Ford: Für den Bronco gibt es keine Hürden 🎥

EIN GANZER KERL Na, die trauen sich ja was. Während Klimaaktivisten auf Strassen kleben und die EU den Verbrenner lieber heute als morgen verbieten will, bringt Ford nach dem V8-Mustang nun eine weitere automobile US-Ikone über den Atlantik.

 

Der Bronco startet erstmals in Europa, schon ab Frühjahr 2023, in limitierter Stückzahl und nur als Viertürer. Mit welcher Motorisierung die 2020 vorgestellte Neuauflage des legendären Geländegängers kommen wird, will Ford noch nicht sagen. Doch wird es wohl der V6-Biturbobenziner mit 335 PS werden – und garantiert nicht elektrifiziert.

Leicht demontierbare Komponenten
Zwar wirkt die Neuauflage des Geländewagen-Klassikers mit seiner massigen Statur etwas aus der Zeit gefallen, doch der kantige Retro-Look gefällt auf Anhieb. Vor allem die Front mit formatfüllendem Kühlergrill, prominent hervorgehobenem Modellnamen und kreisrunden LED-Scheinwerfern springt ins Auge.

Pfiffige Besonderheit: Viele Komponenten der Karosserie können mit wenigen Handgriffen demontiert werden, so etwa das vierteilige Hardtop oder die Türen, um den kastigen Offroader innerhalb von Minuten in ein luftiges Cabrio zu verwandeln.

Ford Bronco
Ab Frühjahr 2023 rollt der Bronco mit dem Retro-Design auch in die Schweiz,

Erhabene Aussicht auf das Geschehen
Mit 30 Zentimeter Bodenfreiheit gelingt der Einstieg ohne A-Säulengriff oder Trittbrett in den 4,81 Meter langen und 1,86 Meter hohen Offroader nicht ganz so elegant wie in eine Limousine. Erst einmal erklommen, gestaltet sich der Platz am Lenkrad als Chefsessel mit erhabener Aussicht aufs Geschehen.

Dabei fallen sofort die so genannten Trail-Visiere auf den vorderen Karosseriekanten auf. Die schwarzen Kunststoff-Ösen wirken wie Peilstäbe, mit denen das Manövrieren in engen Passagen oder unübersichlichem Gelände gelingt, können zugleich aber auch als Befestigungsanker für Dachtransporte wie Kanus oder, der Jahreszeit angemessen, grossfamilientauglichen Weihnachtsbäumen genutzt werden.

Extreme Schrägfahrten oder Neigungswinkel
Das Interieur trägt Outdoor-Optik, ist funktional und robust, ebenfalls mit einigen Retro-Designelemente und scheint mit seinem abwaschbaren Flächen und silikonversiegelten Schaltern unkaputtbar zu sein. Für extreme Schrägfahrten oder Neigungswinkel finden sich hier die beim Einstieg vermissten Haltegriffe im Armaturenträger und in der Mittelkonsole.

Als Kontrapunkt zur robusten Aufmachung erscheint dagegen das digitale Cockpit und der 12 Zoll grosse Touchscreen, über den das Infotainmentsystem Sync 4 bedient werden kann. Selbstverständlich können hier auch alle gängigen Smartphones eingebunden werden. Und ab Werk sorgt sogar ein B&O-Soundsystem mit zehn Lautsprechern für komfortabler Hörgenuss.

Spurtreue, Geradeauslauf und Abrollkomfort
Und wie fährt er sich? Nun, anders als das namensgebende keilende Wildpferd im Logo auf der Heckklappe es suggerieren mag, auffallend zivilisiert und komfortabel. Der Bronco trabt souverän über die Asphaltbänder der Zivilisation, überzeugt durch Spurtreue und guten Geradeauslauf, auch wenn der Abrollkomfort nicht zu den grossen Stärken der All-Terrain-Reifen gehört.

Der 2,7-Liter-V6-Biturbo-Benziner hat mit 335 PS Leistung leichtes Spiel mit dem mehr als zwei Tonnen schweren Ami und sorgt mit 563 Newtonmeter Drehmoment für einen ebenso starken Antritt wie Durchzug in allen Lebenslagen, orchestriert von einer 10-Gang-Automatik, die genau weiss, was sie tut.

Erst auf schwerem Geläuf ist der Allradler in seinem Element, wo er seinem heimischen Konkurrenten Jeep Wrangler, aber auch einem Land Rover Defender oder der Mercedes G-Klasse in nichts nachsteht. Hier zahlen sich sowohl die hohe Bodenfreiheit als auch beeindruckende Böschungs- und Rampenwinkel sowie 85 Zentimeter Wattiefe aus, mit dem es kaum ein Hindernis, Hügel oder Wasserdurchfahrt gibt, die sich nicht überwinden lässt. Aber auch eine Batterie an Assistenzsystemen sorgt für narrensicheres Geleit über Stock und Stein, selbst wenn ahnungslose Neulinge am Lenkrad sitzen.

Trail Toolbox für schwierige Situationen
Im Zentrum steht das so genannte Terrain-Management-System, das sieben Fahrprogramme in sich vereint. Ausser den drei Modi für den alltäglichen Strassenverkehr (Normal, Eco, Rutschig) gehören dazu vier Geländeeinstellungen (Schlamm-, Sand-, Steinig- und sportlicher Baja-Modus). Je nach Modus verändert sich dabei auch das Ansprechverhalten von Lenkung, Gaspedal oder Automatikgetriebe.

Kommt es richtig dicke, steht dem Bronco-Fahrer ausserdem die so genannte Trail Toolbox zur Seite. Darin befinden sich eine Reihe von Offroad-Assistenten, die auch dem ungeübten Asphalt-Cowboy aus der Patsche helfen. Etwa die Trail Control, die im Gelände das Bremsen und Beschleunigen kontrolliert, damit sich der Fahrer aufs Lenken konzentrieren kann. Oder der Trail Turn Assist, der den Wendekreis mittels kontrolliertem Bremseingriff um bis zu 40 Prozent verkleinert und so den Wagen auf engstem Raum rangieren lässt. Hürden kennt der Bronco offenbar nicht.

In den USA startet der Wagen umgerechnet ab 30 000 Euro, in Autobörsen gibt es gebrauchte Importmodelle mit Sechszylinder ab 55 000 Euro. Neu wird er vermutlich nicht unter 60 000 Franken zu haben sein.

ford.ch

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