Suzuki Cup: Sandro Fehr beweist Nervenstärke

SPANNENDE TITELENTSCHEIDUNG Erst im letzten Rennlauf beim Slalom Chamblon fiel die Entscheidung im Suzuki Swiss Racing Cup 2023 zugunsten von Sandro Fehr. Acht Hundertstel entschieden über die Titelvergabe.

 

Daumen hoch für Sandro Fehr (rechts). Erstmals ist er Meister und Marcel Muzzarelli wie 2022 Vizemeister (Fotos: Denise Steinmann, Peter Wyss).

Sandro Fehr brachte zwar zwei Punkte Vorsprung auf Marcel Muzzarelli mit auf den Waffenplatz von Chamblon. Trotzdem herrschte punkto Ausgangslage praktisch Gleichstand. Denn aufgrund des eng gestaffelten Punktesystems und der gleichen Anzahl an Siegen (je einen) war der Schnellere am Tagesende automatisch auch Meister, falls sich keiner davor oder dazwischen schob. Das war jedoch weder im Training noch in den zwei Rennläufen der Fall.

Keine Frage der Nerven
Im ersten Durchgang auf der 4400 Meter langen Strecke legte Muzzarelli (obere Galerie links) eine um eine halbe Sekunde bessere Zeit vor. Beiden war jedoch klar, dass es noch schneller gehen müsste, zumal sie ihre eigenen Trainingsbestzeiten verfehlt hatten.

Äusserlich war ihnen die Nervosität nicht anzumerken, innerlich rumorte es jedoch bestimmt in beiden. Wie in den anderen Rennen in der abgelaufenen Saison bewies Sandro Fehr (obere Galerie Mitte) allerdings Nervenstärke, indem er das Ding noch drehte.

Sieg über das Vorbild
Der Hobbyhöhlenforscher aus Rorschacherberg verbesserte sich um mehr als eine Sekunde, sein Gegenspieler um eine halbe, beide wiederum ohne Torfehler – und so gab am Ende die um acht Hundertstelsekunden schnellere zweite Laufzeit von Fehr den Ausschlag über die Titelvergabe. Dessen Freude war nach Aushang der offiziellen Rangliste riesig.

Sandro Fehr: «Ich bremste überall ein bisschen feiner, nachdem es mich im ersten Lauf zweimal leicht aufgestellt hatte. Ich wusste, dass es eine super Zeit war. Ich habe nie an mir gezweifelt und nicht aufgegeben. Ich habe mich drei Wochen lang mental auf dieses entscheidende Finale vorbereitet und war daher frei im Kopf. Jahrelang habe ich zu Muzz aufgeschaut, daher ist es toll, nun gegen einen so starken Gegner wie ihn gewonnen zu haben.»

Premiere als Meister
Für den gelernten Polymechaniker ist es der erste Titelgewinn als Fahrer, nachdem er in der OPC Challenge und im Suzuki-Cup schon viermal Mitglied des siegreichen Teams gewesen war. Seit 2012 nimmt Fehr mit verschiedenen Swift-Modellen an diesem Markenpokal teil, doch noch nie spielte er bis zuletzt im Titelkampf eine Rolle.

Sein Widersacher, der zuvor schon etliche Cups für sich entschieden hatte, ärgerte sich zwar über die derart knappe Niederlage, zeigte sich danach aber als fairer Verlierer.

Marcel Muzzarelli: «Natürlich wüsste ich genau, wie und wo ich die paar Hundertstel eingebüsst habe. Aber ich mag Sandro den Titel absolut gönnen. Er ist schon so lange dabei. Ich weiss genau, wie er sich nun als Meister fühlt.»

Zwei Teams in den Top Fünf
Von den Konkurrenten wollte sich keiner wirklich in das Titelduell einmischen, wozu allenfalls Michaël Béring (obere Galerie rechts) und Christian Zimmermann (mittlere Galerie links)  in der Lage gewesen wären. Der Auftaktsieger von Bière büsste als Dritter aber bereits mehr als zwei Sekunden auf das Siegerduo ein und war glücklich, endlich wieder einmal auf dem Podium zu stehen.

So sicherte sich der Neuenburger den vierten Meisterschaftsrang, den ihm das Team 77 noch streitig machte. Danny Krieg, der in Chamblon für die 1977er-Jahrgänger punkten musste, kam jedoch nicht über den achten Rang hinaus, während Teamchef und Cup-Koordinator Zimmermann den guten vierten Platz erzielte.

Als Fünfter fügte Reto Steiner (mittlere Galerie Mitte) dem Konto vom Flammer Speed Team, das bereits als Meisterschaftsdritter feststand, weitere gute Punkte hinzu. Der ebenfalls in Flammer-Farben auftretende Rico Thomann (mittlere Galerie rechts) schloss seine erste volle Suzuki-Saison mit einem sechsten Platz in Chamblon und in der Tabelle ab.

Mit Rang 7 im letzten Rennen und in der Meisterschaft konnte auch Stefan Glanzmann (untere Galerie links) gut leben, wenngleich er sich wie Thomann nach je einem vierten Platz in Frauenfeld wohl insgeheim das erste Podium erhofft haben mag. Fabio Gubitosi (untere Galerie Mitte) und Jean-Luc Janz (untere Galerie rechts) komplettierten beim Finale mit Respektabstand die Top Ten.

Nächstes Jahr noch einmal
Bereits steht fest, dass es den Markenpokal mit dem Suzuki Swift Sport 48V Hybrid auch im nächsten Jahr geben wird, obwohl ein neues Modell in der Pipeline ist. Details werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die Meisterehrung findet am 19. August im Rahmen des Oldtimer Grand Prix in Safenwil statt.

auto.suzuki.ch/suzuki-swiss-racing-cup

 

 

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