Senioren: Autofahren im Alter

VORSORGE Viele Menschen profitieren bis ins hohe Alter vom Auto. Das ist eine Herausforderung für die Unfallprävention, denn ältere Personen haben ein wesentlich höheres Risiko für schwere und tödliche Verletzungen.

Senioren Autofahren
Der korrekte Einsatz von Fahrerassistenzsystemen ist für das sichere Fahren von grosser Bedeutung.

Senioren verursachen am Steuer überdurchschnittlich viele Unfälle, und mit dem soziodemografischen Wandel dürften die Unfallzahlen weiter steigen. Um ältere Personen zu identifizieren, die nicht mehr fahrgeeignet sind, setzt die Schweiz heute vor allem auf medizinische Kontrolluntersuchungen ab 75 Jahren. Die BFU erachtet jedoch andere Massnahmen als zielführender.

Medizinische Kontrolluntersuchungen
Autofahren bedeutet für viele ältere Leute Mobilität und ein aktiveres Leben. Senioren sind jedoch bei Unfällen verletzlicher als jüngere Personen, und Verletzungen haben häufiger schwerwiegende Folgen. Ausserdem sind ältere Autofahrer überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt und verursachen solche auch überproportional häufig.

Die medizinische Kontrolluntersuchung wurde nun von der BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) umfassend untersucht. Dabei kommt die Beratungsstelle zum Schluss, dass die medizinischen Kontrolluntersuchungen zwar breit akzeptiert sind, jedoch nicht den erhofften Sicherheitsgewinn bringen.

Benützung von Sicherheitsassistenten
Aus Sicht der BFU ist es sinnvoll, das aufwendige System der Kontrolluntersuchungen schlanker zu gestalten. Zunächst müsste untersucht werden, ob sich die erst 2019 erfolgte Anhebung des Alters für die Untersuchung von 70 auf 75 Jahre negativ aufs Unfallgeschehen ausgewirkt hat. Unabhängig von der Anpassung der Kontrolluntersuchungen wären weitere Präventionsansätze zu stärken. Auf technischer Ebene muss die konsequente und richtige Benützung von Sicherheitsassistenten im Auto gefördert werden. Auch weniger komplexe, fehlerverzeihende Strassen bringen einen Sicherheitsgewinn.

Mentale Belastung beim Autofahren
Schnell realisierbar sind Tempo-30-Zonen. Tieferes Tempo reduziert unter anderem die mentale Belastung beim Autofahren. Das kommt insbesondere den älteren Autolenkern zugute. Ebenfalls wichtig ist, dass sich Senioren frühzeitig mit altersbedingten Veränderungen auseinandersetzen. Die BFU bietet mit Fahrsicherheits-Check ein massgeschneidertes Instrument, mit dem ältere Personen mögliche Einschränkungen rechtzeitig erkennen und geeignete Massnahmen ergreifen können.

bfu.ch

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