Slalom Ambri: Spannung vor dem Finale

LETZTE ENTSCHEIDUNGEN Der Slalom auf dem Flugplatz von Ambri bildet am Sonntag den Abschluss der Schweizer Meisterschaft. Spannend wird der Kampf um den zweiten SM-Platz. Auch in der OPC Challenge steht der Meister noch nicht fest. Wie in den letzten paar Jahren organisiert die Equipe Bernoise das Slalomfinale in Ambri. Gut möglich, dass die Spezialisten […]

Die Regenreifen wurden 2018 selten benötigt. Manuel Santonastaso montierte die schmalen Gummis an seinem BMW 320 im Mai für den ersten Trainingslauf in Bière (Fotos: Ramon Hänggi).

Wie in den letzten paar Jahren organisiert die Equipe Bernoise das Slalomfinale in Ambri. Gut möglich, dass die Spezialisten zum Saisonende hin doch noch ihre in der Saison 2018 kaum benötigten Regenreifen montieren müssen.

Die Wetterpropheten sagen für die Südschweiz eher feuchte Bedingungen voraus, was das Geschehen aber nur noch interessanter macht. Sollte es doch trocken bleibt, hat niemand etwas dagegen…

Mit Martin Bürki ist der alte und neue Meister zwar bereits erkoren. Spannend ist die Ausgangslage aber puncto Vergabe um die weiteren Medaillenränge in der Schweizer Slalom-Meisterschaft.

Drei Fahrer wollen Vizemeister werden
Mit Philip Egli (Dallara/E2-SS-2000), Manuel Santonastaso (BMW 320/IS-2000) und Christoph Zwahlen (Opel Kadett/E1-3000) belegen drei Fahrer punktgleich den zweiten Tabellenrang. Alle haben schon fünf Siege und zwei zweite Plätze in ihren Klassen auf dem Konto.

Philip Egli im Dallara-EPR-1: Der bestplatzierte Rennwagenpilot braucht am Sonntag Glück und Nerven, um auf einem SM-Medaillenrang zu bleiben.

Jeder kann mit einem weiteren Sieg nach Abzug des Streichresultats auf 135 Punkte kommen. Falls er nur Zweiter oder schlechter klassiert sein wird, dann auf 130.

Vorteil Santonastaso
Unser Tipp: Vizemeister wird „Santi“. Anders als in den Vorjahren zählt Ambri nämlich nicht mehr zur Interswiss-Trophy, sodass die stärksten IS-Kollegen aus seiner Klasse zu Hause bleiben.

Der sechste Saisonsieg zwischen den Toren liegt für den schnellen BMW-Piloten bereit, und weil bei Punktgleichheit die Klassenstärke zählt, ist der Thurgauer im Vorteil.

Nachteil für Egli
Philip Egli hat zwar nur Marcel Maurer im Formel Renault Midland als ebenbürtigen Klassengegner. Dieser befindet sich 2018 jedoch in Hochform und will nach Drognens auch in Ambri gewinnen. Egli braucht also ein starkes Nervenkostüm, da Maurer nichts mehr zu verlieren hat und Regenrennen mag.

Christoph Zwahlen fährt mit seinem giftgrünen Opel Kadett fast wieder so schnell wie in seinen besten Tagen. Nun winkt der zweite oder dritte SM-Rang 2018.

Auch für Christoph Zwahlen wird die Aufgabe schwierig, haben sich doch Hermann Bollhalder mit seinem Opel Speedster Turbo und Martin Oliver Bürki mit dem BMW M3 E33 (tauchte seit dem Motorschaden in Interlaken nie mehr auf) angemeldet.

Beim seinem Comeback in Frauenfeld hatte Zwahlen jedoch beide im Griff, Bollhalder danach auch in Bure, sodass der Kadett-Pilot der Favorit bleibt. Seine Chance auf den dritten SM-Rang ist daher auch aufgrund der Klassenstärke übers ganze Jahr grösser als jene von Egli. Aber eben, es muss auch erst alles gefahren werden.

Rückkehr von Riva und Geninasca
Sofern Tiziano Riva nicht nur angemeldet ist, sondern auch erscheint, gehört er mit seinem Reynard F3000 neben Egli und Maurer zu den Anwärtern auf den Tagessieg.

Bei den Tourenwagen ist Sacha Geninasca mit einem Lancia Delta S4 von Ianniello, mit dem er 2007 den Berg-SM-Titel errang, gemeldet. Ebenso die stets starken Porsche-Piloten Koch, Drack und Ceresa mit ihren GT3-Autos.

Martin Bürki wird sich aber vor allem auf nasser Unterlage einen Spass aus dem Versuch machen, mit dem kleinen VW Polo alle zu bezwingen. Dies tat er auf dem flüssig gesteckten Tessiner Flugplatzkurs schon vor einem Jahr bei Sonnenschein. Zumal er mit dem vorzeitigen Titelgewinn unbeschwert ans Werk gehen kann.

Sylvain Burkhalter: In Interlaken begann er seine Siegesserie mit dem Abarth biposto, die zum erneuten Meistertitel führte.

Burkhalter ist Abarth-Meister, Duell um OPC-Titel
Im Trofeo Abarth Slalom steht der Meister bereits fest. Sylvain Burkhalter kann nach dem sechsten Klassensieg in Drognens bei den Abarth biposto nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden.

Sehr spannend wird es dagegen noch in der Opel OPC Challenge. René Zogg und Rolf Tremp trennen brutto und netto (ein Streichresultat) nur ein paar Punkte. Da die Opel-Piloten am Sonntag im Rahmen des SM-Finales noch zwei Rennen austragen, ist alles offen.

Rolf Tremp (l.) und René Zogg: Einer wird am Sonntag in Ambri OPC-Challenge-Sieger 2018.

Sollte es regnen, werden die Nerven zusätzlich belastet, da bei solchen Bedingungen noch keiner Rennerfahrung mit dem Opel Adam S hat. Erst kurz vor 18 Uhr, nach Abschuss des letzten Rennfeldes der Slalom-Saison 2018, wird der letzte Meister feststehen.

Spannender kann nicht mal die Formel 1 sein…

www.equipe-bernoise.ch

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