Marcel Fässler: Zeit für neue Aufgaben 🎥

MANAGER STATT RENNFAHRER Marcel Fässler beendet seine aktive Rennfahrerkarriere. Neu leitet der dreifache Le-Mans-Sieger die Motorsportabteilung von Sportec und ist zusätzlich F1-Simulatorfahrer von Alfa Romeo Racing. Bilder und Szenen seiner langen Karriere sind im Interview (in der Lounge von Corvette Racing in Le Mans 2018) zu sehen. Beim 24-Stunden-Rennen erlebte er seine emotionalsten Momente. Vor […]

Bilder und Szenen seiner langen Karriere sind im Interview (in der Lounge von Corvette Racing in Le Mans 2018) zu sehen. Beim 24-Stunden-Rennen erlebte er seine emotionalsten Momente.

Vor 37 Jahren drehte der Schwyzer seine ersten Runden im Kart, im vergangenen November beendete er mit Corvette Racing in Sebring in Florida seine international erfolgreiche Karriere.

Neuer Rennleiter bei Sportec…
Dem Rennsport bleibt der bald 45-jährige Schwyzer erhalten. Mit seiner immensen Erfahrung leitet er die Motorsportabteilung von Sportec. Der Rennstall aus Höri soll dereinst im Langstreckenbereich Fuss fassen. Für Sportec testete Fässler kürzlich in Monza den brandneuen KTM GTX, dessen exklusive Vertretung die Firma innehat.

Zuletzt sass Marcel Fässler Anfang März bei Testfahrten mit KTM GTX in Monza am Steuer eines Rennfahrzeugs (Foto: Bas Fransen Photography).

… und Simulatorfahrer in Hinwil
Daneben setzt sich der Vater von vier Töchtern in Hinwil regelmässig als Entwicklungsfahrer im neuen Formel-1-Simulator von Alfa Romeo Racing ORLEN in Hinwil.

Marcel Fässler: «Eine grossartige Aufgabe, die mich ehrt und mir sehr viel Spass macht.“

TCS-Kurse und TV-Kommentator
Als TCS-Botschafter wird der erste Schweizer Gesamtsieger der 24 Stunden von Le Mans (2011, 2012 und 2014 mit Audi) zudem weiterhin seine eigenen TCS-Sportfahrkurse. Ausserdem bringt Fässler als TV-Experte bei mySports sein Fachwissen als Co-Kommentator für die Formel E-Rennen ein.

Marcel Fässler: «Es freut mich sehr, dass der Wechsel von der Rennfahrerkarriere in ein neues Berufsleben so reibungslos verlaufen ist. Es ist eine Bestätigung meiner bisherigen Arbeit, dass meine Erfahrung als Rennfahrer weiterhin gefragt sein wird.»

Sieger einer Talentsichtung
Als Sohn eines Hobbyrennfahrers lernte Fässler als Bub die Rennsportwelt kennen. Dank zielstrebiger Sponsorensuche und guter Resultate arbeitete er sich auf den Kartbahnen hoch, bis er sich als 17-Jähriger in der legendären Ecole Elf Winfield in Frankreich gegen internationale Konkurrenz durchsetzen und das Förderprogramm gewinnen konnte.

Von der Formel 3 in die DTM
Sein Vizemeistertitel in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft 1999 veranlasste den damaligen Mercedes-Rennleiter Norbert Haug, ihn ins DTM-Werksteam zu holen. Als erster Schweizer holte er in den vier Jahren mit AMG-Mercedes insgesamt vier Rennsiege. Die Belohnung waren Formel 1-Testfahrten im McLaren und Einsätze als Fahrer des GP-Safety-Cars.

Den grössten und schönsten Sieg feierte Marcel Fässler 2011 mit Benoît Tréluyer und André Lotterer mit Audi in Le Mans. Das Trio siegte danach noch zweimal.

Sieger in Spa und im GT Open
Nach dem Wechsel zu Opel ass Fässler in der DTM hartes Brot. Nicht zuletzt dank seiner Leistung bei Regen bescherte er Phoenix Racing und Corvette 2007 den Gesamtsieg bei den 24 Stunden Spa.

Mit einem von Schweizern gemanagten Ferrari-Team holte er 2009 den Titel im International GT Open. Partner war der Tessiner Joël Camathias.

Höhepunkte mit Audi
Als ihn 2010 Audi als Werksfahrer engagierte, war dies quasi der Start in die zweite, international noch weit erfolgreichere Karriere. Mit den Ingolstädtern holte er auf der Langstrecke Siege in Le Mans, Spa, Interlagos, Bahrain, Silverstone, Sebring und Austin, dazu mehrere Podestplätze.

Siege mit Corvette
Nebst Le Mans waren der Gewinn der FIA-Langstrecken-WM 2012 und drei Vize-WM-Titel die grössten Erfolgen. Nach dem Rückzug von Audi aus der LMP1 (und schon vorher) eroberte Fässler mit dem Corvette-Werksteam Gruppensiege in Sebring und Daytona.

Seit Jahren gibt Marcel Fässler sein Wissen als TCS-Instruktor weiter. Das wird er weiterhin tun.

Rücktritt zur richtigen Zeit
Der Zeitpunkt für den Rückzug aus dem Profirennsport stand für Fässler schon länger fest. Er wollte nicht als Pilot wahrgenommen werden, der den Absprung verpasst hatte. Gleichzeitig wollte er früh genug dran sein, um in die zweite Hälfte des Berufslebens einzusteigen.

Wie es scheint, einmal mehr sehr erfolgreich. Sein Blick zurück ist ein zufriedener.

Marcel Fässler: «Ich hatte als Bub diesen grossen Traum, ein erfolgreicher Rennfahrer zu werden. Dass ich diesen Weg auf meine Art, mit ehrlichem und hartem Einsatz, mit Durchhaltewillen und dem Glauben an meine Passion gegangen bin und es mit meinen Leistungen bis an die Weltspitze geschafft habe, macht mich stolz. Ich habe alles gegeben und mehr erreicht, als ich mir je erträumt habe.»

Danke – auch von uns!
Es spricht auch für seinen Charakter, dass er seine Wegbegleiter nicht vergisst.

Marcel Fässler: «Mein grosser Dank gilt all den vielen Menschen, die immer an mich geglaubt haben und mich auf vielfältige Weise und mit grossem Engagement auf dem Weg nach oben unterstützt haben.»

Wir bedanken uns auch bei ihm für die vielen guten Gespräche und den Stoff, aus denen sich manche lesenswerte Storys ergaben!

mfspeed.ch

sportec.ch

tcs.ch

(Visited 525 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema