Mobilität: Alternativen mit Grünem Wasserstoff

NACHHALTIG Die Wende hin zur CO2-neutralen individuellen Mobilität ist mit Batteriefahrzeugen alleine nicht zu schaffen. Es braucht die Hilfe von Wasserstoff – zum Betrieb von Brennstoffzellen und zur Herstellung von e-Fuels.

Mobilität mit Wasserstoff
Wasserstoff kann ich wenigen Minuten nachgetankt werden. Im Alltagsbetrieb ein Vorteil.

In unserem Land werden Monat für Monat mehr batterieelektrisch angetriebene Autos immatrikuliert, womit sich die CO2-Emissionen des Fahrzeugparks senken lassen. Allerdings gibt es viele Länder oder Regionen, wo der Ersatz der Fahrzeugflotten viel langsamer verläuft oder wo noch länger keine ausreichende Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen wird. Ausserdem werden Autos mit Verbrennungsmotor noch während Jahrzehnten auf Achse sein – auch in unseren Breitengraden. Das alles sind gute Gründe für die Herstellung und den Einsatz synthetischer Treibstoffe. Dafür haben sich mehrere Referenten der Powerfuel Week im Verkehrshaus in Luzern ausgesprochen.

Verbesserung durch e-Fuels

Matthias Braun vom Fuel Research Center des Mineralölkonzerns Aramco in Paris beispielsweise betonte, dass heute die Erdölförderung aufgrund des wachsenden Bedarfs noch immer zunimmt. Da könnten e-Fuels eine schnell wirksame Verbesserung bringen, indem sie für den Antrieb der weltweit weiter wachsenden Verbrennerflotte eingesetzt werden. Sie würden sich auch bestens eignen für eine Beimischung zu konventionellen Treibstoffen. Wichtig werden e-Fuels auch im Rennsport, da sie ab 2026 die Hybridfahrzeuge der Formel 1 antreiben werden.

Reichweite bis 400 Kilometer

Neben Hyundai Nexo und Toyota Mirai II, die bei uns schon seit einiger Zeit verfügbar sind, tritt nun Opel mit einem Brennstoffzellen-Wasserstoff-Leichtnutzfahrzeug auf die Bühne (Galerie links). Der Vivaro-e Hydrogen – und mit ihm die Stellantis-Konzernbrüder Citroën e-Jumpy Hydrogen und Peugeot e-Expert Hydrogen – bringen mit einem Brennstoffzellen-Stack und einer Lithium-Ionen-Batterie via Vorderräder 260 Nm und 100 kW auf die Strasse.

Der Wasserstoff, der in nur drei Minuten nachgetankt werden kann, reicht dann für eine Fahrstrecke von rund 400 Kilometern. Schwere Nutzfahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe sind mit rein batterieelektrischem Antrieb ebenfalls kaum vorstellbar, da die Batteriepakete viel Platz einnehmen, viel Gewicht an Bord bringen und sich nicht in kurzer Zeit aufladen lassen.

Tankstellen und Ladestationen

Mit dem Wandel der Antriebssysteme verändert sich auch die Infrastruktur für die Energieversorgung der Fahrzeuge. In der Schweiz steigt die Zahl der Wasserstoff-Tankstellen langsam, aber kontinuierlich (Galerie Mitte). Mit 14 bestehenden und acht geplanten Stationen ist das Schweizer Netz heute also schon beachtlich – und die nächste Eröffnung steht vor der Tür: Am 9. Juni geht die Station in Grauholz an der A1 auf.

powerfuel.ch

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