WRC: Eine «Monte» nicht ganz wie gewohnt 🎥

KOMPAKTER WM-AUFTAKT Die Rallye Monte Carlo verläuft diese Woche etwas anders als gewohnt. Am Schwierigkeitsgrad, den auch einige Schweizer zu spüren kriegen werden, ändert sich jedoch nichts. Mit der «Monte» startet die Rallye-WM 2021 in die letzte Saison der aktuellen WRC-Generation und womöglich auch von Titelverteidiger Sébastien Ogier. Die Königsveranstaltung der Rallye-WM in den Seealpen […]

Mit der «Monte» startet die Rallye-WM 2021 in die letzte Saison der aktuellen WRC-Generation und womöglich auch von Titelverteidiger Sébastien Ogier.

Die Königsveranstaltung der Rallye-WM in den Seealpen oberhalb des Fürstentums Monaco eröffnet auch in diesem Jahr die Saison. Dank der Unterstützung durch die Motorsporthoheit FIA, den WRC-Promotern und dem Automobilclub von Monaco als Veranstalter konnten im Vorfeld alle Herausforderungen gelöst werden, um sie einigermassen plangemäss durchführen zu können.

Nichts für Morgenmuffel
Mit 14 Sonderprüfungen (SP) über lediglich 257,64 Kilometer fällt die 89. Austragung seit 1911 allerdings sehr kompakt aus. Ein Umstand, der ebenso der aktuellen Gesundheitssituation in Frankreich geschuldet ist wie der vorgezogene Zeitplan, der Frühaufsteher begünstigt. Speziell am Freitag- und Samstagmorgen gehen vor allem die ersten Teilnehmer noch bei Dunkelheit auf die Strecke.

Andere Reifen
Auf alle Teilnehmer warten einige Unbekannte. Vor allem die drei jeweils doppelt auf dem Programm stehenden SP der Freitagsetappe in den Departements Hautes-Alpes und Drôme stellen für sie Neuland dar. Hinzu kommt der Wechsel auf Rallyepneus von Pirelli, auf denen alle World Rally Cars ab dieser Saison wieder rollen.

Dieses Jahr herrscht keine Fanstimmung entlang den Sonderprüfungen. Wieviel Schnee die Fahrer erwartet, wird man sehen.

Und nicht zuletzt natürlich die notorisch wechselhaften Witterungsbedingungen und Strassenverhältnisse der «Monte». Die Prognosen für die Seealpen sagen durchwachsenes Wetter voraus.

Von trockenem über feuchten und nassen Asphalt bis hin zu Schnee und Eis auf den Passhöhen ist alles möglich – auf ein und derselben Sonderprüfung. Dies macht die Reifenwahl für Teams und Fahrer besonders schwierig, wie sie dies erst Anfang Dezember beim WM-Finale in und um Monza herum erfuhren.

Eigentlich ohne Zuschauer
Auf eine «Nacht der langen Messer» müssen die Fans daheim vor den Empfangsgeräten jedoch ebenso verzichten wie auf Passagen über den legendären Col de Turini. Zuschauer sind angesichts der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie beim WM-Auftakt ausgeschlossen. Dass sich ortskundige Fans trotzdem an den Strecken verstecken, ist anzunehmen…

Filmischer Blick auf den diesjährigen Parcours. Eine SP8 (annulliert) gibt es nicht. Die „Monte“ 2021 ist zwar kürzer als sonst, aber nicht weniger anspruchsvoll.

Bewährte Besetzungen
Anders als in der Formel 1 gab es bei den Spitzenteams keine Änderungen in der Fahrerbesetzung. Das Weltmeisterduo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, die Vizeweltmeister Elfyn Evans/Scott Martin und die jungen Finnen Kalle Rovanperä/Jonne Halttunen gehen mit ihren Yaris WRC für Toyota Gazoo Racing auf Punktejagd. Gut möglich, dass es für den siebenfachen Weltmeister Ogier die letzte volle WRC-Saison sein könnte.

Hyundai nimmt die Titelverteidigung in der prestigeträchtigen Team/Herstellerwertung wie im Vorjahr mit Ott Tänak/Martin Järveoja, Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe aus Belgien sowie Dani Sordo/Carlos del Barrio auf Hyundai i20 Coupé WRC in Angriff.

Ford M-Sport vertraut seine zwei Fiesta WRC den Duos Teemu Suninen/Mikko Markkula und Gus Greensmith/Elliott Edmondson an.

Olivier Burri, Philippe Roux und Mike Coppens (jeweils neben der Fahrertür) mit ihren Beifahrern und den Einsatz- oder Testautos.

Vier Westschweizer Piloten am Start
Unter den 84 Equipen befinden sich vier aus der Schweiz. Der unverwüstliche Jurassier Olivier Burri nimmt mit Stamm-Co Andersson Levratti aus Frankreich die Königin aller Rallyes mit einem VW Polo GTi R5 bereits zum 23. Mal unter die Räder.

Neuland ist die «Monte» als Fahrer hingegen für Mike Coppens mit Co Fabrice Gordon (F), der wie sein Förderer Philippe Roux einen Skoda Fabia R5 pilotiert.

Für den schon mehrfach erfolgreichen Burri geht es in der mit 15 Teams besetzten Kategorie RC2 ums Gewinnen oder zumindest einen Podestplatz in der Amateurwertung. Für Coppens ums Lernen und Ankommen, für den ehemaligen Skirennfahrer und lange nicht mehr aktiven Rallyepiloten Roux, navigiert von seinem Sohn Christophe, primär ums Mitmachen. Sein letzter Monte-Einsatz liegt immerhin 13 Jahre zurück.

Sacha Althaus und Partnerin Lisiane Zbinden starten mit einem Peugeot 208 R2. Vor einem Jahr schied der Schweizer Junior-Vizemeister von 2019 bei seiner Premiere auf dem Weg zu einem möglichen fünften Klassenrang am letzten Tag durch einen Defekt aus. Ihm ist nun durchaus ein Podium zuzutrauen.

Live auf Servus-TV
Berichte von der Rallye-WM mit Start in Monte Carlo sind ab diesem Jahr auf dem auch in der Schweiz frei empfangbaren Sender Servus-TV zu sehen. Genaue Sendezeiten siehe TV-Programme im Internet und in den Kabel-TV-Programmangaben.

Startliste Rallye Monte Carlo 2021

wrc.com

acm.mc

 

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