Nürburgring: Forza Ferrari! 🎥

UMSTRITTENER SCHWEIZER VLN-SIEG Das Zürcher Team Octane126 gewann am Sonntag mit seinem Ferrari 488 erstmals ein Rennen auf dem Nürburgring. Stunden später folgte wegen eines nicht gekennzeichneten Reifens die Disqualifikation. Die Highlights des dritten VLN-Laufs vom Sonntag. Als Sieger galt da noch der Ferrari aus der Schweiz. In einem harten Duell rang Björn Grossmann mit […]

Die Highlights des dritten VLN-Laufs vom Sonntag. Als Sieger galt da noch der Ferrari aus der Schweiz.

In einem harten Duell rang Björn Grossmann mit dem in Wallisellen entwickelten Ferrari 488 GT3 in der letzten Runde den Mercedes-AMG GT3 von Adam Christodoulou nieder. So bescherte der seit Jahren für Octane126 fahrende Süddeutsche am Sonntag im dritten VLN-Rennen des Jahres dem Zürcher Team den ersten Triumph auf der Nürburgring-Nordschleife, nachdem Simon Trummer, Jonathan Hirschi und Luca Ludwig die entsprechend gute Vorarbeit geleistet hatten.

Im zweiten Umgang, noch ohne Überrunden, drehte Startfahrer Hirschi in 7’58 Minuten auch die schnellste Rennrunde aller Teams. Anders als die Schweizer deckten aber einige ihre Karten noch nicht ganz auf, um sich vor dem 24-Stunden-Rennen nicht eine schlechtere BoP-Einstufung einzuhandeln.

Wie gewonnen, so zerronnen
Octane 126 gelang der vermeintlich dritte Ferrari-Sieg in der Geschichte der Nürburgring Langstrecken-Serie. Zuletzt triumphierte WTM-Racing beim dritten Rennen 2017. Die Premiere im Zeichen des «Cavallino Rampante» schaffte Farnbacher-Racing 2011.

Der Schock kam dann am Sonntagabend. Bei der technischen Nachuntersuchung des 2020 erstmals in der GT3 homologierten Fahrzeugs wurde festgestellt, dass ein Reifen nicht den DMSB-Bestimmungen zum Musterreifen-Prozedere entsprach. Das Team wurde daraufhin disqualifiziert.

Erstmals liess der Ferrari von Octane126 auf dem weiterhin zuschauerlosen Nürburgring alle Gegner hinter sich. Doch am Ende kam es anders (Fotos: Jan Brucke/VLN, Beitragsbild Dietmar Reker).

«Falscher» Reifen war korrekt, aber die Kennzeichnung nicht
Am Fahrzeug mit der Startnummer 26 sei hinten links ein Reifen mit einer bezeichneten Spezifikation verwendet worden, welche vom Hersteller nicht in der Box1-Liste aufgeführt sei, heisst es in der schriftlichen Begründung der Sportkommissare. Gemäss den Bestimmungen muss jeder Reifenhersteller bei jeder Veranstaltung jeweils einen Muster-Slickreifen pro Spezifikation hinterlegen.

Das Team wird allerdings Berufung gegen diese Entscheidung einlegen. Octane126 liegen drei Beweismittel und die Aussagen von Reifenpartner Goodyear vor, dass es sich bei der falschen Bezeichnung um einen Fehler des Herstellers bei der Produktion handelt. Der verwendete Reifen selbst entsprach in jeder Hinsicht dem Musterreifen, was sich bei der „Obduktion“ beweisen lässt.

Bis zur Entscheidung des Berufungsgerichtes bleibt das Resultat vorläufig.

Hinter den Schutzmasken verstecken sich die vermeintlichen Sieger Luca Ludwig, Jonathan Hirschi, Björn Grossmann und Simon Trummer.

Zwei Siege für das gleiche Mercedes-Quartett
Die nachfolgenden Teams rücken im provisorischen Gesamtklassement auf. Vorläufiger Gesamtsieger und Sieger in der Königsklasse SP9-Pro ist einer der drei neuen Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing Team.

Der seit Jahren in der Schweiz lebende und arbeitende Manuel Metzger gewann mit seinen Teamkollegen Maro Engel, Luca Stolz und Adam Christodoulou schon den Lauf vom Samstag, der ebenfalls über vier Stunden ging.

Die vier Fahrer von Octane126 brachten ihren Ferrari als Neunte ins Ziel, wobei sie in einer um P6 kämpfenden Vierergruppe nur 100 Sekunden hinter dem Siegerteam lagen.

Der HRT-Mercedes von Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und Luca Stolz wurde am Samstag erstmals als Sieger abgewinkt. AM Sonntag erbte das Team den zweiten Sieg am gleichen Wochenende.

Und noch ein Schweizer Ferrari-Sieger
Mit Nikolaj Rogivue siegte am Samstag ein weiterer Schweizer auf einem Ferrari. Mit zwei deutschen Partnern entschied der Zürcher mit schwedischen Wurzeln die aus fünf GT3-Sportwagen bestehende Klasse SP9-Am für sich. Schon beim Auftaktrennen am 27. Juni hatte das Team Hella Pagid – racing one die Klasse der Nicht-Profis gewonnen. Am Sonntag musste das Team nach einem Unfall von Rogivue im Qualifying auf den Start verzichten.

Rahel Frey, am Vortag mit zwei deutschen Privatfahrern auf einem Audi R8 Vierte in dieser Klasse, kam am Sonntag zum zweiten Platz. Ebenfalls Zweite wurden Roberto Pampanini und Mauro Calamia in der aus lauter Porsche Cayman bestehenden Serienwagenklasse V5.

Einen Schweizer Klassensieg gab es ansonsten nur noch durch Hofor Racing by Bonk Motorsport mit dem BMW M4 in der Klasse SP10 der GT4-Fahrzeuge.

Nikolaj Rogivue kam mit dem Ferrari eines deutschen Teams am Samstag zum zweiten Saisonsieg in seiner Klasse.

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