Kart-SM: Viel Action an allen Fronten

UMKÄMPFTE RENNEN Der zweite Lauf der Kart-SM in Wohlen hat in Sachen Spannung alles übertroffen. Ausser bei den Super Minis, bei denen es eine Überraschung gab, musste jeder Sieger hart darum kämpfen. Der zweite Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2020 in Wohlen bot alles, was man sich von Motorsport wünscht. Einziger Wermutstropfen: Wegen der strengen […]

Elia Epifanio (links) und Tiziano Kuzhnini starteten in der Super-Mini aus Reihe 1. Nicht der Erster im Ziel war danach der Sieger (Fotos: Eichenberger, Weibel).

Der zweite Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2020 in Wohlen bot alles, was man sich von Motorsport wünscht. Einziger Wermutstropfen: Wegen der strengen Corona-Schutzmassnahmen fand die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Schade – denn bei schönstem Spätsommerwetter hätte diese Veranstaltung einige hundert Zuschauer als Kulisse für tolle Rennen verdient gehabt.

Sieger der Super-Mini disqualifiziert
Bei den jüngsten Teilnehmern hatte sich in Abwesenheit von Enea Frey der bereits in 7 Laghi positiv aufgefallene Tiziano Kuzhnini in beiden Vorläufen souverän durchgesetzt und seinen ärgsten Widersacher Matt Corbi jeweils um mehr als zwei Sekunden distanziert. Auch im Finale wurde der Elfjährige aus Eich LU als Sieger abgewunken.

Doch die Freude war getrübt. Weil Kuzhnini am Vorstart unerlaubterweise technische Hilfe in Anspruch nahm, wurde er disqualifiziert. Nutzniesser war Elia Epifanio, der damit zum ersten Sieg in der Super-Mini kam. Ein hartes Verdikt, aber Regeln sind Regeln.

In der OK-Junior lieferten sich Dario Cabanelas, Elia Sperandio und Ekaterina Lüscher einen schönen Dreikampf.

Überrumpelte Tabellenführerin
In der OK Junior tobte ein spannender Dreikampf zwischen Elia Sperandio, Ekaterina Lüscher und Dario Cabanelas. Obwohl alle drei auf verschiedenen Chassis unterwegs waren, konnte man sie in fast jeder Phase aller Rennen mit einem Badetuch zudecken.

Titelverteidiger Sperandio spielte in beiden Vorläufen seine Erfahrung aus und sicherte sich jeweils 20 Punkte für die beiden Siege. Im Finale musste er den beiden anderen Kontrahenten den Vortritt lassen.

Bis 100 Meter vor dem Ziel lag Lüscher in Führung. Doch in der letzten Kurve sah der 14-jährige Cabanelas eine Lücke und drängte sich erfolgreich vorbei. In der Meisterschaft bleibt Lüscher auch ohne Triumph in Wohlen vor Sperandio und Cabanelas.

Podium OK-Junior: Ekateriona Lüscher, Sieger Dario Cabanelas und Elia Sperandio.

Aus dem Mittelfeld an die Spitze
Im grössten Feld der X30 Challenge Switzerland landete Vorjahresmeister und Gesamtleader Savio Moccia im Qualifying nur auf Platz 15. Der Lysser liess sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen. Platz für Platz arbeitete er sich nach vorne.

Im ersten Heat wurde er Neunter, im zweiten Durchgang bereits Zweiter. Im Finale stellte Moccia die Hackordnung von Startplatz 5 aus wieder her – dicht gefolgt vom zweifachen Vorlaufsieger Danny Buntschu, der in Wohlen mit 65 Zählern die fetteste Punkteausbeute machte, und Michael Sauter.

Danny Buntschu (links) gewann beide X30-Vorläufe, Savio Moccia eroberte im Final den grössten Pokal.

Neuer Sieger bei den OK-Senioren
Auch in der OK Senioren war die Ausgangslage vor jedem Rennen offen. Patrick Näscher, Gesamtleader nach dem Saisonauftakt in Italien und Meister von 2018, erwischte nicht das beste Wochenende. Mit den Plätzen 4, 6 und 3 hielt er den Schaden allerdings in Grenzen.

Besser machte es Lukas Muth. Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen katapultierte sich der 20-jährige Luzerner Privatfahrer aus dem Stand auf Platz 7.

Bester OK Senior in Wohlen war Nathan Neuhaus. Im Vorjahr noch in der X30 Challenge Switzerland unterwegs, zeigte der Jurassier eine starke Leistung und sicherte sich mit Platz 2 im ersten Vorlauf und den Siegen im zweiten Durchgang sowie im Finale 61 Punkte.

In der OK-Senior stellten sich Lukas Muth, Nathan Neuhaus und Patrick Näscher nach dem Finallauf aufs Podium.

Sieg und Tabellenführung für Rohrbasser
Von Langeweile war auch bei den KZ2-Schaltkarts nichts zu spüren. Im ersten Heat setzte sich Théo Vaucher durch. Nicolas Rohrbasser und André Reinhard belegten die Plätze 2 respektive 3. Im zweiten Vorlauf und im Finale hatte dann Rohrbasser die Nase vorn.

Hinter dem Meister von 2017, der nun die Gesamtwertung anführt, überquerte Reinhard als Zweiter die Ziellinie. Platz 3 ging an Timo Moser, der sich über diese Platzierung sichtlich freute.

Weiter geht’s mit der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am 3./4. Oktober im französischen Mirecourt. Bleibt zu hoffen, dass sich die aktuelle Corona-Situation bis dann nicht verschlechtert. Denn die Kart-SM 2020 hat soeben erst richtig Fahrt aufgenommen.

Dreikampf in der KZ2: Théo Vaucher vor Nicolas Rohrbasser und André Reinhard.

Klassement SM 2020 nach Wohlen

motorsport.ch

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