Zukunftsträchtig: Bidirektionales Laden und «Mobility as a Service»
Bei Allride kommen Kundinnen und Kunden in den Genuss von «Mobility as a Service», nutzen Fahrzeuge aller Art und fahren mit E-Autos, die bidirektional geladen werden – Mobilität, bloss anders.

In Japan gehört bidirektionale Energieübertragung bereits seit Jahren zur Pflicht für Elektrofahrzeuge. Sie können daher Strom sowohl aufnehmen als auch ins Netz zurückgeben. Mit «V2X Suisse» testete einst Carsharing-Anbieter Mobility von 2021 bis 2024 mit sechs Partnerfirmen das Potenzial von bidirektionalen E-Autos als Energiespeicher – ein spannendes Pilot- und Demonstrationsprojekt. Das war einmal, bei der Amag-Tochter Allride ist es nun bereits Teil des Geschäftsmodells, etwa auf dem Papieri-Areal in Cham ZG, wo drei VW ID.3 auf ihren nächsten Einsatz warten.

Energiespitzen abfedern helfen
Dank der bidirektionalen Ladestationen Helion BiDi sind die E-Autos rollende Energiespeicher. Gesteuert werden die Energieflüsse durch das Energiemanagementsystem Helion One, das Solaranlage, Wärmepumpe sowie E-Ladestation vernetzt und deren Zusammenspiel für mehr Effizienz und Rentabilität optimiert. Ab Januar 2026 stellt Helion ein solches bidirektionales Ladeangebot übrigens ebenfalls für Privat- und Firmenkunden bereit. «Die drei Fahrzeuge können je etwa 10 bis 11 kW liefern, also kann man maximal 33 kW bereitstellen. Damit können wir beispielsweise den Start einer Wärmepumpe abfedern», verrät Allride-Chef Arjan Vlaskamp.
Doch was ist, wenn die VWs für die nächste Fahrt nicht zu 100 Prozent geladen sind? Vlaskamp gesteht, dass hier tatsächlich Skepsis herrscht: «Diese Reichweitenangst bezieht sich aber nicht aufs bidirektionale Laden. Es fehlt noch am Bewusstsein und Verständnis für die E-Mobilität. Mit 60 Prozent Ladung schafft man noch 250 Kilometer. Früher ist man im Verbrenner mit klar weniger Sprit im Tank locker weiter- oder losgefahren.» Dank durchgehender Digitalisierung kann Allride zudem verhindern, dass der Wagen bei einer Reservation am nächsten Tag mit zu wenig Akku-Kapazität dasteht.
Vlaskamp ergänzt: «Wir können bei allen Allride-Fahrzeugen – sogar den E-Bikes – vorausschauende Serviceintervalle einplanen.» So lassen sich technische Defekte während des Einsatzes minimieren. Digitalisierung heisst zudem: keine Fahrzeugschlüssel, keine Fahrtenbücher, alles läuft über die App oder das Portal von Allride. In einer Zeit, in der Städte mit einem Auto pro fünf neuen Wohneinheiten planen, ist dieser «Mobility as a Service» eine komfortable Art, auf ein Auto zurückgreifen zu können, ohne es zu besitzen. Und werden die E-Flitzer nicht genutzt, können sie wieder Strom ans Gebäude abgeben und damit helfen, teure Stromspitzen zu brechen und das Netz zu stabilisieren – clever und zukunftsträchtig.



