Ronnie Bratschi: Comeback in der Berg-EM

TITELJAGD MIT HANDIKAP Am Wochenende beginnt in Frankreich die Europa-Bergmeisterschaft 2023. Schweizer Aushängeschild ist Ronnie Bratschi mit seinem Mitsubishi Evo. Seine Titelchancen hängen auch von der Präsenz der Gegner ab.

Ronnie Bratschi hat seinen Mitsubishi Evo RS selbst aufgebaut und exakt nach dem Reglement der Berg-Europameisterschaft optimiert.

Nach anderthalb Jahren kehrt Ronnie Bratschi dieses Wochenende in Saint-Jean du Gard in Frankreich auf die europäischen Bergrennstrecken zurück. Grund für die lange Zwangspause war ein Motorschaden bei Prüfstandversuchen im vergangenen Sommer. Der gelernte Polymechaniker aus Altdorf nahm sich deshalb Zeit, um seinen Mitsubishi Lancer Evo VII RS in sämtlichen Bereichen zu optimieren. Nach erfolgreich absolvierten Testfahrten auf der Rundstrecke steht seinem Comeback nun nichts mehr im Weg.

Teilnehmerzahl als Knackpunkt
Wie 2021 startet der 36- Jährige in der Gruppe 1, den leistungsstärksten Tourenwagen bei Bergrennen, nach Reglement des Automobil-Weltverbandes FIA. Mit Prognosen für 2023 hält sich der Urner bewusst zurück.

Ronnie Bratschi: «Der Ausgang der Meisterschaft ist auch von der Beteiligung abhängig und liegt daher nicht allein in meiner Hand.»

Weil ihn in der Saison 2021 zweimal auch technische Probleme ereilten, musste sich der Schweizer vor zwei Jahren mit dem fünften EM-Rang als bester Fahrer aus der Gruppe 1 und dem Gewinn der Wertung «Best Performer» begnügen, welche das Gesamtklassement aller Tourenwagen in jedem Rennen berücksichtigt.

Zeitaufwändige Reisen
Weil die Reisen zu den Austragungsorten in ganz Europa mit enormem Zeitaufwand verbunden sind, ist Bratschi auf den Goodwill seines Arbeitgebers in Altdorf angewiesen. Überzeit und Ferien setzt er daher fast komplett für den Rennsport ein. Zudem lässt sich eine solche Europatournee nur dank Sponsoren finanzieren. Zu diesen gehören mit der Baumaschinenfirma GIPO aus Seedorf, der Zürich-Versicherung und der FASTEC AG drei international tätige Unternehmen. Dazu kommen Reifenpartner Michelin, KW-Automotive Schweiz, Schmierstoffhersteller Motul, Eggenberger Motorenbau, Ravasicorse, Felwag, die Garage Gisler und Beat Stadler Carrosserie und Spritzwerk.

Start mit tschechischer Rennlizenz
Ein Novum ist, dass der Urner ab diesem Jahr für den tschechischen Verband ACCR fährt.

Ronnie Bratschi: «Das hat diverse Vorteile für mich und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem ACCR. Zudem konnte ich mit Profiko einen ersten Sponsor aus Tschechien für mich gewinnen.»

Nur ein Auftritt in der Heimat
In der Schweiz wird Ronnie Bratschi nur bei dem als achter Lauf zur Europameisterschaft zählenden Bergrennen St-Ursanne–Les Rangiers am 19./20. August im Kanton Jura in Aktion zu sehen sein. Wegen der Unterschiede in den Reglementen der Berg-EM und der Schweizer Meisterschaft machen weitere Starts in der Heimat keinen Sinn.

facebook.com/ronniebratschiofficial

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