Frauenfeld 2021: Planung ohne Publikum

SCHWERE ENTSCHEIDUNG Nach der diesjährigen Zwangspause, die alle Veranstalter von SM-Läufen betraf, will der ACS Thurgau seine Auto-Renntage im April 2021 nach Möglichkeit austragen. Leider geht das nur ohne Zuschauer. Die Thurgauer standen im vergangenen Frühling mitten in den letzten Vorbereitungen, als sie der schweizweite Lockdown zur Absage zwang. Ein halbes Jahr später ist die […]

Die nationalen Schweizer Fahrer sollen endlich wieder einmal zum Fahren kommen. Aber wenn, dann werden sie es in Frauenfeld 2021 nicht vor Publikum tun dürfen (Fotos: Peter Wyss).

Die Thurgauer standen im vergangenen Frühling mitten in den letzten Vorbereitungen, als sie der schweizweite Lockdown zur Absage zwang. Ein halbes Jahr später ist die Situation nicht viel besser. Kaum ein Veranstalter kann für 2021 fest planen, höchstens provisorisch, wie es der provisorische Rennkalender von Auto Sport Schweiz aufzeigt.

Fahrer müssen mitspielen
Als erster Speedevent stehen die beliebten Auto-Renntage Frauenfeld am 24./25. April 2021 drin. An der Sitzung von vergangener Woche fällte die Sportkommission des ACS Thurgau die Entscheidung, den Slalom grundsätzlich durchzuführen. Sicher als clubinternen Anlass, nach Möglichkeit auch als Lauf zur Schweizer Meisterschaft.

Dies hängt nicht zuletzt vom Willen der Fahrer ab, eine nationale oder mindestens regionale Jahreslizenz zu lösen. Viele verzichteten 2020 nämlich darauf. Zur Kostendeckung sind ähnlich viele Teilnehmer wie in den Vorjahren nötig, da die Einnahmen ausschliesslich über sie generiert werden.

Marcel Muzzarelli, Präsident der Sportkommission des ACS Thurgau und selbst ein erfolgreicher Slalomfahrer, musste mit seinen Kollegen eine schwierige Entscheidung treffen.

Planung geht nur ohne Zuschauer
Um eine Planungssicherheit zu haben, wird es nämlich – sofern sich die gesundheitliche Situation bis dahin wieder entspannt – eine Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit geben. So fallen keine Kosten für Infrastruktur, Werbung, usw. an.

Mit diesem Konzept stiessen die Thurgauer bei der Waffenplatzverwaltung auf offene Ohren, worauf die mündliche Zusage folgte. Der Geschäftsführer des ACS Thurgau und OK-Vizepräsident bedauert diese harte, aber unumgängliche Entscheidung.

Christof Papadopoulos: «Unser Rennen ist dank der Zuschauer in den vergangenen Jahren zu einem der grössten und beliebtesten Anlässe in der Region gewachsen und hat sich auf diese Weise weiterentwickelt. Nun müssen wir quasi einen radikalen Schritt zurück machen. Aber nur so können wir den Fahrern wieder einmal ein Rennen bieten.»

Es ist zu hoffen, dass es mit dem Schweizer Rennsport bald wieder in die richtige Richtung geht.

Wunsch nach einem Livestream
Zuschauer sollen auf andere Art mitbekommen, was auf der Grossen Allmend abgehen wird. In den Köpfen der OK-Mitglieder reift der Gedanke, die Auto-Renntage 2021 als Livestream im Internet zu übertragen. Um dieses Projekt zu realisieren, sind sie aber auf das Wohlwollen und die finanzielle Unterstützung von Sponsoren angewiesen.

Christof Papadopoulos: «Wir würden uns freuen, wenn uns Spezialisten zahlbare Angebote für einen Livestream unterbreiten könnten und wir diese dann prüfen dürften. Es wäre schön für unsere vielen Fans, wenn wir gemeinsam mit bisherigen und vielleicht neuen Partnern als Novum den grössten Schweizer Automobilslalom in diesen aussergewöhnlichen Zeiten wenigstens live übertragen könnten, wenn sie ihn nicht besuchen dürfen.»

acs.ch/de/sektionen/thurgau/

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