Chamblon: Maurer zwingt Egli zum Angriff

TOLLES SLALOM-DUELL Mit einem furiosen zweiten Lauf eroberte Philip Egli in Chamblon den fünften Saisonsieg vor dem ebenfalls bestens aufgelegten Marcel Maurer. Tourenwagensieger Martin Bürki ist nun alleiniger SM-Leader. Nach den zwei Trainingsläufen auf dem 4,3 km langen Parcours im Kasernenareal von Chamblon mit 66 Toren lag Philip Egli gute 1,8 Sekunden vor Marcel Maurer. […]

Sie treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an: Philip Egli (links) und Marcel Maurer (Fotos: Peter Wyss).

Nach den zwei Trainingsläufen auf dem 4,3 km langen Parcours im Kasernenareal von Chamblon mit 66 Toren lag Philip Egli gute 1,8 Sekunden vor Marcel Maurer. Im ersten Rennlauf kam Egli aber nicht an seine eigene Vorlage heran.

Dafür setzte sich der Berner mit seinem Tatuus-Renault Midland mit 2,5 Zehnteln Vorsprung an die Spitze des Gesamtklassements. Für den im Aargau heimischen Glarner das Zeichen zum Angriff.

Angriff ist die beste Verteidigung
Mit einer rund zwei Sekunden schnelleren zweiten Laufzeit riss Egli mit seinem Dallara das Ruder noch herum. So verwies er seinen Widersacher wie vor einer Woche auf den zweiten Platz.

Philip Egli: „Marcel hat mich angestachelt. Im ersten Lauf fuhr ich nicht so gut, doch eine 2’54er-Zeit hatte ich nicht erwartet, obwohl ich hier schon 2’53 erzielte. Am Start habe ich immer noch etwas Mühe, zudem bin ich weiterhin zu lange übersetzt. Dafür haben wir nun mit Prüfstandversuchen bei Minichberger ein besseres Ansprechverhalten im unteren Drehzahlbereich des Motors erwirkt, was sich nun auszahlt.“

Philip Egli feierte in Chamblon am Steuer seines Dallara 393 den fünften Tagessieg im 2018.

Trotz der Niederlage überwog bei Marcel Maurer die Freude über die eigene Leistung.

Marcel Maurer: „Das war bei weitem meine persönliche Bestzeit in Chamblon. Im Training haben wir die Übersetzung gewechselt, die dann optimal gepasst hat. Ich bin immer wieder erstaunt, was Philip zu leisten vermag. Gratulation an ihn.“

Bei seinem ersten Start in Chamblon bot Lukas Eugster als Gesamtvierter im Formel Renault eine beeindruckende Leistung.

Starke Leistung von Neuling Eugster
Mit einer ersten Laufzeit von knapp unter drei Minuten, aber einem Rückstand von fast 5,5 Sekunden auf Egli und 2,7 auf Maurer, kam Jean-Marc Salomon zum dritten Gesamtrang. Mit seinem eigenen Tatuus-Honda kommt der Jurassier nicht mehr an seine früheren Leistungen mit einem Leihwagen von Bossy Racing heran.

Einen angriffigen Eindruck hinterliess einmal mehr Slalom- und Rennwagen-Neuling Lukas Eugster. Der Herisauer schoss sich mit dem geliehenen Formel Renault mit zwei fehlerfreien Läufen auf den vierten Gesamtrang. Damit liess er den Romont-Dritten Jeremy Noirat im TracKing-Suzuki und alle Rennwagenkollegen mit vergleichbarem Material klar hinter sich.

Martin Bürki stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen, die der Titelverteidiger glänzend meistert.

Bürki zieht alle Register
Wie Egli fühlte sich Martin Bürki von einem Gegner angestachelt, um das Letzte aus sich und seinem VW Polo 1600 herauszuholen – obwohl dies gar nicht nötig gewesen wäre. Denn die vollen 20 Punkte für den Klassensieg in der E1-1600 hatte der Titelverteidiger schon nach dem ersten Lauf in der Tasche.

Einziger Schönheitsfehler: Christian Darani war mit seinem Fiat X 1/9 aus der E1-2000 noch um ein paar Sekundenbruchteile schneller. Also zog Bürki alle Register und fuhr mal richtig schnell.

Mit 2’12,399 hievte er sich auf den achten Gesamtrang inmitten der Rennsportwagen.

Martin Bürki: „Ich wusste, dass 2’13,5 geht und habe mir zwei neue Vorderreifen gegönnt. Ich fuhr zwar etwas rauer und mit höheren Drehzahlen, wollte aber nix kaputt machen. An dieser Zeit habe ich nun wirklich Freude.“

Bevor ihn ein Getriebeschaden ereilte, fuhr Jürg Ochsner zum IS-Gruppensieg und schnappte so „Santi“ die volle Punktzahl weg.

Motorschaden im BMW von Santonastaso
Umso grösser ist Bürkis Freude, als er die SM-Tabelle nach sechs von acht Rennen nun alleine anführt. Manuel Santonastaso musste sich in der IS-2000-Klasse nämlich zum ersten Mal mit dem zweiten Platz hinter seinem RCU-Kollegen Jürg Ochsner im Opel Kadett begnügen. Ochsners erste Zeit – im zweiten Lauf ereilte ihn ein Getriebeschaden – reichte auch für den Gruppensieg in der Interswiss.

Im Training war „Santi“ allerdings noch schneller gewesen, doch zeichnete sich da bereits ein Motorschaden am BMW 320 ab. Was das für den weiteren Saisonverlauf des Thurgauers bedeutet, wird die Obduktion des Motors zeigen. Für die Bergrennen wechselt er ohnehin auf den neueren BMW 320 E21.

Christoph Zwahlen ist bald so schnell, wie er es vor seinem Unfall von 2013 war. Nun winkt sogar ein Platz auf dem SM-Podium.

Kampf um die vorderen SM-Platzierungen
Herausragend bei den Tourenwagen war ansonsten noch Albin Mächler, der mit dem grossen BMW M2 die drittschnellste E1-Zeit hinter Bürki und Darani erzielte.

Mit seinem zweiten Rang in der E1-2000 bleibt auch Patrick Flammer im gekonnt bewegten Suzuki Swift Evo am Ball um einen vorderen Platz in der Meisterschaft. Ebenso Christoph Zwahlen, der mit dem Opel Kadett immer besser zurecht kommt und ohne ebenbürtigen Gegner (Köchli Unfall nach TD in Romont, Bürki II Motorschaden in Interlaken) die IS-3000 dominiert.

SM-Stand nach 6 von 8 Läufen: 1. Bürki 120 Punkte; 2. Santonastaso 115; 3. Egli 115; 4. Zwahlen 110; 5. Mächler 100; 6. Noirat 97,5; 7. Flammer 97; 8. Maurer 89; usw.

Nach der dreimonatigen Sommerpause geht die Slalom-Meisterschaft am 23. September in Romont (Drognens) und am 7. Oktober in Ambri in die entscheidende Schlussphase.

ecuriedunord.ch

 

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