Citroën: Dieser 2CV8 stemmt bullige 285 PS 🎥

OPTISCHE TÄUSCHUNG Mit seinem 2CV8 hat ein Berner Garagist französischen und amerikanischen Autobau auf ungewöhnliche Weise zusammengeführt. AutoSprintCH ist mit dem originellen Unikat auf die Piste gegangen. Wenn der Flückiger-Döschwo in Fahrt kommt, freuen sich Passanten am Strassenrand und sein Erbauer. Hannes Flückigers Döschwo ist alles andere als ein gewöhnlicher 2CV. Auf den ersten Blick […]

Wenn der Flückiger-Döschwo in Fahrt kommt, freuen sich Passanten am Strassenrand und sein Erbauer.

Hannes Flückigers Döschwo ist alles andere als ein gewöhnlicher 2CV. Auf den ersten Blick ist das Fahrzeug zwar dem französischen Original aus den 50er- bis 80er-Jahren zum Verwechseln ähnlich. Schon der zweite Blick aber fällt auf die Breite und die Länge des Autos – und dann auf die dicken Backen über den Hinterrädern und die sportlichen Räder. Nein, das kann keine Ente sein!

Teile von einem Buick Skylark Custom
Die Idee zu seinem 2CV8 hatte Garagist Flückiger Mitte der 80er-Jahre, als ein 2CV in der Nähe der Garage seines Vaters einen Unfall erlitt und damit schrottreif war. Im Abbruchhandel fand der junge Automobilingenieur ein Chassis für sein neues Fahrzeug: Plattform, Achsen und Motor eines Buick Skylark Custom mit Jahrgang 1970. Dass ihm für die Fusion der beiden unterschiedlichen Autos eine Riesenarbeit bevorstand, macht der Vergleich einiger technischer Daten klar.

Fusion unterschiedlicher Modelle
Der 2CV6 der frühen 80er-Jahre ist 3,83 Meter lang und weist einen Radstand von 2,40 Meter auf. Beim Buick liegen die entsprechenden Werte bei 5,14 Meter und 2,95 Meter.

Der Döschwo mit Vorderradantrieb besitzt einen Zweizylinder-Boxermotor mit 602 ccm Hubraum und 29 PS, während der Skylark mit seinem 5724-ccm-V8 und 285 SAE-HP die Hinterräder antreibt. Beim maximalen Drehmoment stehen 4,0 gegen 51,8 mkp, was in heutigen Einheiten 40 und 508 Nm entspricht.

Chassis verkürzen, Karosserie vergrössern
Nach extrem aufwendigen Karosseriearbeiten erhielt der Mischling schliesslich 1990 die Strassenzulassung. Offiziell war der 2CV8, wie der Erbauer seine Kreation nennt, ein Buick Skylark Custom mit Spezialkarosserie – inklusive Überrollbügel Typ Flückiger Auswil.

Hannes Flückiger: „Das Fahrzeug ist durchaus umstritten. Beim Döschwo-Treffen ist es ein etwas abartiger Sonderling, für V8-Fans kein richtiger Ami-Schlitten.“

2CV8
Dank den drei kleinen Scheibenwischern und neu gestaltetem Armaturenbrett hat man Durchblick.

Bekanntes V8-Blubbern beim Start
Optik und Technik sind aber nur der eine Aspekt. Gespannt kann man darauf sein, wie sich denn die Karre fährt. Dass kurz vor der Probefahrt Regen einsetzt, beeindruckt Hannes Flückiger nicht: „Kein Problem. Das Auto ist dicht, und wir haben drei kleine Scheibenwischer.“

Mit dem bekannten V8-Blubbern nimmt die grosse Maschine den Betrieb auf, und die Nase stellt fest, dass die Abgase noch ungefiltert an die Umgebung abgegeben werden. In den Sportsitzen festgezurrt, erblickt man ein Armaturenbrett Marke Eigenbau, und auch der Wählhebel des 3-Gang-Automatikgetriebes ist ganz und gar ungewohnt.

Gewöhnungsbedürftig ist die Lenkung
Aber: Schub gibt’s gewaltig, und weil keine Diff-Sperre vorhanden ist, bleibt das Heck auch auf der nassen Unterlage zahm. Gewöhnungsbedürftig ist die leichtgängige und nur ansatzweise präzise Lenkung.

Hannes Flückiger: „Spitze 200 liegt drin. Das Stoffdach wurde dazu speziell versteift. Für Drag-Race-Events im Ausland haben wir noch einen zweiten Antriebsstrang im Regal: einen noch grösseren V8-Motor mit noch wesentlich mehr Leistung für den Spurt auf der Viertelmeile.“

Nun schaut Autobauer Flückiger gespannt auf den Februar 2020. Dann soll sein 2CV8 Veteranenstatus erreichen.

sfag.ch

(Visited 1.119 times, 2 visits today)

Weitere Artikel zum Thema