Bernina GT: Perfetti siegt im Carrera-Duell 🎥
WETTERGLÜCK Florian Feustel und Daniele Perfetti lieferten sich beim Bernina GT Bergrennen mit ihren Porsche Carrera RSR ein tolles Duell. Nach anfänglicher Führung des Deutschen siegte der Tessiner. Filmische Impressionen mit originalem Rennsound. Das Aufmacherbild zeigt den gelben RSR von Daniele Perfetti. Ein akustischer Leckerbissen ist der V6-Motor im Alfa Romeo 155 TI (ex Nicola […]
Filmische Impressionen mit originalem Rennsound. Das Aufmacherbild zeigt den gelben RSR von Daniele Perfetti. Ein akustischer Leckerbissen ist der V6-Motor im Alfa Romeo 155 TI (ex Nicola Larini, DTM 1995), den Ronnie Kessel zur Demonstration fuhr.
Spannender geht’s nichts. In beiden Trainingsläufen und den ersten beiden Renndurchgängen am Samstag lag Florian Feustel bei schönem Herbstwetter am 2330 Meter hohen Berninapass noch um drei Zehntelsekunden vorne.
Getriebeprobleme beim Vorjahressieger
Der in Neunkirch SH arbeitende und lebende Spezialist für historische Porsche-Rennfahrzeuge haderte allerdings mit dem dritten Gang seines Getriebes im Carrera RSR IROC. Zudem musste er, wie schon bei der Arosa ClassicCar, mit dem bloss 315 PS starken Dreiliter-Ersatzmotor statt des bei den Siegen im Vorjahr in Arosa und an der Bernina verwendeten Renntriebwerks mit gut 350 PS auskommen. So blieb er klar über seiner letztjährigen Bestzeit.
Für 2022 bereitet der 33-jährige Wahlschweizer übrigens einen Porsche 910 vor, während dem er mit dem Carrera um die Deutsche Rallye-Meisterschaft für historische Fahrzeuge kämpfen will. Siege bei der Rallye Mallorca 2020 und 2021 machen ihm Mut dazu.

Perfetti macht den Sieg perfekt
Derweil brach im ersten Rennlauf das Getriebegestänge im RSR von Daniele Perfetti. Nach raschem Wechsel konnte der Tessiner zum zweiten Lauf am Samstag starten. Die Sache schien mit knappem Vorsprung zugunsten des Arosa-Siegers gelaufen – falls die Wetterprognose für Sonntag stimme.
Doch Petrus zeigte sich gnädig und liess es erst nach der Veranstaltung regnen. So nutzte Perfetti die Chance der zwar kalten, aber für die Motoren auf dieser Meereshöhe idealen Bedingungen und drehte den Spiess um. Während Feustel seine Vortagesbestzeit nicht mehr zu toppen vermochte, verbesserte sich Perfetti um fast eine halbe Sekunde.
Das Bernina Gran Turismo Bergrennen 2021 gewann er somit mit einem Vorsprung von gerade mal 15 Hundertsteln. In die Wertung kam die schnellste Zeit aus vier Läufen auf der 5,2 Kilometer langen Strecke von La Rösa auf den Berninapass.
Donnerbolzen auf den Ehrenplätzen
Den dritten Gesamtrang im Feld der 17 Competition-Teilnehmer aus sechs Nationen mit vorgeschriebener FIA-Rennlizenz sicherte sich Thomas Kern mit der ebenfalls flott bewegten Shelby Cobra 427. Er startete wie der viertplatzierte Michael Erlich im De Tomaso Pantera nur am Samstag. Doch ihre Zeiten reichten, um den Finnen Kari Fazer in einem Ford RS 200 und alle anderen Verfolger hinter sich zu lassen.
Erlich nahm die ehemalige Gruppe-5-Flunder das erste Mal seit 2016 hervor und bestritt damit sein erstes Bergrennen. Die 550 PS brachte der Notar aus Belp in den vielen Kurven mangels Grip der verwendeten Rennreifen zu wenig gut auf den Asphalt.

Schnelle Fahrer in der Regularity-Wertung
Schnellster der auf Regelmässigkeit fahrenden Piloten war Franco Gansser mit einem Porsche 911 SC RS, den der Bündner mit Passagier auf den Beifahrersitz mutig um die ihm vertrauten Kehren warf. Ihm war es wie manchen anderen Regularity-Fahrern egal, ob er zu schnell war (siebtbeste Laufzeit aller Gestarteten) und dafür Strafpunkte erhielt.
So schlug sich auch die neuntschnellste Zeit des Italieners Giustino De Sanctis in einem Lancia Stratos in historischen Alitalia-Rallyefarben im Gesamtklassement ebenso wenig nieder wie die zwölfbeste Laufzeit von Christian Klainguti in einem Lotus Eleven oder die Bestzeit aller Vorkriegsrennwagen seines Sohnes Andrea in einem Riley Scope Special.
Heimsieg für Kurt Engelhorn
Als Gesamtsieger in der Regelmässigkeitswertung ging so Kurt Engelhorn auf einem Jaguar D-type hervor. Der Deutsche ist einer der Initiatoren dieser Veranstaltung und im Engadin heimisch. Das altehrwürdige Hotel am Start in La Rösa wurde von ihm gekauft und aufwändig restauriert – mehr Heimsieg geht fast nicht…

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