Chablais: Zwei Weltmeister fahren voraus

EIN NEUER SIEGER? Freitag/Samstag geht das Rallye du Chablais im Waadtland über die Bühne. Leider fehlen die besten Schweizer. Dafür sind mit Sébastien Loeb und Ari Vatanen zwei ehemalige Weltmeister als Vorausfahrer am Start. Der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft wird einen neuen Gesamtsieger hervorbringen. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird SM-Leader Ivan Ballinari nämlich […]

Falls Ivan Ballinari tatsächlich abwesend ist, schlüpft Cédric Althaus im Ford Fiesta R5 in die Favoritenrolle (Foto: Peter Wyss).

Der dritte Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft wird einen neuen Gesamtsieger hervorbringen. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird SM-Leader Ivan Ballinari nämlich fehlen, obwohl er mit Startnummer #1 auf der Teilnehmerliste steht.

Der Tessiner litt an einer Diskushernie und unterzog sich vergangene Woche einer Operation. Diese verlief gut, doch wird sie ihn aller Voraussicht nach vom Start abhalten.

Carron als Coach von Althaus
Sébastien Carron, der sich im Vorjahr einen grandiosen Fight mit Rekordweltmeister Sébastien Loeb lieferte, ist bekanntlich zurückgetreten. Beim Chablais wirkt der letztjährige Meister erstmals als Coach von Cédric Althaus. Wenn „Bally“ tatsächlich fehlt, geht er mit der #2 auf dem Ford Fiesta als erster R5-Pilot auf die Strecke.

Michaël Burri, zuletzt Sieger des Critérium Jurassien, legt wie angekündigt eine Rallyepause ein. Daher schlüpft Althaus in die Favoritenrolle, die ihm am ehesten noch Mike Coppens streitig machen kann. Im Jura lag dieser mit dem Skoda Fabia R5 zeitweise vor dem Waadtländer.

Steeves Schneeberger, überraschender Zweiter beim ersten R5-Einsatz Mitte März in Frankreich (Pays du Gier), Jean-Marc Salomon und Joël Rappaz sind die weiteren Anwärter auf das Gesamtsiegerpodium, alle auf einem Ford Fiesta R5.

Rappaz, normalerweise mit einem Fiesta S2000 unterwegs, fährt bei seinem Heimspiel im Team von Balbosca (wie einst Carron und nun Althaus). Logisch, dass er ein Top-Resultat anstrebt, kennt er doch alle Sonderprüfung praktisch auswendig. Fragt sich nur, wie gut er auf Anhieb mit einem R5-Boliden zurecht kommt.

Ivan Ballinari informierte und grüsste seine Fans letzte Woche vom Krankenbett.

Thomas Schmid will es nochmals wissen
Zurück im Schweizer Rallyegeschehen ist der in Fully heimisch gewordene Korse Marc Valliccioni mit seinem sonoren Porsche 997 GT3 R-GT. Keiner der Genannten, ausser Ballinari, hat schon je einen Schweizer Gesamtsieg errungen.

Es ist also durchaus möglich, dass es auch einer der Schnellsten aus der Clio R3T Alps Trophy und der Junior-SM (für R2-Fahrzeuge) aufs grosse Podium schafft. Ebenso ist dies Jean-Philippe Radoux im Mitsubishi Evo IX R4 zuzutrauen. Gérard Nicolas hätte mit dem Ford Ford Focus WRC zwar das Auto dazu, geht mit dem Sammlerstück aber nie ans Limit.

Von den bekanntesten Deutschschweizer Teams sind nur Thomas Schmid und Cornel Frigoli im Peugeot 208 R2 dabei. Nach dem Motorschaden im Jura stellten sie die Fortsetzung der Rallye-SM in Frage, nun versuchen die Sieger von Gier nochmals, den Anschluss an die Spitze in der Junior-SM zu halten. Gelingt dies nicht, wird sich Schmid wohl auf die Berg-SM Junior konzentrieren.

Sébastien Loeb wird die Schweizer Rallyefans am Steuer dieses Peugeot 306 Maxi bestimmt gut unterhalten (Foto: Rallye du Chablais).

Zwei Ex-Weltmeister zum kleinen Jubiläum
Mit ihrer 15. Austragung feiern die Organisatoren rund um Rallyeleiter Eric Jordan ein kleines Jubiläum. Obwohl das Rennen zur FIA Alpine Rally Trophy zählt, sind – bis auf Franzosen in der Clio Trophy und ein italienisches Team auf einem Peugeot 208 R2 – keine Ausländer im Wettbewerb. Dafür zwei Stars als Vorausfahrer.

Der Finne Ari Vatanen wird mit Startnummer H0 auf einem BMW M3 E30 dem aus elf historischen Wagen bestehenden VHC-Feld vorausfahren. Und Sébastien Loeb tut dies mit der #0 auf einem Peugeot 306 Maxi dem modernen Feld. Obwohl sie ausser Konkurrenz fahren, werden sie ihre Rallyeküste zweifellos zeigen.

Rallyezentrum in Aigle
Das Rallyezentrum befindet sich wie 2017 in Aigle. Nach einem Shakedown am frühen Freitagmorgen beginnt das Rallye du Chablais 2018 am Freitag, 1. Juni, um 11.08 Uhr mit der SP1 über den Col de la Croix. Für Zuschauer gut zu erreichen ist die SP Les Avants im oberen Stadtteil von Montreux mit Start um 13.08 (SP3) und 18.05 Uhr (SP6).

Am Samstag werden vier ebenfalls relativ gut zugängliche Prüfungen je zweimal befahren. Zielankunft ist um 18.25 in der Halle des Glariers in Aigle.

Alle wichtigen Informationen sind im Internet und vor Ort erhältlich.

rallyeduchablais.ch

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