Suzuki Racing Cup: Bestätigung des Meisters

NOCH EIN SIEG IN CHAMBLON Mit fünf Siegen in sieben Slaloms ist Fabian Eggenberger der verdiente Meister im Suzuki Swiss Racing Cup 2022. Das Finale in Chamblon verdeutlichte nochmals das hohe Niveau dieses Markenpokals.

Fabian Eggenberger fand den besten Kompromiss zwischen Angriff und Effizienz, um das Potenzial des Suzuki Swift Sport Hybrid voll auszunutzen (Fotos: Denise Steinmann).

Es brauchte keine Bestätigung mehr, aber sie lieferten sie ab. Auf dem 4300 Meter langen Parcours in der Kaserne Chamblon realisierte Fabian Eggenberger im ersten und im noch schnelleren zweiten Durchgang die Bestzeit, diesmal mit knapp drei Zehnteln Vorsprung auf Marcel Muzzarelli.

Der 45-jährige Garagier aus Dübendorf stand schon zuvor als neuer Meister fest, ebenso der entthronte Titelverteidiger als Vizemeister. Denn auch im schlechtesten Fall hätte «Muzz» bei einem Sieg von Sandro Fehr den zweiten Meisterschaftsrang auf sicher gehabt, wie er nach genauem Kopfrechnen vor der Veranstaltung feststellte.

Hybridmodell ein Vorteil
Mit fünf ersten Plätzen sowie einem zweiten und dritten Rang war Eggenberger der überragende Mann der kurzen Saison 2022. Offensichtlich kam ihm die trägere Leistungsentfaltung des neuen Suzuki Swift Sport 48V Hybrid zugute.

Fabian Eggenberger: «Es war ja immer knapp zwischen Muzz und mir. Nun hat das Pendel halt in meine Richtung ausgeschlagen. Ich versuchte mir vorgängig einzureden, dass mir das Hybridmodell wegen der weniger rasch durchdrehenden Vorderräder zugutekommen könnte. Daher war mein eher aggressiver Fahrstil kein Nachteil mehr.»

Erstens kommt es anders…
Blickt man auf den Saisonanfang vom 30. April in Bière zurück, schien Muzzarelli mit dem überlegenen Auftaktsieg bereits wieder auf dem Weg zum Meistertitel. Mit 2,71 Sekunden bei 3:02 Minuten Fahrzeit war sein Vorsprung eklatant.

Doch Eggenberger drehte den Spiess mit dem Doppelsieg in Frauenfeld um und baute die Tabellenführung danach stetig aus, weil er sich auch bei der Niederlage in Ambri (wo Fehr vor Flammer gewann) vor seinem Verfolger klassierte.

Marcel Muzzarelli ist ein Meister der Präzision, was das Umfahren der Tore betrifft. Aber heuer reichte dies nicht zum Titel.

Sechs Zehntel nach 18 Minuten
Interessanterweise liegt der neue Meister trotz des grossen Rückstandes in Bière auch in der Addition aller sieben schnellsten Laufzeiten vorne. Bei rund 18:40 Minuten trennen Eggenberger und Muzzarelli minime 623 Tausendstelsekunden!

Fabian Eggenberger: «An den Zeiten ersieht man dies zwar nicht. Aber nach meinem Gefühl ist die Spitze nochmals ein Stück schneller geworden, ebenso das komplette Feld. Ich finde, selbst Flavio Corezzola als Letzter hat Fortschritte gemacht.»

In Zahlen ausgedrückt: 17 der 18 Fahrer in Bure lagen nach 4,3 Kilometern innerhalb von neun Sekunden. In manchen Nationalen Klassen sind die Zeitabstände sogar auf den vorderen Plätzen grösser. Und mit 14 Sekunden Rückstand auf 4,3 Kilometer fiel auch Corezzola nicht übermässig ab. Chapeau!

Unerfüllte Erwartungen von Michael Béring
Den dritten Platz in Chamblon sicherte sich, wie in Ambri1, Michael Béring (Galerie links). Der Neuenburger aus Le Locle war zwar mit diesem Resultat zufrieden, nicht jedoch mit dem Saisonverlauf. Mit der Hybrid-Erfahrung aus dem Vorjahr hatte er mehr erwartet.

Michael Béring: «Ich beging einige Fehler und hatte auch kleinere Probleme. Gegen Leute wie Eggenberger, Muzzarelli, Fehr und Flammer muss man halt 100-prozentig parat sein. Aber ich habe viel gelernt und hoffe, dass ich nächstes Jahr zu den Siegern gehören werde.»

Der Chef gibt Gas
Christian Zimmermann (Galerie Mitte) beendete sein erstes Rennen nach langer Pause als guter Fünfter, wenngleich er sich mehr vorgestellt hatte. Die fehlende Routine konnte der Technische Koordinator des Cups trotz seines Wissens und Fahrkönnens halt nicht einfach so wettmachen.

Im ersten Lauf traf der Glarner dasselbe Tor wie 2019, im zweiten ging er nicht mehr volles Risiko ein. Immerhin liess er seinen Kantonskollegen Patrick Flammer hinter sich, der es im zweiten Heat übertrieb und so auf der ersten Zeit stehenblieb.

Trauben hingen hoch
Reto Steiner und Alexander Ullrich brachten das in der Meisterschaft sechstklassierte Flammer-Teamauto (Galerie rechts) in Chamblon auf die Ränge 7 und 8. Steiner, ansonsten in der E1-2000 mit einem Ford Escort RS ein spektakulärer Siegfahrer, hatte sicher mehr von seinen Suzuki-Einsätzen erwartet.

Ebenso der im letzten Rennen neuntplatzierte Jean-Claude Debrunner – einst sogar Tagessieger bei Slaloms – und der frühere Serienwagen-Schweizermeister Giuliano Piccinato (13.). Alle anderen erzielten mehr oder weniger gute Resultate im Rahmen ihrer Möglichkeiten, auf denen sie für 2023 aufbauen können.

Ihre Erfolgsprämien und Trophäen nehmen alle am 20. August im Rahmen der Emil Frey Classics in Safenwil entgegen.

Das letzte Podium der in zwei Monaten absolvierten Suzuki-Rennsaison 2022: Muzzarelli, Eggenberger und Béring.

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