Rallye: Jonathan Hirschi wieder mal Spitze

SPANNUNG PUR Die Rallye du Chablais, der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, hatte es in sich: Vor allem bis zur neunten WP. Jonathan Hirschi übernahm das Kommando und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg.

Rallye du Chablais
Michaël Volluz, Sarah Lattion und Jonathan Hirschi freuen sich über den Sieg.
Foto. Eichenberger

Wie beim Saisonauftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft im Jura hiess die Top 3 auch bei der Rallye du Chablais: 1. Jonathan Hirschi/Sarah Lattion 2. Jonathan Michellod/Stéphane Fellay, 3. Sacha Althaus/Lisiane Zbinden. Während die Spannung bei der Critérium Jurassien aber schon nach dem ersten Tag gewichen war, weil Hirschis Vorsprung nach der ersten Wertungsprüfung so gross war, ging es bei der Chablais bis zur 9. (von 14. WP) um Sekunden – teilweise sogar Zehntelsekunden.

Rallye du Chablais
Jonathan Michellod und Stéphane Fellay belegten zweiten Rang.
Foto: Cornevaux

Mike Coppems erlitt Reifenschaden

Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel am zweiten Tag in WP9. Der bis dato führende Mike Coppens (mit Beifahrer Christophe Roux) erlitt von Collombey nach Murraz einen Reifenschaden, wodurch an seinem Skoda Fabia Rally2 evo auch die Bremsanlage vorne rechts in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Mike Coppens: «Der Frust über diesen Ausfall ist sehr gross, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut unterwegs waren. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt im Auto. Und ich wusste, dass wir noch Reserven hatten.»

Sacha Althaus auf dem Podium

Der neue Leader Hirschi verwaltete danach seinen Vorsprung auf Michellod und liess in den verbleibenden Prüfungen nichts mehr anbrennen.

Jonathan Hirschi: «Der erste Tag war nicht nur für die Zuschauer grosses Spektakel. Es war auch für uns Fahrer sehr aufregend. Und es war eine gute Werbung für die Schweizer Rallye-Meisterschaft. Am zweiten Tag war ich vor allem auf der Prüfung zwischen Collombey und Murraz, da wo man sich leicht einen Reifenschaden einhandeln konnte, sehr vorsichtig.»

Durch den Ausfall von Coppens rückte Sacha Althaus auf Rang 3 vor. Damit hat der Jurassier seinen zweiten Podestplatz im Rahmen der Rallye-SM feiern dürfen. Weitere Einsätze bei den bevorstehenden Läufen zur Rallye-SM sind aus budgetären Gründen noch nicht gesichert.

Rallye du Chablais
Sacha Althaus und Lisiane Zbinden erreichten den dritten Platz.
Foto: Cornevaux

Thibault Maret zeigte starke Leistung

Hinter den Top 3 kamen auf Rang 4 Thibault Maret/Christophe Cler (Skoda Fabia R5), auf Rang 5 Sergio Pinto/Charlène Greppin (Alpine A110 RGT), auf Rang 6 Sébastien Berner/Grégoire Chappot (Peugeot 208 T16) und auf Rang 8 David Erard/Sarah Junod auf VW Polo GTI R5 ins Ziel. Besonders stolz dürfte der junge Walliser Maret sein. Für den erst 22-Jährigen war es das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere.

Eine starke Rallye fuhr auch Yoan Loeffler (Citroën C3 Rally2). Allerdings wurde der Lokalmatador aus Bex (VS) um den Lohn seiner Arbeit gebracht und musste sich mit Rang 10 begnügen.

Jérémy Michellod wieder der Beste

Der Sieg bei den Junioren ging nach dem Unfall von Guillaume Girolamo in WP10 wie schon im Jura an Jérémy Michellod, den jüngeren Bruder von Jonathan Michellod. Der damit auch die Michelin Trophy Alps 2WD für sich entscheiden konnte. Zweiter bei den Junioren wurde Damien Lovey. In der Alps gingen die Ehrenplätze an Laurent Bérard (gleichzeitig Sieger des Schweizer Rallye-Pokals) sowie Philippe Broussoux.

Pascal Perroud punktete mit BMW

In der historischen Klasse, der VHC, waren es erneut Pascal Perroud im BMW M3 E30 und Florian Gonon im Ford Escort RS1600, die den Sieg unter sich ausmachten. Wie schon im Jura hatte Perroud am Ende die Nase um etwas mehr als 20 Sekunden vorne. Platz 3 sicherte sich Perrouds Markenkollege Pascal Bachmann. Letzterer verpasste als Teilnehmer der ERC Historic als Zweiter (vor Guy Trolliet) den Sieg in der EM-Wertung. Dieser ging an das Lancia-Duo Luigi Battistolli (alias Lucky) mit Ex-Michèle-Mouton-Beifahrerin Fabrizia Pons. In der VHRS, bei der es um Gleichmässigkeit geht, ging der Sieg an Rudolf Hofmann (Alfa Romeo Giulia Spider) vor Laurent Pernet (BMW 325 ix) und René Winz (MG B GT).

Rallye du Chablais
Cyndie Allemann wurde mit vier Minuten Rückstand Elfte.
Foto: Eichenberger

Cyndie Allemann auf dem elften Rang

Spannend bis zum Schluss war auch der ADAC Opel E-Rallye-Cup, der als Gastserie erstmals zum Einsatz kam. Der Sieger Max Reiter aus Deutschland trennte im Ziel nur 3,6 Sekunden von Calle Carlberg aus Schweden. Platz 3 bei den Stromern ging an Christian Lemke. Die Schweizer Gastfahrerin Cyndie Allemann schlug sich bei ihrem Rallye-Debüt beachtlich und wurde mit vier Minuten Rückstand Elfte.

… und so geht es in dieser Saison weiter:

  • 8. und 9. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
  • 31. August bis 2. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
  • 29.bis 30. September, Rally del Ticino
  • 26. bis 28. Oktober, Rallye International du Valais

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