Ferrari: Fabienne Wohlwend jagt ersten Sieg

NUR P1 IM QUALI In bisher allen acht Rennen zur Ferrari Challenge Europa stand Fabienne Wohlwend auf dem Podium. Zuletzt startete sie in Mugello zweimal von ganz vorne – nur im Ziel war sie es noch nie. Leider sind es in der Trofeo Pirelli, in der sich Fahrer aus den Top-Kategorien Pro und Pro-Am tummeln, […]

Einführungsrunde in Mugello. An beiden Renntagen startete Fabienne Wohlwend von ganz vorne (Fotos: Ferrari).

Leider sind es in der Trofeo Pirelli, in der sich Fahrer aus den Top-Kategorien Pro und Pro-Am tummeln, nie mehr als zehn bis vierzehn Autos. Doch um die Platzierungen wird trotzdem hart gekämpft – mittendrin die für das Team Octane 126 aus Wallisellen fahrende Fabienne Wohlwend. Ihr werden von den Männern keine Geschenke gemacht.

Nicht optimal in Barcelona
Nach den Rängen 2 und 3 beim Auftakt Anfang Juli in Imola musste sich die Liechtensteinerin zwei Wochen später in Barcelona mit zwei dritten Plätzen begnügen. In beiden Rennen stand sie in Spanien zwar auf Startplatz 2, brachte aber im ersten Lauf die Reifen ihres Ferrari 488 Challenge nicht rasch genug auf Temperatur. Dadurch verlor sie eine Position, die sie nicht mehr wettzumachen vermochte.

Nach einem besseren Start konnte Fabienne den Leader im zweiten Rennen 20 Minuten lang unter Druck setzen. Als ihre Reifen etwas abbauten, rutschte sie einmal leicht ins Kiesbett, worauf sie von ihrem Verfolger geschnappt und auf Platz 3 verwiesen wurde.

Gutes Ende nach schwierigem Beginn
Bei der dritten Runde am ersten August-Wochenende auf dem ihr unbekannten Algarve Circuit von Portimão machten ihr anfänglich technische Probleme zu schaffen. So waren ein vierter und ein zweiter Platz unter allen Teilnehmern und zwei zweite Ränge in der Klasse in Portugal mehr als nur Schadensbegrenzung.

Ihren Speed bewies die Liechtensteinerin mit zwei Pole-Positions in Mugello, für das es jeweils einen Zusatzpunkt gibt.

Die Schnellste von allen in Mugello
Was sie drauf hat, zeigte Fabienne Wohlwend am vergangenen Wochenende in Mugello, wo sie sich seit dem Gewinn des Damen-WM-Titels 2018 fast wie zu Hause fühlt. Im ersten Qualifying im Trockenen fuhr sie mit 1’50,655 (170,6 km/h) die schnellste Runde aller Ferrari-Challenge-Piloten an diesem Weekend.

Auch am Sonntagmorgen im zweiten Qualifying realisierte sie quasi in letzter Sekunde im Regen die Bestzeit mit neun Hundertsteln vor dem Meisterschaftsführenden Emanuele Maria Tabacchi. Das brachte ihr vom Teamleiter höchstes Lob ein.

Jannick Bardy: «Neun Sekunden vor Trainingsende fuhr sie über den Zielstrich, danach trieben wir sie zur Bestzeit an. Das war eine Meisterleistung, denn im Nassen kommt es auf das Fahrerische und nicht primär auf das Auto an.»

Am Start der zwei Rennen in der Toskana zog der Italiener Tabacchi sofort in Führung. Dahinter reihte sich Wohlwend ein.

Zweimal Zweite
Leider verlor Fabienne beide Starts gegen den Italiener und dessen optimales Auto. Dieser feierte darauf die Saisonsiege 4 und 5 in acht Rennen, worauf Ferrari das Steuergerät zur Kontrolle einzog.

Immerhin vermochte die an sich gut gestartete Profirennfahrerin aus Schellenberg alle weiteren Gegner in Schach zu halten.

Fabienne Wohlwend: «Meine Pace war in beiden Rennen sehr gut, sodass ich Druck auf den Führenden aufbauen konnte. Leider sind die Rundenzeiten so nah beieinander, dass ein Überholmanöver nur mit hohem Risiko möglich gewesen wäre. Aber es war grossartig, wieder in Italien Rennen zu fahren.»

Endspurt mit grossem Ziel
In Abwesenheit von Barcelona-Doppelsieger Thomas Neubauer (F) festigte Fabienne Wohlwend damit ihren zweiten Tabellenrang. Bei noch drei Rennwochenenden – Spa (12./13. September), Misano (26./27. September) und Finali Mondiali Misano (4. bis 7. November) – liegt für sie theoretisch noch alles drin.

Ihr Hauptziel ist zweifellos der erste Sieg in der Königsklasse, nachdem sie 2018 in der Am und Pro-Am schon mehrere Erfolge gefeiert hatte.

Noch drei Wochenende hat Fabienne Wohlwend Gelegenheit, sich in der Trofeo Pirelli einmal zwischen die Männer aufs Podium zu stellen.

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