Rallye du Valais: Starke Leistung von Mike Coppens 🎥

UND NOCH EINMAL An Spannung war die 62. Rallye du Valais in diesem Jahr kaum zu überbieten. Am Ende setzte sich Vorjahresmeister Mike Coppens erfolgreich durch und feierte verdient seinen zweiten Heimsieg.

 

Ganz so knapp wie 2021 war der Ausgang aber doch nicht. Vor einem Jahr trennten den Sieger Mike Coppens nur 4,4 Sekunden vom Zweitplatzierten Michaël Burri (Galerie Mitte). Diesmal – die Reihenfolge war dieselbe – waren es 16 Sekunden. Dennoch war die traditionsreiche Rallye in den Walliser Bergen an Spannung kaum zu überbieten.

Allein am ersten Tag wechselte die Führung vier Mal zwischen vier verschiedenen Fahrern. Am Ende des Tages lag Jonathan Michellod (Galerie links) 0,5 Sekunden vor dem WRC-erprobten Freddy Loix (Galerie rechts).

Rallye du Valais
Für Mike Coppens spielte der zweite oder dritte Meisterschaftsrang schon vor der Rallye keine Rolle.

Kaputter Reifen kostete Jonathan Michellod Heimsieg
Am zweiten Tag ging es im ähnlichen Stil weiter, wobei nach einem kurzen Führungsintermezzo von Burri (auf Hyundai i20) Lokalmatador Michellod (auf Škoda Fabia) das Zepter ab der achten WP übernahm. Als Führender ging der junge Walliser mit Beifahrer Stéphane Fellay in die letzte Prüfung von La Crêta nach Mâche.

Nach einem Kilometer touchierte er eine Betonbegrenzung. Das Ergebnis war ein kaputter Reifen. Statt den ersten Heimsieg zu feiern, rutschte Michellod auf den vierten Schlussrang insgesamt und den zweiten in der Schweizer Meisterschaftswertung ab.

Jonathan Michellod: «So etwas kann passieren. Aber es ist natürlich sehr, sehr ärgerlich. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir vorne mithalten können. Unterm Strich war es eine gute Rallye. Leider hat das Resultat am Ende nicht gestimmt.»

Ein kleiner Trost für Michellod ist der zweite Schlussrang in der Rallye-SM 2022. Dort hat er sich mit 157:154 Punkten knapp gegen Coppens durchgesetzt.

Trotz ein paar Problemchen zweiter Sieg nach 2021

Für den 43-jährigen Škoda-Pilot Mike Coppens spielte der zweite oder dritte Meisterschaftsrang schon vor der Rallye keine Rolle: «Das ist mir egal. Es zählt nur der Titel. Und den konnten wir nicht verteidigen. Am ersten Tag hatten wir noch ein paar Problemchen. Aber die sind nicht der Rede wert. Wir haben bis zum Schluss angegriffen und uns am Ende unseren zweiten Sieg bei der RIV nach 2021 gesichert.»

Neben Coppens standen im neuen Servicepark in Saillon Burri (als Zweiter) und Loix (als Dritter) auf dem Podium. Weil Burri mit französischer Lizenz fährt und Loix als belgischer Gastfahrer keine Punkt für die SM-Wertung erhalten, sicherte sich Jonathan Hirschi hinter Coppens und Michellod den dritten Rang im Schweizer Klassement. Hirschi lag am ersten Tag nach zwei Prüfungen noch vorne, fiel dann aber durch zwei Reifenschäden zwischenzeitlich auf Rang 29 ab.

Die Aufholjagd des bereits als Meister 2022 feststehenden Neuenburger kam in der sechsten WP durch einen weiteren Plattfuss noch einmal ins Stocken. Im Ziel lag Hirschi 4:24 min hinter Sieger Coppens. Aber immerhin noch 1:16 min vor Sergio Pinto, der einmal mehr in seiner Alpine A110 RGT „Best of the Rest“ war.

Guillaume Girolamoin Bester in der Junior-Meisterschaft
Längst entschieden war vor der Rallye du Valais die Junior-Meisterschaft. Für den neuen Champion Guillaume Girolamo (25) war das aber kein Grund, den rechten Fuss zu lupfen. Der Walliser fuhr in elf der zwölf Prüfungen Bestzeit und gewann seine Klasse souverän vor Yoan Löeffler. Gleichzeitig sicherte sich Girolamo nicht nur den Sieg in der Clio Trophy Swiss – vor Löeffler und Cédric Moulin – er fing im Finale auch noch den bis dato Führenden Ismaël Vuistiner ab, der in WP8 nach einem Unfall aufgeben musste.
Jede Menge Action in der Michelin Trophée Alps 2WD

Viel Unterhaltung bot auch das Dutzend Akteure in der Michelin Trophée Alps 2WD. Nach dem ersten Tag führte Michaël Droz mit Beifahrerin Sarah Lattion. Doch Aurélien Devanthéry/Gaël Delasoie liessen nicht locker und jagten den Leadern in der vorletzten WP die Führung ab. Platz 3 ging an Nicolas Lattion. Den Titel sicherte sich der Franzose Emeric Rey. In der Open-Klasse stand Sergio Pinto schon vor dem Finale im Wallis als Meister fest.

Spannende Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal
Unerwartet spannend war auch die Entscheidung im Schweizer Rallye-Pokal. Philippe Broussoux lag vor der RIV mit 26 Vorsprung komfortabel in Führung. Eine defekte Antriebswelle in WP2 warf den Waadtländer Renault-Clio-Piloten aber ans Ende des Feldes zurück. Weil aber Verfolger Alexandre Cruz kurz darauf verunfallte, fuhr Broussoux den Titel dennoch nach Hause. Der Sieg ging an Laurent Bérard auf einem Honda Civic. Platz 2 in der Meisterschaft sicherte sich Claude Aebi (Renault Clio). Dritter wurde Laurent Rossi (Peugeot 206).

Packendes Finale beim historischen Rallye-Championnat
Richtig Nerven aufreibend war das Finale für die Teilnehmer des historischen Rallye-Championnats. Zwar lag Altmeister Florian Gonon mit seinem Ford Escort von der ersten bis zur letzten Prüfung vorne, doch um den VHC-Titel zu holen, durfte aus Sicht von Gonon der bis dato Führende Eddy Bérard nicht Zweiter werden.

Der BMW-M3-Pilot liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und beendete die 5. Ausgabe der RIV historique auf eben diesem zweiten Rang. Damit setzte er sich in der Endabrechnung mit 141:140 Punkten gegen Gonon durch. Platz 3 ging an Vorjahresmeister Guy Trolliet auf Porsche 911.

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Fotos: Christian Eichenberger, Cornevaux

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