12h Sebring: Siege für zwei Halbschweizer

DOPPELBÜRGER Die 12 Stunden von Sebring endeten mit einem Triumph eines Nissan-Sportwagens. Einer der drei Piloten war der Genfer Nicolas Lapierre. In der GT-Klasse siegte mit Patrick Pilet auf Porsche ebenfalls ein Doppelbürger. Simon Trummer, Marcel Fässler und Philipp Frommenwiler verpassten das Podium. Nicolas Lapierre ist zwar im grenznahen Thonon-les-Bains in Frankreich geboren, lebt aber […]

Gesamtsieger der 66. 12 Stunden von Sebring 2018: Nicolas Lapierre, Pipo Derani und Johannes van Overbeek (Fotos: LAT).

Nicolas Lapierre ist zwar im grenznahen Thonon-les-Bains in Frankreich geboren, lebt aber seit etlichen Jahren in Genf. Weil seine Mutter Schweizerin ist, besitzt er auch den roten Pass, fährt jedoch mit französischer Lizenz.

Am vergangenen Samstag feierte der Doppelbürger bei der 66. Ausgabe der 12 Stunden von Sebring seinen zweiten Triumph nach 2011 mit Peugeot. Seine Partner auf dem Nissan DPi vom Team Tequila Patrón ESM waren der Brasilianer Pipo Derani und der Amerikaner Johannes Van Overbeek. Ihr Vorsprung auf zwei Cadillac DPi, die bei den 24 Stunden von Daytona im Januar vorne lagen, betrug nur 12,4 und 53 Sekunden.

Simon Trummer als bestklassierter Schweizer
Das Trio führte während 158 der 344 Runden. Beim Motor dieses von Onroak Automotive in Paris entwickelten Daytona Prototypes (DPi) handelt es sich um den Typ VR38 aus dem Nissan GT-R Nismo GT3. Nissan gewann dieses Rennen zuletzt im Jahr 1994 mit dem 300ZX und zuvor dreimal mit einem IMSA-GTP-Sportwagen.

Mit 13 Runden Rückstand kam der Oreca LMP2 von JDC-Miller Motorsports mit dem Berner Oberländer Simon Trummer ins Ziel. Wie in Daytona hatten die europäischen LMP2-Sportwagen gegen die amerikanischen DPi-Prototypen vom reinen Speed her keine Chance.

Simon Trummer beim Boxenstopp seines Oreca LMP2. Als Neunter war der der bestklassierte Schweizer.

Der fehlende Sieg in der Sammlung
Im Vergleich zu den beiden BMW M8 GTE und Ford GT traf dies im Prinzip auch für die zwei Werks-Porsche 911 RSR in der Klasse GTLM zu. Durch Konstanz, sprich mit guter Strategie und dank fehlerfreien Leistungen der Fahrer, übernahm Patrick Pilet nach 10 Stunden und 10 Minuten erstmals die Klassenspitze.

Diese gab Schlussfahrer Nick Tandy dann nicht mehr ab. „Dieser Sieg hat mir in der Sammlung noch gefehlt“, freute sich Pilet, der dank seiner Mutter ebenfalls den Schweizer Pass besitzt, jedoch immer als Franzose auftritt.

Mit Konstanz zum GT-Klassensieg: Der Porsche 911 RSR mit Doppelbürger Patrick Pilet als einer der drei Piloten.

Erst zwei Schweizer Gesamtsiege in Sebring
Obwohl auch das Corvette-Team mit Marcel Fässler als einer der sechs Fahrer auf den beiden C7.R ein nahezu problemloses Rennen erlebte, mussten sich die Amerikaner als Sieger der Vorjahre mit den Rängen 6 (mit dem Auto des Schwyzers) und 8 zufrieden geben. „Wir lagen zwar einmal in Führung“, hatten aber nicht wirklich eine Chance aufs Podium“, äusserte sich Fässler enttäuscht.

Auch Philipp Frommenwiler lag mit dem Lexus RC F GT3 von 3GT Racing in seinem ersten Stint an der Spitze der Klasse GTD. Sein Teampartner Dominik Baumann fuhr sogar neuen GT3-Rundenrekord. Kurz nach Halbzeit traten erste technische Probleme auf, die das Team schiesslich auf Rang 15 zurückwarfen.

Die 12 Stunden von Sebring in Florida zählte als zweiter Lauf zur IMSA Weather Tech SportsCar Championship 2018. Bisher hatten nur Jo Siffert (1968 auf Porsche 907) und Marcel Fässler (2013 im Audi R18 e-tron quattro) das älteste Langstreckenrennen der USA als «echte» Schweizer gewinnen können.

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