Lotus Cup: «Bolle» und Wintsch souverän

DOPPELSIEGE IN GARGELLEN Auch bei der dritten zum Lotus V6 Cup Suisse zählenden Veranstaltung in Gargellen blieben Hermann Bollhalder und Dino Wintsch unbesiegt. Der Bergslalom hatte aber seine Tücken. Wie das Arlbergrennen und der Slalom Röthis zählte der Int. Berg Klein Slalom von Gargellen mit den zwei in sich abgeschlossenen Rennen am Samstag und Sonntag […]

Nach diesem Pylonentreffer musste Dino Wintsch zwei sauber-schnelle Läufe hinlegen, um nicht geschlagen zu werden (Foto: Ramon Hänggi).

Wie das Arlbergrennen und der Slalom Röthis zählte der Int. Berg Klein Slalom von Gargellen mit den zwei in sich abgeschlossenen Rennen am Samstag und Sonntag zum diesjährigen Lotus V6 Cup Suisse. Für Dino Wintsch begann er allerdings mit einem kleinen Fahrfehler, hatte er auf dem 1,5 Kilometer langen und schnellen Bergrennstrecke in Vorarlberg doch eine Pylone berührt.

Knapper Sieg für Dino Wintsch
Allerdings wäre Daniel Strim mit einem identischen Exige Cup 430 auch netto vor dem amtierenden Meister aus der Klasse Competition gelegen. So musste Wintsch im zweiten und dritten Lauf alle Register ziehen und dabei fehlerfrei bleiben, um Strim von der Spitze zu verdrängen.

Da es durch den schweren Unfall ihres Lotus-Kollegen Giuliano Piccinato, auf den wir auf dessen speziellen Wunsch hier nicht mehr eingehen, aus Zeitgründen zur Streichung eines vierten Rennlaufs kam, fiel der Vorsprung von Wintsch mit 22 Hundertsteln denkbar knapp aus. Daniel Strim ist aber zweifellos der Aufsteiger des Jahres.

Daniel Strim setzt Wintsch zunehmend unter Druck. In Gargellen fehlte nicht viel zum Sieg über den Titelverteidiger (Fotos: Wisu Bucher).

Die Plätze 3 bis 5 gingen an die nur durch Sekundenbruchteile getrennten Reto Sieber (Exige 410 Cup R), Mario Hedinger (Exige Komotec) und Christian Nüssli (Exige Cup 430).

Bollhalder eine Klasse für sich
Deutlicher distanzierte Hermann Bollhalder seine drei Konkurrenten in der Klasse Production. Während der Toggenburger in der Addition mehr als sieben Sekunden voraus lag, konnte Daniel Steinmann Roberto Zürcher dank seiner guten zweiten Laufzeit nur um sechs Zehntel auf Rang 3 verweisen.

Wintsch schneller als alle GT-Fahrzeuge
Im nachmittäglichen Rennen ohne Cup-Wertung spielte Dino Wintsch seine Klasse und das Potenzial des Lotus im Regen voll aus. Der in der Gruppe H gestartete Zürcher erzielte die Bestzeit sämtlicher Tourenwagen und GT-Fahrzeuge, inklusive dem zuvor im Trockenen Tagesschnellsten Christoph Zwahlen im Porsche GT3 Cup und den Lancia-Delta-Allradlern zweier Südtiroler.

In der Gruppe GTS verwies Hermann Bollhalder mit dem Serien-Exige ebenfalls sämtliche Konkurrenten mit modifizierten Fahrzeugen auf die Plätze.

Hier winkt der überlegene Mann bei den Produktionswagen. Mit dem Exige Cup 350 ist Hermann Bollhalder noch ungeschlagen.

Ausrufezeichen von Mario Hedinger
Am Sonntag nahm Dino Wintsch seinen Gegnern in jedem der vier Rennläufe bei einer Fahrzeit von unter 48 Sekunden mehr als eine Sekunde ab. Mario Hedinger setzte sich als Zweitschnellster erstmals richtig in Szene. Schon in Röthis, wo Wintsch fehlte (Ferien), war der Bündner Zweiter hinter Strim.

Auch Christian Nüssli freute sich über Rang 3 und sein erstes diesjähriges Podium, während für Daniel Strim nach Rang 2 am Vortag der vierte Platz eher eine Enttäuschung darstellte.

Auch der 2020 in die Competition-Klasse aufgestiegene Produktionswagenmeister Benno Berchtold ist mit seinen Resultaten noch nicht zufrieden.

Mario Hedinger aus Samedan gehört mit seinem Exige Komotec zu den Überraschungen den Jahres.

Harter Kampf im Mittelfeld
Doch die Luft im Mittelfeld der Competition-Fahrzeuge ist dieses Jahr enorm dünn geworden. Nur um zwei Hundertstel lag der Vortagesdritte Reto Sieber als Sechster hinter Berchtold.

Mit den Plätzen 6 und 7 wurde auch dessen Bruder Norbert Sieber im schnellsten Evora unter Wert geschlagen. Dem Cup-Initianten und Markenverantwortlichen bei Lotus West in St. Gallen ging der Unfall seines Kunden nicht aus dem Kopf.

Nur Zwahlen war schneller
Bei den Serienwagen distanzierte Sieger Bollhalder den zweitplatzierten Steinmal im Cup-Rennen nur um 4,21 Sekunden und Zürcher als Dritten dafür um 10,78 Sekunden. Im nachmittäglichen Rennen der Gruppe H und GTS wiederholte «Bolle» seinen Erfolg vom Vortag in seiner Klasse, diesmal im Trockenen.

Auch Wintsch war mit Slicks schneller denn je, konnte den ebenfalls bestens aufgelegten Christoph Zwahlen im Porsche aber nicht am Klassensieg hindern.

Die schnelle Strecke in Gargellen gehört seit Jahren zum Jahresprogramm des Lotus V6 Cup Suisse. Im Bild Heinz Wiese im Evora.

Wie weiter?
Wie viele Rennen 2020 noch zum Lotus V6 Cup Suisse zählen, ist nach der Absage des Slaloms Anneau du Rhin und des dritten Bergslaloms in Eichenberg unklar. Eventuell gibt es vor dem geplanten Finale beim Slalom Wangen SZ am 25. Oktober noch eine oder zwei Ersatzveranstaltungen.

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