Rallye du Valais: Walliser Duell um den SM-Titel

CARRON ODER COPPENS? Der zweite Schweizer Automobilmeister in der Saison 2021 wird diese Woche bei der Rallye du Valais ermittelt. Infrage kommen nur noch Sébastien Carron und Mike Coppens, die beim Heimrennen nur geringe ausländische Konkurrenz haben.

Sébastien Carron oder Mike Coppens? Das ist die Frage, die es ab Donnerstag bis Samstag zu klären gilt (Fotocollage Auto Sport Schweiz).

 

Die 61. Ausgabe der grössten Rallye auf Schweizer Boden wird zur reinen Walliser Angelegenheit. Weil Ivan Ballinari den 2019 errungenen Titel aus Budgetgründen nicht mehr verteidigen wird, kommen nur noch Mike Coppens und Sébastien Carron mit ihren optimalen Skoda Fabia R5 dafür infrage.

Schwierige Ausgangslage für den SM-Leader
Coppens liegt mit 130 Punkten an der Tabellenspitze, hat jedoch bereits vier zählbare Resultate. Der mit 119 Punkten an zweiter Stelle liegende Carron kann hingegen noch voll punkten, während Coppens das schlechteste Ergebnis gestrichen wird.

Gewinnt Carron wie zuletzt 2016, ist er zum vierten Mal Schweizer Rallye-Meister. Bei einem Triumph von Coppens – es wäre sein erster beim grossen Heimspiel – oder zumindest der vollen Punktzahl für die SM-Wertung, reicht dem 43-Jährigen aus Vétroz ein dritter Rang. Tönt simpel, jedoch ist bei keiner anderen Rallye die Ausfalls- und Fehlerquote so hoch und die Technik derart beansprucht.

Mike Coppens nimmt sein Heimrennen als SM-Leader in Angriff. An Einsatz fehlt es ihm nie (Fotos: Peter Wyss).

Ausländer bleiben zu Hause, Burri senior fiebert mit
Die internationale Konkurrenz im Feld von 59 Autos ist diesmal eher gering. So nehmen nur die Belgier Peter Tsjön (Skoda) und Tim Parijs (Porsche 997 GT3) sowie der Deutsche Stefan Göttig in einem weiteren Fabia den Kampf gegen die Schweizer mit ebenbürtigem Material auf.

Unter den Nationalen zählen Jonathan Michellod (Skoda) und Michaël Burri (VW Polo R5) zu den weiteren Anwärtern aufs Podium. Obwohl sie alle die Walliser Route von früheren Rennen kennen, führt der Sieg aber zweifellos über die Lokalmatadoren Carron und Coppens.

Olivier Burri, der die bisher letzte RIV 2019 zum wiederholten Mal für sich entschieden hatte, hält übrigens Wort und kommt nur als Berater und Assistent seines Sohnes, obwohl er seither verschiedentlich im Ausland startete.

Toedtli ohne Druck
Bereits entschieden sind die Junior-SM und die Clio Swiss Trophy. Beide Wertungen riss der Neuenburger Jérémie Toedtli schon im September im Ticino mit einem neuen Renault Clio RS V Cup an sich. Spannend wird noch die Auseinandersetzung um die Ehrenplätze in diesen Meisterschaften sein.

Comeback von Heinz Ruchti
Interessant aus Deutschschweizer wird nicht nur das Abschneiden der «Rallye-Opas» Ruedi Schmidlin/Erich Götte im mittlerweile einzigartigen Ford Fiesta S2000 sein. Mit Heinz Ruchti gibt ein ehemaliger Tourenwagen-Routinier auf einer Alpine A110 mit Copilotin Martina Liechti ein Comeback. Im Team Rallye Top wird er sich ein internes Duell mit Beat Wyssen und seiner Tochter Janine im Abarth 124 Spider liefern.

Beat und Janine Wyssen fahren zum Spass in der Rallye-SM. Ihr Abarth 124 ist immer ein Blickfang.

Die lange Zeit Covid-Bedingungen führten wohl in erster Linie dazu, dass auch nur 20 Teams das Teilnehmerfeld der Historischen Fahrzeuge (VHC) bilden, wobei die RIV zum ersten Mal als Lauf zur Europameisterschaft dieser Gruppen zählt.

Kaserne Sion als Mittelpunkt
Das Rallyezentrum befindet sich in der Kaserne Sion, wo am Freitag und Samstag jeweils um 12 Uhr zu einer Sonderprüfung auf einem Rundkurs mit grosser Zuschauerkulisse gestartet wird. Los geht die Rallye mit der ersten kurzen Etappe am Donnerstag, 21. Oktober, um 16.30 Uhr. Sie führt nach einer kurzen SP in Martigny über den Col des Planches.

Zielankunft nach 14 weiteren Sonderprüfungen (total 189,73 Kilometer) an den nächsten beiden Tagen ist am Samstag kurz nach 18 Uhr in Sion Casernes. Zuschauer sind mit einem 3G-Nachweis zugelassen. Vor Ort bietet der Veranstalter eine Testmöglichkeit (für 40 Franken pro Person) an.

Weitere Infos erhält man auf der Homepage des Veranstalters und von Auto Sport Schweiz.

Nach einem Jahr Zwangspause kommen Zuschauer in der Kaserne Sion wieder zu einem besonderen Spektakel, auch von VHC-Fahrzeugen.

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