W Series: Zwei Schweizer Kandidatinnen 🎥

REINE FRAUENSACHE Die für 2019 lancierte W Series, eine Rennwagenformel nur für Frauen, stösst auf reges Interesse. Unter den 50 auserkorenen Kandidatinnen befinden sich zwei Schweizerinnen und die schnellste Frau Liechtensteins. Gestandene Rennfahrer und Rennfahrerinnen sind geteilter Meinung, ob eine den Frauen vorbehaltene Meisterschaft – die sogenannte W Series – Sinn macht oder nicht. Tatsache […]

Gestandene Rennfahrer und Rennfahrerinnen sind geteilter Meinung, ob eine den Frauen vorbehaltene Meisterschaft – die sogenannte W Series – Sinn macht oder nicht. Tatsache ist, dass es genügend gute Kandidatinnen gibt, um ein attraktives Teilnehmerfeld hinzukriegen.

Mehr als 100 Frauen aus aller Welt (30 Nationen) haben sich beworben. Rund 50 seien laut Catherine Bond Muir, der CEO von W Series, sorgfältig ausgelesen worden und kommen in die engere Wahl.

Für alle ist die Teilnahme offenbar frei, auch werden Reise- und Unterbringungskosten von den Organisatoren übernommen. Welche Sponsoren das bezahlen, ist noch nicht kommuniziert worden.

Niederhauser und Scolari
Aus der Schweiz haben sich zwei Frauen beworben. Marylin Niederhauser fuhr bis vor zwei Jahren in der ADAC Formel 4 und feierte in dieser Saison mit einem KTM X-Bow GT4 den Vizemeistertitel im GT4 Central European Cup. Unvergessen sind die beiden Siege von Marylin und ihrem gleichnamigen Freund Patric Niederhauser (GT-Profi) bei den zwei GT4-Rennen im Rahmen des ADAC GT Masters in Most (CZ).

Sharon Scolari war 2017 Vizemeisterin ihrer Klasse im Lotus Cup Europe. Dieses Jahr fuhr die 23-jährige Tessinerin erfolglos im Formel Renault Nordeuropacup.

Sie ist die Chefin: Catherine Bond Muir. In der Jury stehen ihr namhafte Rennfahrer zur Seite.

Ferrari-Weltmeisterin
Beworben hat sich auch Fabienne Wohlwend. Die 21-jährige Liechtensteinerin brillierte 2018 in der Ferrari Challenge Europa und errang erst vor ein paar Wochen in Monza den Ferrari-Weltmeistertitel in der Kategorie Pro-Am und in der Damenwertung. Sie sammelte Monoposto-Erfahrung in der Formel 4.

Gegen Männer durchgesetzt hat sich auch schon die Deutsche Michelle Halder. Sie stand 2018 in der ADAC TCR Germany einmal auf dem Podium. Ihre Landsfrau Angelique Germann fuhr (und siegte) im Remus-Formel-3-Pokal.

Die grösste Erfahrung mit Rennwagen bringt die Niederländerin Beitske Visser mit. Sie war Förderpilotin von Red Bull und schaffte es bis in die World Series by Renault. Die Italienerin Vicky Piria fuhr vor Jahren in der Schweizer Formel Lista Junior-Meisterschaft mit.

Nur Frauen dürfen bei den Rennen ans Steuer: Der Tatuus T-318 mit 270 PS starkem 1800er-Vierzylinder-Turbomotor.

18 kämpfen um 1,5 Millionen Preisgeld
In einem nächsten Schritt müssen alle Kandidatinnen verschiedene sportliche Tests bestehen. Zur Jury gehören die ehemaligen GP-Piloten David Coulthard und Alex Wurz. Nach Testfahrten mit dem für die W Series bestimmten Rennwagen werden die 18 Fahrerinnen bestimmt.

Premiere ist am ersten Mai-Wochenende 2019 im Rahmen der DTM in Hockenheim. Der Meisterin winkt ein Preisgeld von einer halben Million US-Dollar; total werden 1,5 Mio. ausgeschüttet.

Erinnerungen an den Ford Fiesta Ladies Cup
Man kann für oder gegen eine reinen Frauen-Rennserie sein: Bei einer solchen Gewinnsumme werden die Besten bestimmt nicht zimperlich ans Werk gehen und den Zuschauern wohl bessere Unterhaltung bieten als viele Männer bei den von ihnen dominierten Rennen.

Der Autor weiss, wovon er spricht: Zu Beginn der 80er-Jahre sorgten die heissblütigen Damen im Ford Fiesta Ladies Cup in Deutschland für viel Aufregung – vor und hinter den Kulissen…

wseries.com

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