Alfa Sauber: Mit Schwung zum GP Ungarn

DRITTER GP IN FOLGE Von der Steiermark reisten die Formel-1-Teams direkt nach Ungarn, wo Weltmeister Mercedes 2009 Geschichte schrieb. Bei Alfa Romeo Sauber herrscht nach den zwei Rennen in Österreich Zuversicht.  Wenn kämpferische Leistungen alleine Meisterschaftspunkte bringen würden, wäre das Alfa Romeo Sauber Team auch beim zweiten Rennen auf dem Red-Bull-Ring mit Punkten belohnt worden. […]

Auf die Alfa-Romeo-Sauber-Piloten Giovinazzi und Räikkönen wartet das dritte Geisterrennen in Folge. Gibt es zum zweiten Mal Punkte?

Wenn kämpferische Leistungen alleine Meisterschaftspunkte bringen würden, wäre das Alfa Romeo Sauber Team auch beim zweiten Rennen auf dem Red-Bull-Ring mit Punkten belohnt worden. Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi zeigten gute Leistungen, die bei anderen Gelegenheiten wohl wie eine Woche zuvor zu einer Top-10-Platzierung geführt hätten.

Eine Kombination aus Startpositionen, die nicht wirklich das Potenzial des Autos widerspiegelten, und Pech im Rennen liess das Team beim Grossen Preis der Steiermark ohne Punkte bleiben.

In die richtige Richtung
Dennoch reisten die Hinwiler mit einer Menge positiver Erkenntnisse direkt von Spielberg nach Budapest, wo am nächsten Sonntag – ein absolutes Novum in der nun 70-jährigen Formel-1-Historie – das dritte Rennen in Folge stattfindet. Hierzu zählen ein besseres Verständnis des neuen C39 und die Zuversicht, bald wieder um Platzierungen in den Punkten kämpfen zu können.

Frédéric Vasseur, Teamdirektor Alfa Romeo Racing und CEO Sauber Motorsport: «Unser Tempo hat sich verbessert. Wir konnten auf der Strecke mit Autos kämpfen, die bisher schneller waren als wir. Von hinten zu starten, hatte uns in eine schwierige Lage gebracht. Kimi kostete es Zeit, dem Unfall der beiden Ferrari auszuweichen. Dass wir dennoch beinahe wieder unter die Top-10 fahren konnten, ist ein Zeichen dafür, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Diesen Schwung nehmen wir nach Ungarn mit.»

Teamchef Frédéric Vasseur mit dem Rücken zum Kommandostand. Drei Formel-1-Wochen in Folge sind ein Novum für alle.

Herausforderung angenommen
Auf dem Hungaroring erwartet das schweizerisch-italienische Team eine neue Herausforderung. Der Wille, sie anzunehmen, bleibt derselbe.

Frédéric Vasseur: «Die Saison mit einem Triple Header zu beginnen, ist eine grosse Challenge, aber auch eine Chance. Wir nehmen viel Positives mit nach Ungarn. Wir haben zwischen den beiden Rennen in Spielberg Schritte nach vorn gemacht und kriegen nun sofort die Antwort auf die Fragen, ob wir die Erfahrungen aus Österreich gleich umsetzen können.»

Viele Kurven gehen an die Substanz
Angesichts des veränderten Rennkalenders für die Saison 2020 und der hohen Anzahl an Kurven dürfte der Hungaroring der Kurs mit dem höchsten Abtrieb in diesem Jahr sein. Die Streckenführung erfordert eine Fahrzeugabstimmung mit viel Downforce. Es geht weniger um die Geschwindigkeit auf den Geraden.

So sieht Mercedes F1 die Mindestgeschwindigkeiten und die Gangwahl in den 14 Kurven auf dem Hungaroring.

Nur 65 Prozent der Rundendistanz werden mit Vollgas absolviert – nur Singapur und Monaco weisen noch geringere Werte aus. Die GP-Boliden fahren in Ungarn nur rund zehn Sekunden pro Runde geradeaus, die restlichen rund 65 Sekunden verbringen sie in Kurven.

Die Strecke ist daher eine der härtesten für die Kühlung der Bremsen. Und auch für die Fahrer: Die durchschnittlichen G-Kräfte während einer Runde gehören zu den höchsten der gesamten Saison.

Der Anfang der Hybrid-Erfolge
Vor elf Jahren war der Grosse Preis von Ungarn war das erste Rennen in der Geschichte der Formel 1, das von einem Hybrid-Auto gewonnen wurde. Damals war der Einsatz des Kinetischen Energie-Rückgewinnungssystems (KERS) noch freiwillig – die ersten Saisonrennen wurden allesamt von Fahrzeugen mit konventionellen Motoren gewonnen.

Mercedes-Benz hatte jedoch ein Hybridsystem entwickelt, das von McLaren-Mercedes eingesetzt wurde. Somit war der Sieg von Lewis Hamilton am 26. Juli 2009 der erste Erfolg eines Formel 1-Autos mit Hybridantrieb. Der Weltmeister gewann in Ungarn bereits sieben Mal. Gleich oft siegte er sonst nur noch auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal.

Sie reisten als WM-Führende nach Ungarn: Valterri Bottas ohne und Lewis Hamilton mit Maske auf dem Podium in der Steiermark (Foto: LAT Images).

Hamilton jagt Rekorde
Am vergangenen Sonntag erzielte Hamilton den 85. Sieg in seiner Formel-1-Karriere. Zudem fuhr der Titelverteidiger zum 34. Mal in Folge in die Punkteränge und brach damit den bislang bestehenden Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Zielankünfte in den Punkten. Von Michael Schumachers 91 GP-Siegen ist Hamilton nicht mehr weit weg.

Der in der Vorwoche siegreiche Valtteri Bottas sorgte beim einmaligen GP der Steiermark für einen Doppelsieg der schwarzen Silberpfeile. Der Finne Valtteri (43 Punkte) führt die Fahrer-WM mit sechs Zählern Vorsprung vor Hamilton (37 Punkte) an. Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team (80 Punkte) führt die Konstrukteurs-Wertung mit 41 Zählern Vorsprung vor McLaren-Renault (39 Punkte) an.

Michael Weinmann und Marc Surer kommentieren den Ungarn-GP.

Premiere für SRF-Kommentator Weinmann
Der dritte Grand Prix des Jahres wird am Sonntag, 19. Juli, von 14.50 bis 15.35 Uhr auf SRF2 und danach bis 17.00 auf SRF Info live übertragen. SRF-Kommentator ist erstmals Michael Weinmann, unterstützt von TV-Experte Marc Surer.

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