um Wuhan ist neben Shanghai das zweitgrösste Zentrum der chinesischen Automobilproduktion. Dort bauen unter anderem Nissan, Kia, PSA und Honda Fahrzeuge. Nach mehr als 170 Todesfällen durch den […]

Die Fabrik von BBAC (Beijing Benz Automotive Co.) in Peking (Foto: Automedienportal.net/Daimler).

Die Region rund um Wuhan ist neben Shanghai das zweitgrösste Zentrum der chinesischen Automobilproduktion. Dort bauen unter anderem Nissan, Kia, PSA und Honda Fahrzeuge.

Nach mehr als 170 Todesfällen durch den neuen Corona-Virus beginnen die Unternehmen inzwischen mit der Evakuierung ihrer Mitarbeiter.

Enormer Produktionsverlust
Aktuell sind die Auswirkungen durch die Produktionsunterbrechungen noch nicht absehbar. Schliesslich bleiben die Fabriken wegen der Feiern zum chinesischen Neujahrsfest ohnehin traditionell geschlossen.

Niemand weiss zurzeit, wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann. Die Verantwortlichen in Peking haben bereits angekündigt, dass die Wuhan-Region noch für «einige Wochen» unter Quarantäne bleiben wird.

Inzwischen wirkt sich die Epidemie auch auf andere Wirtschaftsregionen aus. In Shanghai, dem grössten chinesischen Automobil-Produktionszentrum, wurden die Neujahrsferien bis zum 10. Februar verlängert, was sich nach Berechnungen von Beobachtern in einen Produktionsverlust von rund 100 000 Automobilen übersetzt.

So handeln die Hersteller
Volkswagen, seit mehr als vier Jahrzehnten in Shanghai, hat die Ferien ebenfalls verlängert und plant, seine Mitarbeiter bei Wiederaufnahme der Produktion mit Mundschutzmasken und Desinfektionsmitteln auszurüsten. In Peking sind die VW-Mitarbeiter bis zum 17. Februar freigestellt und sollen während dieser Zeit von zu Hause arbeiten.

Toyota hat unterdessen die Produktion bis zum 9. Februar komplett eingestellt und wird erst dann entscheiden, ob und wann die Fabriken wieder geöffnet werden. Zusätzlich wurden alle Dienstreisen nach China gestrichen.

BMW und Mercedes-Benz erwägen aktuell noch keine Rückholaktionen. Beide verzichten auf nicht zwingend notwendige Geschäftsreisen nach China.

Keine Erholung für den Markt
Wie sich die Situation entwickeln wird, hängt auch von der Weiterverbreitung der Corona-Viren ab. Auf jeden Fall trifft die Epidemie die chinesische Automobilindustrie zu einem denkbar schlechten Moment.

Im vergangenen Jahr gingen die Neuzulassungen im weltweit grössten Automobilmarkt um 8,2 Prozent zurück. 2020 sollte sich der Markt eigentlich wieder erholen. Das ist nun angesichts der Produktionsausfälle ungewiss geworden. (ampnet/ww)

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