Historie: Alles über Schweizer F1-Fahrer

ENZYKLOPÄDIE Im Dezember 2018 erschien Band 1 von «Die Schweizer Fahrer in der F1». Nun haben die Autoren Jean-Marie Wyder und Mario Luini das zweite Buch veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht Clay Regazzoni. Wer als Schweizer oder Schweizer Doppelbürger seit den Anfängen der Formel 1 anno 1950 irgendeinen relevanten Bezug zur Königsklasse oder zu GP-Fahrzeugen hatte, […]

Zusammen 5 Kilo schwer und 1000 Seiten dick: Die zwei Bände von „Die Schweizer Fahrer in der F1“ (Fotos: Jürg Streun).

Wer als Schweizer oder Schweizer Doppelbürger seit den Anfängen der Formel 1 anno 1950 irgendeinen relevanten Bezug zur Königsklasse oder zu GP-Fahrzeugen hatte, kommt in einem oder beiden kolossalen Büchern vor. Man kann von einer Enzyklopädie sprechen, so umfangreich, schwer und reich bebildert sind Band 1 und 2 von «Die Schweizer Fahrer in der F1». Sie lassen wohl keine Frage mehr offen. Alle Texte sind dreisprachig abgefasst. Einziger Makel ist die etwas holprige Übersetzung einiger Texte vom Französischen ins Deutsche.

Auf Jo Siffert und Marc Surer folgen Clay Regazzoni und Sébastien Buemi
Während Jo Siffert und Marc Surer in Band 1 im Mittelpunkt der 430 Seiten standen, werden Clay Regazzoni als dem erfolgreichsten Schweizer GP-Piloten der Geschichte im zweiten Teil rund 200 von nun 600 Seiten gewidmet.

Auch die noch anhaltende Karriere von Sébastien Buemi, der mit Red Bull einen Vertrag als Entwicklungs- und Simulatorfahrer bis 2021 besitzt, wird skizziert. Ebenso jene des zurzeit einzigen Formel-1-Fahrers aus der Schweiz, nämlich des für Frankreich startenden Genfers Romain Grosjean.

Der frühere Sauber-F1-Teamdirektor Max Welti mit den beiden Autoren Jean-Marie Wyder (links) und Mario Luini (rechts).

Jeder findet Erwähnung
Wer Emmanuel «Toulo» de Graffenried als Schweizer GP-Piloten der ersten Stunde in Band 1 vermisst hatte, kommt nun auf die Rechnung. Vollkommen machen beide Bände aber die mehr oder weniger kleinen Kapitel über die bei Grands Prix kaum je gross in Erscheinung getretenen Schweizer.

In Band 2 sind dies etwa Toni Branca, Andrea Chiesa, Jean-Denis Delétraz, Peter Monteverdi (als Fahrer, nicht Teambesitzer), Jean-Claude Rudaz, Rudi Schoeller (Hand aufs Herz – wer hat vorher je von ihm gehört?), Peter Staechelin, Ottorino Volonterio, Jo Vonlanthen, Heini Walter und André Wicky.

Über alle gibt es aber interessante Geschichten zu erzählen, zumal sie teilweise in anderen Rennserien erfolgreicher waren.

Bis in die Gegenwart
Auch die sogenannten Freitagsfahrer (Einsätze in freien Trainings an den GP-Weekends) Neel Jani, Fabio Leimer und Giorgio Mondini werden gebührend erwähnt. Ebenso die nur bei Testfahrten oder anderen Gelegenheiten in Formel-1-Wagen gesessenen Schweizer wie Simona de Silvestro, Alain Menu, Marcel Fässler und Nicolas Prost, um nur einige zu nennen. Ganz zum Schluss findet sogar Louis Delétraz noch kurze Erwähnung, der im November 2018 in Abu Dhabi bei HaasF1 einen Testtag absolvieren durfte.

Auch Exoten der Formel 1 finden Erwähnung: Der am 31. Mai 77-jährig gewordene Jo Vonlanthen, 1975 bei zwei F1-Rennen am Start, freut sich über ein eigenes Kapitel.

Beide Bücher leben von den vielen Fotografien, von denen ein Grossteil noch nie veröffentlicht wurden. Zu jedem Fahrer gibt es einen reich illustrierten und beschriebenen Karriereverlauf und die lückenlose Statistik.

Vorwort von zwei Töchtern
In speziellen Erinnerungen schwelgen Alessia Giorgetti (-Regazzoni) und Véronique de Sybourg (-Siffert). Die Töchter der zwei einzigen Schweizer GP-Sieger verfassten je ein Vorwort. Auch Sébastien Buemi darf sich zu Beginn von Band 2 persönlich zu Wort melden.

Wie schon bei der Vorstellung von Band 1 (siehe Online-Bericht vom 10. Dezember) betont: Selbst wer glaubt, dass er schon alles wisse und gesehen habe, wird im zweiten Buch fündig. Der enorme Aufwand rechtfertigt daher den Preis in Höhe von 169 Franken pro Band plus Porto und Versand.

Zu bestellen sind beide Bücher „Die Schweizer Fahrer in der F1“ am einfachsten über die extra eingerichtete Hompage. Dort können auch Auszüge aus einigen Kapiteln entdeckt werden.

Vernissage-Gastgeber Markus Bösiger (Ex-Truck Racer und Besitzer von gastro elemänt Langenthal) mit Marcel Fässler, Jo Vonlanthen, Marc Surer und Neel Jani.

lespilotessuissesdef1.ch

 

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