24H Series: Meister der Langsamkeit 🎥

BORN UND AUTORAMA FEIERN Bei den 12 Stunden Pergusa sicherten sich Autorama/Wolf-Power und Miklas Born mit einer bewusst konservativen Strategie die Titel in der Europawertung der 24H Series. Tele Z berichtet in vier Minuten, wie der erneute Erfolg des Schweizer Teams zustande kam. Was dieser TV-Beitrag im Interview mit Teamchef Stefan Tanner am Rande erwähnt, […]

Tele Z berichtet in vier Minuten, wie der erneute Erfolg des Schweizer Teams zustande kam.

Was dieser TV-Beitrag im Interview mit Teamchef Stefan Tanner am Rande erwähnt, erwies sich als goldener Schlüssel zum Erfolg. Der knapp fünf Kilometer lange Rundkurs am Lago di Pergusa in Enna auf Sizilien geht mit seinen hohen Randsteinen nämlich aufs Material – besonders bei einem Langstreckenrennen. Und dies wusste Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing clever zu managen.

Weite Reise nach Sizilien
Die 12 Stunden von Pergusa kamen erst im Laufe der Corona bedingten Termin- und Streckenrochaden durch die niederländischen Organisatoren der 24H Series in den Kalender. Damit wurde die 1981 letztmals ausgetragene Coppa Florio – eines der ältesten Autorennen der Geschichte (ab 1905) – wiederbelebt.

18 GT-Fahrzeuge und fünf Tourenwagen nahmen am zweitletzten Saisonrennen dieser internationalen Langstreckenserie teil (Fotos: Petr Fryba).

Neben den GT3-Piloten Calamia, Stürzinger und Pampanini, die auf die Gesamtränge 4 und 6 sowie aufs Klassenpodium fuhren, war aus der Schweiz nur Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing mit einem VW Golf GTI TCR in Minimalbesetzung nach Sizilien gereist.

Stefan Tanner fuhr den Lieferwagen mit Anhänger selbst und solo von Wetzikon nach Enna und dann am Montag wieder 1700 Kilometer zurück. Seine strategischen Helfer Ferruccio Finkbohner und Patrick Liechti waren diesmal nicht vor Ort, dafür ständig per Funk und Telefon verbunden.

Autodromi di Pergusa: Idyllisch gelegen und einst schon Siegerstätte von Jo Siffert.

Bitte nicht räubern
Ihre Piloten Fabian Danz, Miklas Born und Constantin Kletzer machten ihnen nicht nur mit ihrer Konstanz, sondern vor allem mit dem Befolgen der Anweisungen die schönste Freude. Denn erst diese gipfelte in einem weiteren Tourenwagensieg und dem vorzeitigen Titelgewinn.

Stefan Tanner: «Bei nur vier TCR-Konkurrenten sah die Sache einfach aus, war sie aber nicht. Denn wir kamen, um hier schon die Europawertung zu gewinnen. Aber dazu mussten meine Fahrer bewusst langsamer fahren, als sie es gekonnt hätten, weil das Auto sonst nicht durchgehalten hätte.»

Als die Klassenleader nach vier Stunden zwei Runden Vorsprung hatten, schien die vorsichtige Strategie nicht aufzugehen. Doch dann handelten sich die Niederländer mit ihrem Cupra TCR wegen Ausrutschern und Defekten einen uneinholbaren Rückstand ein, während das in der Startphase an letzter Stelle gelegene Schweizer Auto die erste Rennhälfte am Samstagabend mit bereits komfortablem Vorsprung in Führung beendete.

Die TCR-Konkurrenz war klein, aber stark. Der Schweizer VW Golf hielt den Cupra und Audi nach einem Renndrittel über Distanz in Schach.

Der sonntägliche Part war dann praktisch nur noch Formsache. Die beiden Schweizer und der Österreicher drehten weiterhin brav und materialschonend ihre Runden – mit Bestzeiten, die bis zum Schluss um eine bis zwei Sekunden über jenen der zwei ebenfalls, aber abgeschlagen ins Ziel gekommenen Konkurrenten lagen.

Miklas Born auf Anhieb Meister
Umso grösser war die Belohnung. Inmitten von zwölf GT-Teams fuhr das Tourenwagen-Siegertrio zum achten Gesamtrang.

Miklas Born kam nach den 24H Portimão zum zweiten Kategoriensieg. Und weil er als einziger auch in Dubai, Monza und Hockenheim mit dem Team auf dem Podium stand, steht er als vorzeitiger Gewinner der Europa-Fahrer- und Juniorwertung fest.

Damit löst der 18-jährige Basler den 2019 zu Titelehren gekommenen Fabian Danz ab. Ein toller Erfolg für den bisherigen Kartfahrer in seiner ersten Automobilsportsaison.

Das Team durfte den Sieg und ersten Meistertitel 2020 feiern. Im grünen Overall Fabian Danz, rechts daneben Miklas Born und Stefan Tanner, sitzend Constantin Kletzer.

Letzte Entscheidung in einem Monat
Auch in der Teamwertung steht die Allianz aus Zürchern und Schwyzern schon als «Europameister» fest. Was nun wie im Vorjahr noch folgen soll und kann, ist der Gewinn der Championship of the Continents. Diese wird mangels Rennen in Übersee Mitte November bei den ebenfalls zum ersten Mal ausgetragenen 12H Zandvoort in den Niederlanden entschieden.

Weil die Aufgabe auf dem niederländischen Dünenkurs viel schwerer und dann nur mit Vollgas zu lösen sein wird, werden dann alle drei TCR-Autos von Autorama eingesetzt.

Miklas Born setzt sich in seiner ersten Automobilsportsaison bestens in Szene.

Klassement nach Klassen

Gesamtklassement

24hseries.com

autorama.ch/de/motorsport

 

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