CER 2019: Die Schweizer räumen ab 🎥

LAUFSIEGE UND MEISTERKÜR Mit den «Dix Mille Tours» by Peter Auto endete in Südfrankreich die vor allem bei Schweizern beliebte Classic Endurance Racing Series (CER). Sie feierten beim Finale mehrere Siege und Titel. Das Magazin über das letzte Rennwochenende der Veranstaltungsserie von Peter Auto aus Paris gibt einen kurzen Einblick in die Anfänge des Circuit […]

Das Magazin über das letzte Rennwochenende der Veranstaltungsserie von Peter Auto aus Paris gibt einen kurzen Einblick in die Anfänge des Circuit Paul Ricard in Südfrankreich, zeigt danach u.a. ein Interview mit dem Walliser Sammler Charles Firmenich über dessen Shelby Cobra 289 und beleuchtet die diversen Rennserien beim Finallauf der Classic Endurance Series (CER). Die französische Motorsportagentur ist auch Organisator der Le Mans Classic, welche alle zwei Jahre stattfindet und nächstes Jahr wieder am ersten Juli-Wochenende auf dem originalen Circuit des 24 Heures über die Bühne geht.

Sieg und CER-Titel an Yves Scemama
In den zwei Kategorien CER1 und CER2, die in Le Mans stets zu den Schnellsten gehören, waren die Schweizer wie überall tonangebend. Allen voran Yves Scemama, der mit seinem Toj SC304 mit Cosworth-V8-Motor im Feld der Sportwagen und GT von 1972 bis 1981 (CER2) einen weiteren Sieg landete. Auch der Titel geht an den Neuenburger Sammler.

Yves Scemama und Maxime Guenat auf der Rückfahrt zur Siegerehrung. Sie sorgten mit ihren Toj-Sportwagen für einen Schweizer Doppelsieg (Fotos: Fotorissima und Photoclassicracing).

Maxime Guenat sorgte auf einem zwei Jahre jüngeren Toj-Sportwagen von 1978 für einen Schweizer Doppelsieg. Yves’ Bruder Philippe kam im Lola T600 mit Chevy-V8-Motor auf den vierten Rang. Dazwischen platzierte sich mit dem Gulf-Mirage GR7 von Goethe/Hall das eigentlich schnellste Auto im Feld.

Dritter Titel in Folge für Eggimann
In der CER2-Meisterschaft der Zweiliter-Sportwagen hatte sich Beat Eggimann am Steuer seines Cheetah G601 schon zuvor ein schönes Punktepolster zugelegt, von dem er am Ende zehrte. Hinter den Franzosen Patrice und Paul Lafargue in ihren Lola T298 an dritter Position liegend, musste Eggimann nach dem Pflichtboxenstopp von seiner Crew die Zündbox an seinem Cheetah G601 wechseln lassen. Mit vier Runden Rückstand ergab dies nur noch Platz 10, doch war der Garagier aus Sissach der dritte Meistertitel in Folge nicht mehr zu nehmen.

Schneller Schweizer in einem Schweizer Auto. Die Cheetah-Sportwagen baute Chuck Graemiger.

In der GT-Klasse der CER2 kam es zu einem seltenen Erfolg eines Chevrolet Monza, der zu seiner Zeit praktisch keinen Stich gegen die europäischen Gruppe-5-Autos hatte.

Der anfängliche führende Urs Beck musste sich mit seinem legendären Porsche 935 in Coca-Cola-Lackierung (Siegerauto aus der IMSA in den USA) dem Franzosen Gilles Ceron um zehn Sekunden geschlagen geben.

Urs Beck vermochte den Franzosen mit seinem Chevrolet Monza nicht hinter sich zu halten.

Toni Seiler bester Lola-Pilot
In der CER1 für Sportwagen von 1967 bis 1971 lagen Claudio Roddaro (Porsche 917) und Toni Seiler (Lola T70 MkIII) nur durch sechs Punkte getrennt. Lange Zeit schien es, als könne Seiler das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden, lag er doch an dritter Stelle, weit vor dem Monegassen.

Ein schleichender Plattfuss zwang den Zürcher nach 17 Runden zum Reifenwechsel an die Boxen, worauf Seiler auf P11 zurückfiel. Mit Platz 3 hinter zwei Lola T70 holte Roddaro den Titel vor dem Schweizer.

Das CER1-Feld in der Startrunde. Vorne ein McLaren, gefolgt von den drei Lola T70 von Lopez/Hélary, Seiler und dem späteren Sieger Gibson in der #79.

Alle Siege an die Berner BMW-Piloten
Für einen durchschlagenden Schweizer Erfolg in der Saison 2019 sorgten Michael Erlich und Christian Traber im Heritage Touring Cup (HTC) für Tourenwagen der Gruppe 2 und frühen Gruppe A. Abwechslungsweise siegten die beiden Berner mit ihren wunderschönen BMW 3.0 CSL und überliessen der Konkurrenz mit weiteren BMW CSL und etlichen Ford Capri in sieben einstündigen Rennen keinen einzigen Laufsieg.

In Le Castellet sah es zunächst nicht danach aus. Die überlegende Trainingsbestzeit eroberte der Brite Steve Dance mit einem Ford Capri 3100 RS mit drei Sekunden Vorsprung auf Traber, gefolgt von zwei weiteren Vierventil-Ford mit Maxime Guenat und Zak Brown/Richard Dean. Bei Brown handelt es sich übrigens um den Chef des McLaren-F1-Teams.

56 Tourenwagen starteten zum Finallauf. In Reihe 1 Christian Traber im BMW, umzingelt von den drei Ford Capri 3100 RS von Dance, Brown/Dean (in Kölner Werksfarben) und Guenat.

Meister der Konstanz
Für Erlichs Coupé fand das Team zunächst keine gute Regenabstimmung, weshalb nur der neunte Startplatz herausschaute. Vor dem Start brachte MK Motorsports aus Worb, woher auch das Auto von Traber stammt, ein paar Setup-Änderungen an, die Erlich im wiederum nassen Rennen glänzend umzusetzen wusste.

Nach den Boxenstopps lag Erlich an zweiter Stelle hinter dem Capri von Brown/Hall. In der 17. von 21 Runden schnappte er sich den britischen Capri und holte den vierten Saisonsieg. Mit dem dritten Platz sicherte sich Traber den HTC-Titel vor Erlich. Der schnelle Chef der Sportgarage Graber aus Toffen gewann zwar ein Rennen weniger, hatte neben einem zweiten und dritten Rang aber nur einen Ausfall zu beklagen, Erlich hingegen zwei.

Letztes HTC-Podium: Links Dean und McLaren-Chef Brown, inder Mitte SIeger Michael Erlich und rechts der neue Meister Christian Traber (3.).

Zweiter Platz für Oettli
Nach seinem grandiosen Sieg in Monza kam Philipp Oettli im zweistündigen Rennen der Sixties’ Endurance zu einem zweiten Rang hinter einem britischen Duo. Charles Firmenich/Henri Moser errangen im abendlichen Rennen den fünften Platz. Die Top 5 fuhren allesamt auf Shelby Cobra. Als Sechster mit Rundenrückstand waren Maxime Guenat/Guillaume Mahé das schnellste Duo auf einem Jaguar Type E.

Sämtliche Resultate der CER sind dem Link peterautoracing.alkamelsystems.com zu entnehmen. Weitere Informationen, darunter auch bereits die Renntermine für 2020, finden sich auf der Homepage des Veranstalters.

Start zum Abendrennen der GT-Autos aus den 60er-Jahren. Wie meistens gaben die Shelby Cobra das Tempo vor.

peterauto.peter.fr

 

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