Carify: Über 1000 Autos sind auf der Strasse

ES GIBT IMMER EINEN WEG Vor 14 Monaten gestartet, wirbelt Carify den Automarkt ganz schön durcheinander. Das Start up punktet vor allem mit unkonventionellen Ideen und hat bereits über 1000 Personenwagen auf der Strasse. Ortstermin bei Sergio Studer. Der 30-jährige sitzt in Zürich in einem Bürogebäude, weit und breit keine Autos zu sehen, kein Fuhrpark, […]

Carify
Sergio Studer: «Wir stellen die technische Infrastruktur sowie die Services zur Verfügung.»

Ortstermin bei Sergio Studer. Der 30-jährige sitzt in Zürich in einem Bürogebäude, weit und breit keine Autos zu sehen, kein Fuhrpark, keine vollgestellte Tiefgarage. Dabei ist Carify ein veritabler Konkurrent zu Autoabo-Anbietern wie Carvolution, dem BMW Abo, Clyde (Amag), Sixt unlimited und anderen.

Zusammenarbeit mit dem Autogewerbe
Sergio Studer: «Im Gegensatz zu anderen Anbietern haben wir jedoch keine eigenen Fahrzeuge, sondern wir arbeiten mit dem Schweizer Garagengewerbe zusammen und ermöglichen diesem, ihre Autos im Abo anzubieten. Wir stellen die technische Infrastruktur sowie die Services zur Verfügung.»

Emotional aufgeladenes Business
Im September 2019 wurde die Idee geboren. Sergio Studer kommt eigentlich aus der Wirtschaft, hatte aus dem Verkauf von Anteilen an einem erfolgreichen Start up Kapital und suchte nach einem neuen emotional aufgeladenen Business, das man aufbauen könnte.

Petrolhead-mässig etwas vorbelastet durch viel Spass auf und an Events wie den Trackdays von Fredy Barth, entschied sich Studer, gemeinsam mit Kollegen das Thema Auto-Abonnements neu zu definieren.

Kunde zahlt nur seine Monatsbeiträge
So funktioniert Carify: Händler haben einen Zugang zur Plattform, können ihre Autos virtuell auf die Webseite stellen. Die Kunden suchen sich ein Auto aus, buchen das Abo. Ab einem Monat geht’s los.

Bei Clarify findet man zum Beispiel vom Mitsubishi Space Star 1.0 Pure für 399 Franken im Monat bis zum Mercedes-Benz S 560 4Matic für 4359 Franken im Monat.

Die ganze Abwicklung vom Einlösen über Auslieferung (machen Senioren und Studenten), Service, Reifenwechsel, Versicherung übernimmt Carify, der Kunde zahlt nur seine Monatsbeiträge.

Neue Verhandlungen mit den «Löwen»
«Wir haben viel rumprobiert», erinnert sich Sergio Studer an die Anfangszeiten, in denen sie sich das Team auch für das TV Format «Die Höhle der Löwen» auf Vox beworben hatten.

Gedreht wurde im Februar 2020, gleich drei «Löwen» zeigten Interesse und wollten einsteigen. Dann aber kam Corona.

Und wo andere Angst um ihr Geschäft haben mussten, konnte Carify sich vor Anfragen kaum retten. So sehr, dass sie jetzt mit den «Löwen» neu verhandeln, die damals vereinbarte Finanzierungsrunde braucht es eigentlich jetzt so in der damaligen Form nicht.

Am Ende würden die Investoren fast eine Million in die Hand nehmen, um Carify in die nächste Runde zu hieven.

Sergio Studer: «Wir würden gerne so lange wie möglich unabhängig bleiben. Wir sind aber weiter im Gespräch.»

So oder so, es wird spannend.

Über 500 Modelle sind auf der Plattform
Zukunft: Abgefahren, es sind 500plus Autos auf der Plattform, Tendenz steigend. Carify beschäftigt inzwischen 20 Mitarbeiter (Frauenanteil übrigens 50:50!). Wünschenswert wäre ein Impact in Richtung Industrie.

Carify löst das Problem des Überangebots bei den Händlern. Die sind froh, ihre Autos – sie gehören ihnen weiterhin, der Halter hat einen Standorteintrag – vom Hof zu haben. Von hinten drücken neue Modelle rein. Viele neue Modelle, die abgenommen werden müssen..

Tipp: Auf flexdrive.ch findet man alle Anbieter in der Schweiz im Vergleich.

Fotos: Dörte Welti, zVg
carify.com
vox.de

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