Slalom: Die erste Runde geht an Egli

TAGESSIEGER Wie im Vorjahr setzte sich Philip Egli beim Slalom Interlaken gegen Marcel Maurer durch. Die theoretischen Favoriten auf den Meistertitel lösten ihre erste Aufgabe ebenfalls bestens. Zwei Tage nach dem Wintereinbruch, der die Durchführung des ersten Laufs zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Flugplatz Interlaken verunmöglich hätte, herrschten am Samstag geradezu ideale Verhältnisse. Bei kalten […]

Auch der kürzere Slalom auf dem Flugplatz Interlaken war noch schnell und anspruchsvoll. Philip Egli meisterte den Parcours am besten (Foto: Jürg Kaufmann).

Zwei Tage nach dem Wintereinbruch, der die Durchführung des ersten Laufs zur Schweizer Slalom-Meisterschaft auf dem Flugplatz Interlaken verunmöglich hätte, herrschten am Samstag geradezu ideale Verhältnisse. Bei kalten Temperaturen erzielten die zwei schnellsten Rennwagenpiloten ihre besten Zeiten im morgendlichen Training.

Obwohl er im zweiten Trainingslauf mit einer gebrochenen Antriebswelle am Tatuus-Renault liegen blieb, büsste Marcel Maurer mit seiner ersten Trainingszeit nur 1,4 Sekunden auf Philip Eglis bessere zweite Zeit ein. Das versprach einen spannenden Kampf um den Tagessieg.

Kürzer ist besser
Die bei Hewland speziell angefertigte kürzere Getriebeübersetzung im Dallara F393 von Egli zahlte sich auch im Rennen bei wärmeren Temperaturen unter Sonnenschein bereits aus. In beiden Durchgängen auf dem nur noch 2,767 Kilometer langen, aber immer noch schnellen Parcours mit 45 Toren behielt der Glarner die Oberhand über den Berner.

Philip Egli: „Ein guter Einstieg in die SM-Saison. Alles hat gut funktioniert, daher bin ich zufrieden. Im Wedel bin ich von herumspringenden Streckenposten irritiert worden, sonst wäre der zweite Lauf noch besser gewesen.“

Maurer wirft Egli den Fehdehandschuh hin
Nach dem Defekt vom Morgen, den er mit seiner flinken Crew in Windeseile behob, war Marcel Maurer in Anbetracht des Rückstands von nur 85 Hundertsteln auch dem Ehrenplatz zufrieden.

Marcel Maurer: „Ich habe nicht gedacht, dass ich Philip hier so nahe komme. Irgendwann ist er fällig…“

Vielleicht schon am 28. April in Frauenfeld, das zwar Egli-Land ist, eher aber in Bière (19. Mai), wo der Sieger von Interlaken im Gegensatz zu Maurer tatsächlich noch nie gewonnen hat.

Die vier Schnellsten von Interlaken (von links): Lukas Eugster (4.), Christian Balmer (3.), Tagessieger Philip Egli und Marcel Maurer (2.).

Balmer und Eugsters Kampf ums Podium
Die bisher beste Vorstellung bei seinem Heimrennen, das er mit dem Tatuus-Honda FM stets zum Einfahren vor den Bergrennen benützt, bot Christian Balmer. Als Fünfter im Training noch mehr als drei Sekunden hinter Lukas Eugster zurück, verdrängte er diesen im zweiten Rennlauf um drei Zehntel vom Gesamtsiegerpodium.

So gingen die ersten drei Plätze an drei Fahrer aus der Klasse der Zweiliter-Rennwagen. Eugster überzeugte jedoch bei seinem ersten Auftritt im Ligier-Honda. Der Herisauer bewies, dass man auch mit einem solchen Sportwagen mit Serienmotor bei Slaloms um Spitzenplätze fahren kann.

Lukas Eugster: „Das Auto ist viel wendiger und besser zu fahren als der Formel Renault. Ohne einen kleinen Fehler im zweiten Lauf hätte es vielleicht zum dritten Rang gereicht. Aber ich bin froh, dass bisher alles so gut funktionierte und ich wie erwartet näher an Philip und Marcel dran bin.“

Saisonstart in verschneiter Umgebung. Lukas Eugster ist er mit dem neuen Ligier-Honda geglückt.

Zürcher schon flott unterwegs
Sauschnell war auch schon Tom Zürcher bei der Premiere mit dem Tatuus F4, betreut von Bergmeister Marcel Steiner. Wenn da einmal der speziell angefertigte 1200er-Abarth-Turbomotor für die Zulassung in der Zweiliterklasse drin ist, was gegen Ende April/Anfang Mai passieren sollte, muss sich die Konkurrenz vor dem fünffachen Clio-Champion in Acht nehmen. Zürcher will damit aber vorwiegend am Berg starten.

Hinter Michael Helm in einem Tatuus F4 Evo und Rennwagen-Neuling Denis Wolf im Formel Renault Caparo (nicht schlecht für den Anfang) kam Patrick Drack im Porsche 997 GT3 Cup als schnellster Pilot aus dem Lager der Tourenwagen und GT-Fahrzeuge auf den achten Gesamtrang, zeitgleich mit Andreas Helm im ebenfalls neuerworbenen TracKing-Suzuki.

Darani behält die Nerven
Nervenstärke und Cleverness bewies Christian Darani. Nach einem Defekt am Getriebegestänge seines Fiat X 1/9 (mit VW-Golf-Motor) musste er einen sauberen und schnellen zweiten Rennlauf hinkriegen. Der 48-jährige Tessiner tat dies mit Bravour und verwies den bis dahin führenden Reto Steiner im Ford Escort RS V6 noch von der Spitze der stark besetzten E1-2000. Darani gibt selbst zu, 2019 erstmals um den Titel fahren zu wollen.

Patrick Drack tritt nur sporadisch zu Slaloms an. Nur sieben Rennsportwagen waren schneller als der Porsche-Pilot (Foto: Jürg Kaufmann).

Zwischen diese beiden im Gesamtklassement schoben sich TCR-Solist Patrick Flammer im Opel Astra und Slalom-Titelverteidiger Martin Bürki. Obwohl er mit einem neuen KW-Fahrwerk unter der Karosse seines VW Polo 1600 E1 in erster Linie die 20 Punkte für den Klassensieg sicherstellen wollte, waren aus der Gruppe E1 nur Drack und Darani schneller.

Volle Punkte für „Santi“ und Zwahlen
In der Gruppe Interswiss war Manuel Santonastaso im nun mit flachem Unterboden und Diffusor bestückten BMW 320 der Schnellste. Christoph Zwahlen holte im Opel Kadett trotz eines Torfehlers im zweiten Lauf den Sieg in der Klasse bis 2,5 Liter. Stärkere Konkurrenz erhalten sie in Frauenfeld, wo es auch erstmals um Punkte zur IS-Trophy gehen wird.

acs-bern.ch/ch-de/sektionen/bern/motorsport/2_slalom-interlaken.asp

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