Bergrennen: Schweizer Tag in Eschdorf 🎥

STEINER UND BRATSCHI TAGESSIEGER Marcel Steiner feierte in Luxemburg den Tagessieg gegen starke Konkurrenz. Auch Ronnie Bratschi setzte sich im Feld der vielen Tourenwagen durch. Mit dem französischen Bergmeister Sébastien Petit im Norma-Mugen V8, dem schnellsten Luxemburger Guy Demuth in einem Norma-Judd und den Schweizern Marcel Steiner (LobArt-Mugen) und Joël Volluz (Osella-Judd FA30) bildeten vier […]

Marcel Steiner gelang im ersten internationalen Saison gleich der Tagessieg. Das stimmt ihn für die am 16. Juni in Hemberg beginnende Berg-SM zuversichtlich (Fotos: Thomas Bubel).

Mit dem französischen Bergmeister Sébastien Petit im Norma-Mugen V8, dem schnellsten Luxemburger Guy Demuth in einem Norma-Judd und den Schweizern Marcel Steiner (LobArt-Mugen) und Joël Volluz (Osella-Judd FA30) bildeten vier Bergspezialisten aus drei Nationen beim Internationalen Bergrennen in Eschdorf den engeren Favoritenkreis. Da Petit bereits drei grosse Bergrennen hinter sich hatte, tippten nicht wenige auf den Franzosen als Tagessieger.

Der Schweizer schlägt den französischen Bergmeister
Doch auf die am Renntag kalten, wenngleich trockenen Bedingungen konnte sich der Schweizer Meister besser einstellen. Nachdem er die Liste nach dem einzigen Trainingslauf angeführt hatte, war Marcel Steiner auch in allen drei Rennläufen, von denen die beste Zeit in Wertung kam, der Schnellste.

Mit 49,833 Sekunden war der bestens aufgelegte Garagist aus Oberdiessbach am Ende der einzige Fahrer mit einer Zeit unter 50 Sekunden. Dies hatte er zuvor nur im Mai 2013 auf der Fahrt zum ersten Luxemburger Tagessieg mit dem Osella FA30 geschafft.

Mit 0,388 Sekunden Rückstand im ebenfalls schnellsten dritten Lauf musste sich Sébastien Petit mit dem zweiten Platz begnügen, weitere 1,171 Sekunden dahinter folgte Guy Demuth als drittschnellster Sportwagenpilot.

Volluz gewinnt bei den Rennwagen
Joël Volluz büsste in seinem schnellsten Durchgang fast zwei Sekunden auf seinen Landsmann ein. Wenigstens gewann der Walliser als Vierter die Gruppe der E2-Single Seater. Als Gesamtachter belegte Robin Faustini in seinem ersten Saisonrennen den vierten Platz bei den Rennwagen.

Robin Faustinis erster Saisonstart im Reynard-Magen F-Nippon endete auf dem achten Gesamtrang.

Selbst für Steiner ist der relativ klare Tagessieg etwas überraschend.

Marcel Steiner: «Aufgrund von Petits Übung bei den ersten Rennen 2019 und dem letztjährigen Saisonverlauf, als er in Osnabrück und Gubbio klar vor mir lag, war das nicht unbedingt zu erwarten. Bei uns lief im Gegensatz zu ihm offenbar alles.»

Zählbare Fortschritte
Am LobArt-Mugen hat Steiner Motorsport für 2019 ein neues KW-Fahrwerk installiert, das in Verbindung mit den Pirelli-Ultra-Soft-Reifen bestens funktionierte. Dies hatte der Berner schon bei den Testfahrten von Sägesser Motorsport auf dem Circuit von Bresse festgestellt, wo er damit einen inoffiziellen Rundenrekord realisierte.

Marcel Steiner: «Von der Rundstrecke an den Berg war dieser Fortschritt schwierig zu beurteilen, aber er hat sich bewahrheitet. Das Fahren hat auch wieder riesig Spass gemacht. Nun freue ich mich auf die Schweizer Bergrennen.»

Zemp mit Schaltproblemen
Weniger Spass hatte Michel Zemp bei der Premiere im Norma-Honda. Im Zweiliter-Sportwagen machte die Wippenschaltung dermassen Probleme, dass der Langnauer nur einen Lauf in mässiger Zeit absolvierte und die Übung dann abbrach.

Premiere mit Hindernissen: Im Norma-Honda (ex Hunziker) von Michel Zemp funktionierte die Schaltung nicht.

Thomas Zürcher, der wie Zemp von Infrastruktur und Erfahrung von Steiner Motorsport profitierte, trat erstmals mit dem Tatuus-Abarth zu einem Bergrennen an. Noch mit dem originalen 1400er-Abarth-Turbomotor im Heck realisierte der Berner eine gute Zeit in 58,277 inmitten mehrerer Formel-3- und -Master-Rennwagen. Bald wird der gegen 300 PS starke 1170er-Turbomotor von LRM für die Startzulassung in der Klasse bis zwei Liter installiert.

Bratschi schon gut in Form
Ihre Stärke zeigten die schnellsten Schweizer auch bei den Tourenwagen. Mit 57,465 Sekunden entschied Ronnie Bratschi im Mitsubishi Evo VIII Egmo das Duell mit Nicolas Werver im Porsche 997 GT2 auf dieser Powerstrecke um fast drei Zehntelsekunden für sich.

Ronnie Bratschi: «Der zweite Lauf wäre schneller gewesen, wenn nicht Schaltprobleme aufgetreten wären. Danach stellten wir die Getriebesoftware um. In Eschdorf fuhr ich schon eine 56er-Zeit, aber diesmal fehlte der Grip wegen des aufgebliebenen Trainings vom Samstag. Abreschviller und Eschdorf waren gute Vorbereitungsrennen für die Schweizer Bergmeisterschaft. Nun gibt es noch viel Feinarbeit zu tun.»

Der Porsche von Frédéric Neff und der Mitsubishi Eva VIII Evo von Bratschi gehörten zu den drei schnellsten Tourenwagen/GT.

Unfall von Nüssli
Drittschnellster Tourenwagen/GT-Pilot war Frédéric Neff, der mit dem Porsche GT3 R ebenfalls die Minutengrenze knackte. Thomas Kessler kam mit seinem Mitsubishi Evo VIII auf den vierten Rang der E1/H über drei Liter.

Pech hatte Romeo Nüssli. Der Aargauer rutschte im ersten Trainingslauf vom Samstagabend in und auf die Leitplanken der Zielkurve. Den angerichteten Schaden am Ford Escort Cosworth liess sich nicht vor Ort beheben.

Eine Zusammenfassung der Action in Eschdorf ist im folgenden Video von LP Rallye13 zu sehen:

Für Romeo Nüssli endete das Luxemburger Rennweekend auf der Leitplanke.

Der ausführliche Bericht unter Einbezug aller Teilnehmer ist bei http://www.berg-meisterschaft.de nachzulesen, der im deutschen Bergrennsport führenden Homepage unseres Kollegen und Fotografen Thomas Bubel.

Die komplette Rangliste (unter Veranstaltungen) gibt es unter

berg-zeitnahme.net

 

 

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