Sauber: Was klein begann, kam gross heraus 🎥

50 JAHRE AKTIV Am 15. Mai 1970 gründete Peter Sauber als rennfahrender Konstrukteur seine Firma. Aus der PP Sauber AG entstand über Jahrzehnte das populärste und erfolgreichste Schweizer Rennsportteam. Ein Bilderbogen zeigt die Anfänge von Peter Sauber, seine ersten wegweisenden Konstruktionen und die Formel-1-Autos bis zum C32-Ferrari von 2012, alle aus mehreren Perspektiven. Genau vor […]

Ein Bilderbogen zeigt die Anfänge von Peter Sauber, seine ersten wegweisenden Konstruktionen und die Formel-1-Autos bis zum C32-Ferrari von 2012, alle aus mehreren Perspektiven.

Genau vor 50 Jahren, am 15. Mai 1970, gründete Peter Sauber die Firma PP Sauber AG. Nach selbst frisierten VW-Käfern und der legendären «Käseschnitte», einem VW-Hegglin-Spyder, pilotierte der Zürcher Oberländer in jener Saison seine erste richtige Eigenkonstruktion zum Erfolg.

Auf Anhieb Schweizer Sportwagenmeister
Mit dem Sauber C1 – dessen Initial seine Gattin Christiane bis heute in allen Typenbezeichnungen würdigt – und einem Einliter-Cosworth-Motor im Heck gewann der 26-jährige Peter Sauber auf Anhieb die Schweizer Sportwagen Meisterschaft. Das PP Sauber-Logo prangte auf der Front und am Heckspoiler. Es war der Beginn von etwas Besonderem und damals noch Unvorstellbarem…

 Interserie-Titel mit Herbert Müller
Danach brauchte die PP Sauber AG nicht lange, um sich in der Schweizer Rennsportszene und bald auch im Ausland mit den nächsten Modellen C2, C3, C4 und C5 zu etablieren. Laufend kamen neue Kunden hinzu. Für den ersten internationalen Triumph sorgte Herbert Müller mit dem Sauber C5 von Francy Racing, den er in der Interserie zu Titelehren fuhr.

Sauber C5 (Harry Blumer) vor Sauber C4 bei einem Lauf zur Schweizer Meisterschaft 1975 (Fotos: Jimmy Froidevaux).

Traurige Sieger auf dem Nürburgring
Ausgerechnet beim 1000-Kilometer-Rennen Nürburgring, bei dem der unvergessene Aargauer tödlich verunglückte, gab es den nächsten grossen internationalen Erfolg. Nelson Piquet und Hans-Joachim Stuck lagen mit dem in Hinwil gebauten BMW M1 Gruppe 5 beim Abbruch des Rennens an der Spitze des Klassements.

Zwischen diesen beiden Erfolgen startete das Sauber-Team mit dem C5 auch erstmals bei den 24 Stunden Le Mans, setzte in der Schweizer Meisterschaft ein Formel-3-Team ein und war auch mit einem schnellen BMW M1 auch in der legendären Procar-Serie am Werk.

Wie der C4 war der C7 ein Unikat. Damit gelang in Le Mans 1983 das erste Top-10-Resultat.

Nur Porsche war besser
1982 stieg Sauber als Konstrukteur des SHS C6 mit Cosworth-Motor in die neu lancierte Gruppe C ein. Mit dem für Südamerikaner eingesetzten Sauber C7 mit M1-Triebwerk gelang dem kleinen Schweizer Privatteam 1983 in Le Mans mit dem neunten Gesamtrang hinter acht Porsche 956 ein weiterer internationaler Achtungserfolg.

Durchbruch mit privater Mercedes-Power
Mithilfe von Mercedes-Leuten, aber noch ohne Werksunterstützung, kam ein V8-Turbomotor ins Heck der nächsten Modells C8. Damit bescherten Mike Thackwell und Henri Pescarolo den Schweizern 1986 auf dem Nürburgring den ersten WM-Laufsieg.

Werksteam von Mercedes
Die Bemühungen zahlten sich aus. 1988 folgte die Werksunterstützung durch Mercedes – nach 33-jähriger Abwesenheit kehrten die Stuttgarter offiziell in den Rennsport zurück. Mit dem Sauber-Mercedes C9, den ersten Silberpfeilen der Neuzeit, errang das schweizerisch-deutsche Team 1989 den Doppelsieg in Le Mans und holte wie auch 1990 den Titel in der Fahrer- und Team-Weltmeisterschaft der Sportprototypen.

Der Doppelsieg 1989 in Le Mans mit anschliessendem WM-Titel ist mit dem Doppelsieg der BMW-Sauber beim GP Kanada 2008 der grösste Erfolg in 50-jährigen Firmengeschichte.

Von der Gruppe C in die Formel 1
In den letzten beiden Jahren in der Gruppe C machte Sauber-Mercedes nicht nur mit seinen Fahrzeugen, dem C11 und zuletzt dem C291, auf sich aufmerksam. 1990 bildete der junge Michael Schumacher mit Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen das Mercedes-Junior-Team.

Alle drei landeten danach in der Formel 1, der sich auch Peter Sauber mutig zuwandte. Es war der letzte, aber bedeutendste Schritt in der Geschichte der einstigen PP Sauber AG, aus der Sauber Motorsport und das heute Alfa Romeo Racing Team entstand.

JJ Lehto bescherte dem Sauber-Team beim GP Debüt 1993 in Kyalami als Fünfter gleich die ersten WM-Punkte.

Erstes Buch schon 1989
Wer Details über die Sauber-Jahre in der Formel 1 wissen will, wird auf der Homepage fündig. Auch gibt es einige Bücher über Sauber von den Anfängen bis zur Formel 1. So etwa «Sauber Mercedes – Das Comeback der Silberpfeile» von Michael Riedner (schon 1989 erschienen) und «Die Sauber-Formel» von Daniel Reinhard, Jimmy Froidevaux und Michael Stäuble (2004).

Der vierte Platz in der Konstrukteurs-WM 2001 mit Kimi Räikkönen und Nick Heidfeld ist für Peter Sauber als Besitzer eines Privatteams der Höhepunkt in der Formel 1.

sauber-group.com

 

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