Ferrari: Ein fast perfektes Saisonfinale 2020

SIEG UND ZWEI PODIEN FÜR WOHLWEND Die verschobenen Finalläufe zur Ferrari Challenge Europa 2020 brachten Fabienne Wohlwend den ersten Sieg. Im Weltfinalrennen kam die Liechtensteinerin zum zweiten Platz. Die vom ersten November-Wochenende 2020 auf das erste März-Weekend 2021 verschobenen Finalläufe zur Ferrari Challenge Europa und USA sowie das Weltfinale vereinte knapp 40 Fahrerinnen und Fahrer […]

Fabienne Wohlwends neuer roter Ferrari #5 von Octane 126 lief einwandfrei und ermöglichte ihr in Lauf 1 den ersten Klassensieg.

Die vom ersten November-Wochenende 2020 auf das erste März-Weekend 2021 verschobenen Finalläufe zur Ferrari Challenge Europa und USA sowie das Weltfinale vereinte knapp 40 Fahrerinnen und Fahrer auf dem Misano World Circuit – natürlich unter strengen Corona-Massnahmen, wie sie sich schon öfter bewährt hatten.

Schwäche im Qualifying
Dabei gelang der mit Schweizer Lizenz startenden Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend ein sehr guter, wenn auch nicht optimaler Start ins neue Rennjahr, das die Saison 2020 abschloss.

In beiden Qualifyings zu den europäischen Endläufen und den Finali Mondiali brachte die 23-jährige Fahrerin von Octane 126 aus Wallisellen nämlich keine perfekte Runde hin, wie sich es im vergangenen Jahr mit drei Pole-Positions gezeigt hatte. Doch zusammengezählt wird bekanntlich immer erst am Schluss.

Guter Start ist halbe Miete
Im ersten halbstündigen Rennen zur Trofeo Pirelli der Top-Kategorien Pro und Pro-Am setzte sie sich von Startplatz 5 gleich an die dritte Stelle. In einem herzhaften Manöver rang sie in der 14. von 17 Runden den amerikanischen Ferrari-Champion und GT-Spezialisten Cooper MacNeil nieder und übernahm den zweiten Platz.

Den Gesamtführenden Dänen Frederik Nielsen vermochte Fabienne nicht mehr einzuholen, doch gelang ihr hiermit der erste Klassensieg bei den Profis.

Verdiente Vizemeisterin
Fürs zweite Rennen qualifizierte sie den brandneuen Ferrari 488 Challenge Evo abermals «nur» für den fünften Startplatz im Feld der 19 Konkurrenten. Diesmal verlor Wohlwend im Startgerangel eine Position, arbeitete sich im Verlauf der 18 Runden aber – ohne von Ausfällen zu profitieren – auf den dritten Gesamtrang vor.

Dabei liess sie den schon vor dem Event in Misano als Meister feststehenden Italiener Emanuele Maria Tabacchi dank einer gelungenen Attacke in der letzten Runde erneut hinter sich. Den zweiten Meisterschaftsrang hatte Fabienne schon am Tag zuvor zementiert.

Fabienne Wohlwend: „Im ersten Rennen hatte ich einen mega Start, und das zweite war eines meiner besten überhaupt. Weil das neue Auto viel härter und steifer war, war das Heck nervöser als beim bisherigen Ferrari. Daher hatte ich am Anfang Probleme mit dem Fahrverhalten.“

Drei Rennen, drei Podeste
Im Weltfinalrennen kurz vor Sonntagmittag war der Franzose Thomas Neubauer wie am Vortag auf der Strecke nicht zu schlagen. Mit einem tollen Start machte Fabienne gleich zwei Positionen gut und setzte sich in den Windschatten des Belgiers Florian Merckx.

Ohne Harakiri-Aktion gab es aber kein Vorbeikommen, doch gab sich die Profifahrerin aus dem Fürstentum auch gerne mit einem sicheren dritten Rang und somit dem dritten Podium am Misano-Wochenende zufrieden. Zugleich war sie damit, wie 2018, auch Damen-Weltcupsiegerin.

Das beste Ende kam dann wirklich erst zum Schluss: Wegen einer technischen Manipulation wurde Neubauer nachträglich disqualifiziert. Den Sieg erbte Merckx – hätte Fabienne Wohlwend dies zuvor gewusst, hätte sie bestimmt einen echten Angriff gewagt, um so Siegerin anstatt nun Zweite der Finali Mondiali Ferrari 2020 zu werden.

Fabienne Wohlwend: „Natürlich hätte ich diesen zweiten Platz lieber auf der Strecke geholt. Ich habe es zweimal mit Merckx probiert, aber er blockte mich ab. Zudem hatte ich den Amerikaner im Rücken und musste auf ihn aufpassen. Ich bin trotzdem mit allem zufrieden. Das neue Auto lief perfekt, und das Team hat bei den Abstimmungsarbeiten einen super Job gemacht. Vielen Dank an alle!“

Fabienne Wohlwend und ihr Team hatten am Wochenende einige Trophäen zu feiern. So kann es 2021 weitergehen.

Dritter Gesamtrang für Kessel-Pilot Scheltema
Der erstmals in der Kategorie Pro-Am im selben Feld gestartete Tessiner Nicolo Rosi kam im zweiten Challenge-Europa-Rennen mit einem Ferrari von Kessel Racing zu einem guten fünften Platz.

In der Coppa Shell der Klassen S (Silber) und S-Am konnte Kessels Speerspitze Fons Scheltema die Erwartungen hingegen nicht ganz erfüllen. Als Vierter im zweiten Rennen fehlte dem Niederländer nur etwas mehr als eine Sekunde aufs Podium.

Mit einem sechsten Rang im ersten Lauf, den auch auch im Weltfinalrennen erzielte, war ihm der dritte Meisterschaftsrang nicht mehr zu nehmen.

Saisonstart in fünf Wochen
Sämtliche Resultate und die Meisterschaftsendstände können diesem Link entnommen werden. Der eigentliche Auftakt zur Ferrari Challenge Europa 2021 erfolgt am zweiten April-Wochenende in Monza.

ferrari.com/en-EN/corse-clienti

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