WRC: Ungewöhnliches Finale in Monza 🎥

TITELENTSCHEIDUNG Die gekürzte Rallye-WM-Saison 2020 wird am Wochenende in der Lombardei entschieden. Bei der Rallye Monza können noch vier Fahrer und zwei Hersteller Weltmeister werden. Der Teaser macht auf das WM-Finale aufmerksam und zeigt die verbleibenden vier Titelanwärter Evans, Ogier, Neuville und Tänak in kurzen Interviews. Seit 1978 wird im Autodromo Nazionale di Monza alljährlich […]

Redaktion - 1. Dezember 2020

Der Teaser macht auf das WM-Finale aufmerksam und zeigt die verbleibenden vier Titelanwärter Evans, Ogier, Neuville und Tänak in kurzen Interviews.

Seit 1978 wird im Autodromo Nazionale di Monza alljährlich im November oder Dezember ein Rallyespektakel abgehalten. Dabei mischen sich prominente Starter aus der WRC oder anderen Motorsportarten mit den Rallyespezialisten aus Italien.

Prominente Sieger
Seit 2006 bis 2018 gewann MotoGP-Superstar Valentino Rossi die Monza Rally Show, immer auf einem Ford Fiesta WRC, nicht weniger als acht Mal. Auch der ehemalige Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger Rinaldo Capello liess sich vor «Vale» und dazwischen als Gewinner feiern.

Sébastien Loeb (2011), Dani Sordo (2010 und 2013) sowie Robert Kubica (2014) waren die bisher einzigen Gesamtsieger aus dem Ausland.

Als Sonderprüfung wird auch die historische Steilwand einbezogen. Entschieden wird das Rennen aber wohl nicht dort, sondern in den Bergen hinter Bergamo.

Nur zweieinhalb WRC-Rallyes wie geplant
Dieses Jahr ist alles andere. Nachdem die ersten drei WRC-Läufe in Monte Carlo, Schweden und Mexiko (vorzeitiger Abbruch nach zwei Etappen) noch am geplanten Datum stattfinden konnten, fiel danach eine Rallye nach der anderen der Corona-Pandemie und ihren Einschränkungen zum Opfer.

Erst im September konnte der Wettbewerb mit der erstmals zur WRC zählenden Rallye Estland als vierter WRC-Lauf 2020 wieder aufgenommen werden. Dabei gelang Titelverteidiger Ott Tänak zu Hause der erste Sieg mit Hyundai. Ihm folgten der Waliser Elfyn Evans (Toyota) als Sieger in der Türkei und der Spanier Dano Sordo (Hyundai) auf der italienischen Insel Sardinien.

Toyota führt mit Elfyn Evans im Yaris WRC die Fahrerwertung an, liegt bei den Herstellern aber hinter Hyundai.

Vom Autodromo in die Berge und zurück
Den Promotern der WRC und den Betreibern des Autodromo in Monza ist es gelungen, die seither wieder verschärften Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus zu erfüllen und zu garantieren. So kann der WRC-Finallauf vom 3. bis 6. Dezember an einem neuen und offenbar sicheren Ort abgehalten werden.

Nach dem Shakedown am Donnerstagnachmittag beginnt die Rallye am Freitagmorgen mit insgesamt fünf SP um und auf dem Rundkurs samt historischem Steilwandoval. Am Samstag stehen für die Teams zwei Schleifen mit je drei Prüfungen auf dem Plan, die in den Bergen um Bergamo stattfinden.

Diese Schleifen machen fast die Hälfte der 241,14 Rennkilometer aus, die bei der erstmals zur Weltmeisterschaft zählenden Rallye Monza 2020 zu absolvieren sind. Nach der Rückkehr zur Rennstrecke, wo am Samstag noch eine abschliessende Etappe stattfindet, werden dort am Sonntag, 6. Dezember, drei letzte Prüfungen gefahren, ehe die Weltmeister 2020 feststehen.

Elfyn Evans mit der Flagge von Wales. Wird der 31-Jährige nach Lewis Hamilton (F1) und Mike Conway (WEC) der dritte Automobil-Weltmeister 2020 aus Grossbritannien?

Der erste Brite seit 19 Jahren?
Elfyn Evans führt die Fahrerwertung mit 111 Punkten und somit 14 Zählern Vorsprung auf seinen Toyota-Teamkollege Sébastien Ogier (97) an. Die Hyundai-Piloten Thierry Neuville (87) und Ott Tänak (83) haben ebenfalls noch theoretische Titelchancen.

Bei noch 30 zu vergebenden Punkten (25 für den Sieg und 5 für Platz 1 in der Power Stage) liegt der Vorteil klar bei Evans, der als erster Brite seit Richard Burns 2001 auf Subaru Weltmeister zu werden. Für Ogier wäre es der siebte Titel seit 2021. Von den vier Titelanwärtern weiss nur Neuville von früheren Teilnahmen an der Monza Rally Show, was ihn in etwa erwartet.

In der Teamwertung liegt Hyundai (208) nur sieben Punkte vor Toyota (201). Bei Teams setzen mit Dani Sordo (Hyundai), zuletzt Sieger in Italien, und Kalle Rovanperä, mit 70 Punkten WM-Fünfter, starke dritte Fahrer, um ihre Titelchancen zu erhöhen.

Das kurze Video zeigt Kalle Rovanperä bei Testfahrten in der norditalienischen Region.

Ein Schweizer Fahrer und zwei Tessiner Copiloten
Mit Yoan Loeffler aus Bex auf einem Renault Clio V RS Line ist als 95. und letzter Startender mit Nummer #107 auch ein Schweizer Fahrer mit von der Partie. Geübt hat er damit unlängst bei der Rally di Como, also ganz in der Nähe.

Dazu kommen mit Marco Menchini und Pietro d’Agostinol, beide auf Skoda Fabia R5, zwei Tessiner Beifahrer von Italienern.