Jürg Felix: Alte Liebe rostet nicht 🎥

RÜCKKEHR MIT PORSCHE Nach langer Rennpause kehrte Jürg Felix am Arlberg mit einem selbst aufgebauten Porsche 997 GT3 zurück. Mit dieser Marke gewann der Thurgauer einst zwei Autocross-EM-Titel. Austria Racing Pics Vorarlberg produzierte extra für AutoSprintCH (vielen Dank!) einen kleinen Film. Er hält die Fahrten von Jürg Felix aus verschiedenen Blickwinkeln fest. Jürg Felix war […]

Austria Racing Pics Vorarlberg produzierte extra für AutoSprintCH (vielen Dank!) einen kleinen Film. Er hält die Fahrten von Jürg Felix aus verschiedenen Blickwinkeln fest.

Jürg Felix war die Freude beim Arlbergrennen am 11. und 12. Juli anzusehen. Seine Rennpause war deutlich länger als die der meisten anwesenden Rennfahrerkollegen, deren Saison einfach ein paar Monate später begann.

Nach etlichen Jahren gab der 63-jährige Thurgauer beim ersten Rennen des RRCV im Vorarlberg ein Comeback und genoss die Atmosphäre in Begleitung seiner ebenso begeisterten asiatischen Partnerin in vollen Zügen.

Aus der Not eine Tugend
Die Corona-Pause zwang auch ihn zum Kürzertreten. Also nutzte Felix die Zeit, um seinen seit sieben Jahren in der Garage herumstehenden Porsche endlich rennbereit auf die Räder zu stellen.

Dabei handelt es sich um einen 997 GT3 Cup von Rinaldi Racing aus dem Jahr 2007 mit RSR-Teilen. Praktisch alles ist neu, auch Bremsen und Schaltung.

Jürg Felix ist stolz auf sein neues Rennfahrzeug, in das er unzählige Arbeitsstunden investierte. Mit dem Finger zeigt er auf den wuchtigen Diffusor.

Im Heck sorgt ein 4,2-Liter-Motor mit rund 520 PS und auf dem Prüfstand gemessenen 500 Newtonmetern für den Vortrieb. Was immer am Auto mechanisch möglich war, hat Felix selbst gemacht. Karosserieteile und den wuchtigen Diffusor liess er bei Zimspeed in Deutschland anfertigen, um die spezielle Elektronik kümmerte sich Bosch.

Lorbeeren im Autocross
Bei der Teilebeschaffung hat ihm seine frühere Beziehung zu Porsche in Weissach geholfen. 1984 und 1985 war Jürg Felix mit einem Porsche 911SC mit Heckantrieb Autocross-Europameister in der Kategorie Tourenwagen.

Dank des FIA-Prädikats nahm er damals in Gesellschaft vieler Grössen aus dem Rennsport an den Jahresabschlussfeiern teil. Sein Name ist seither bekannt, nicht nur im Hause Porsche. Und auch wegen seines Draufgängertums: In der Schweiz überschlug er sich einst bei einem Rallycross in Lignières auf spektakuläre Weise. Dabei ging es dort um gar nichts.

Die Schweizer Zuschauer müssen leider noch bis 2021 warten, bis sie dieses Auto zu sehen und hören kriegen.

Seither fuhr Felix nie mehr mit einem Porsche, sondern wechselte mit verschiedenen anderen Rennfahrzeugen auf die asphaltierten Rund- und Bergrennstrecken. Letztmals bewegte er vor sieben Jahren den Formel BMW seines Sohnes, danach war Schluss – bis jetzt.

Testlauf ohne Druck
Die Teilnahme am ersten Lauf zum Drytech Race Cup im Vorarlberg war für ihn ein lockerer Funktionstest – für sich und fürs Auto. Dabei verlief alles einwandfrei.

Jürg Felix: «Der Leistungssprung ist schon enorm. Ich habe unheimlich viel gelernt und wieder eine Riesenfreude am Fahren. Ziel war es, das Auto kennenzulernen, daher habe ich mir keinerlei Druck aufgesetzt und keine Laufzeiten mit anderen verglichen. Leider habe ich halt dadurch am Freitag im Trockenen den Klassensieg verpasst, nachdem ich nach drei der vier Läufe vorne lag.»

2021 bei Schweizer Bergrennen
Wo und wann Felix den orangen Sportwagen wieder an den Start bringen wird, lässt er offen. Fernziel ist 2021 die Teilnahme an Schweizer Rennen in der Gruppe E1, wo er auf einige ebenfalls gut gerüstete Porsche-Kollegen trifft.

Auch den Histo-Cup in Österreich oder andere Rundstreckenrennen für nicht mehr allzu moderne Rennfahrzeuge kann er sich vorstellen.

Spezielle Ambitionen hat Jürg Felix zwar keine mehr – Geschenke wird er seinen Gegnern aber keine machen. Das erfuhren sie schon beim Arlbergrennen 2020.

Michi Widmer (links), über dessen neu motorisierten Mitsubishi Mirage wir berichteten, und Jürg Felix fuhren in derselben Kategorie. Beide holten Pokale (Fotos: Peter Wyss).

rrcv.at

 

 

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