Wohlen: Die Kartfahrer bitten zum grossen Finale

MIT ZWEI AUTORENNFAHRERN Am Samstag werden in Wohlen vier Schweizer Meister 2022 im Karting gesucht. Zu den 74 Teilnehmenden zählen Bergmeister Eric Berguerand und Sportwagenpilot Fabio Scherer.

Die Kartbahn Wohlen ist am Samstag Schauplatz des SM-Finales. Zuschauer sind herzlich willkommen und geniessen einen schönen Blick von der Naturtribüne aus (Fotos: Eichenberger).

In drei Kategorien – OK Junior, OK Senior und KZ2 – ist die Ausgangslage besonders packend. Nur wenige Punkte trennen den Führenden jeweils vom Zweitplatzierten.

Eine Junge oder ein Mädchen?
So liegen beispielsweise Elia Epifanio (13) und Chiara Bättig (12) bei den OK Junioren nur fünf Zähler auseinander. Jeder noch so kleine Fehler könnte in Wohlen matchentscheidend sein.

Wenn einer der beiden einen «psychologischen» Vorteil hat, dann Epifanio. Der Exprit-Fahrer aus Würenlos, der die Schweiz Ende Oktober auch bei den FIA Motorsport Games in Le Castellet vertreten wird, holte bei den vergangenen Rennen in 7 Laghi und Levier jeweils das Punktemaximum von 75 Zählern. Der letzte SM-Sieg von Chiara Bättig (Galerie Mitte) liegt hingegen schon Monate zurück.

Dass Kevin Rabin aus dem Team Spirit-Karting.ch noch in den Titelkampf eingreifen kann, ist so gut wie auszuschliessen. Rabin hat 68 Punkte Rückstand auf Epifanio. Trotzdem kann der Waadtländer in Wohlen das Zünglein an der Waage spielen.

Spannung auch bei den Schaltkarts
Auch in der KZ2 bei den Schaltkarts (Galerie rechts) ist die Ausgangslage hochspannend. Nur sechs Punkte trennen Leader Ethan Frigomosca (21) von Verfolger Sebastian Kraft (17).

Weil Frigomosca noch nie in Wohlen gefahren ist und beide dasselbe Material haben, ist dieser Zweikampf besonders mitreissend.  Die Wahrscheinlichkeit, dass der Drittplatzierte Evan Vantaggiato noch um den Titel fährt, ist hier ebenfalls unwahrscheinlich. 44 Punkte liegt der Sieger von 7 Laghi hinter Frigomosca.

Comeback von Mike Müller und Eric Berguerand
Gespannt darf man auf das Abschneiden von Mike Müller sein, der in Wohlen sein Comeback gibt.  Eric Berguerand, seit einem Monat siebenfacher Schweizer Bergmeister und ehemaliger Kart-Meister (Galerie links), wird als VIP-Fahrer antreten. Wer den Walliser kennt, der weiss, dass er alles geben wird.

Eric Berguerand: «Ich komme mit meinem Bus. So kann ich mich zurückziehen. Denn ich glaube, dass ich als alter Mann (43) hin und wieder eine Pause brauche und mich hinlegen muss… Kartfahren ist von der physischen Belastung deutlich höher als das, was ich vom Bergrennsport gewohnt bin.»

Prominenz bei den OK Senioren
In der OK Senior führt Lyon Mathur (16) vom Team Exprit mit zehn Punkten vor dem elf Jahre älteren Patrick Näscher aus dem Kartteam Meier. Gewinnt der Liechtensteiner Näscher wie zuletzt in Levier alle drei Rennläufe (und Mathur wird jeweils Zweiter), werden die Zusatzpunkte für Pole-Position (2) und schnellste Rennrunde im Finale (3) über die Vergabe des Titels entscheiden.

Wie in den beiden zuvor aufgeführten Kategorien wird es auch der Drittplatzierte bei den Senioren, Jérôme Huber, schwer haben, noch in die Entscheidung einzugreifen. Weil das letzte Wochenende in Levier für Huber von Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet war, sind die 46 Punkte Rückstand für den Zürcher eine grosse Hypothek.

Das Zünglein an der Waage in diesem Dreikampf könnte Fabio Scherer oder Enea Frey sein. Ersterer bestreitet das Finale in Wohlen zwischen seinen LMP2-Autorennen in Road Atlanta (IMSA) und Portimão (ELMS), um im Rennrhythmus zu bleiben.

Matt Corbi (links), bei dem es noch um P2 geht, mit Papa und Dan Allemann mit Opa Kurt, die schon den Titel in der Super Mini feiern konnten.

Super Mini und X30 Challenge so gut wie entschieden
Entschieden ist dafür die Meisterschaft bei den Super Minis. Spirit-Fahrer Dan Allemann (10) hat in Levier mit seinem elften Sieg im zwölften Rennen alles klar gemacht. Offen ist dafür noch der Kampf um Platz 2. Diesen werden in Wohlen Matt Corbi (187 Punkte), Orlando Rovelli (179) und Albert Tamm (156) unter sich ausmachen.

Last but not least fällt am Samstag auch die Entscheidung in der X30 Challenge Switzerland. Spannende Rennen hat diese Kategorie im Laufe des Jahres schon zig-fach geliefert. Für den Gesamtführenden Kilian Streit (20) aus dem Team Spirit-Karting.ch könnte der Traum vom Titel schon nach dem Qualifying in Erfüllung gehen. Streit braucht nämlich nur noch einen einzigen Zähler!

Rasanter Blick auf die Historie
Wie schon in Levier wird in Wohlen der Swiss Historic Kart Cup am Start stehen. Neun Teilnehmer haben sich für den dritten Lauf in der historischen Meisterschaft eingeschrieben (der erste fand im Rahmen der Kappelen Trophy statt).

Die Besonderheit des SHKC besteht darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind, sondern die Gleichmässigkeit über mehrere Runden.

Was die einzelnen Akteure zum Finale meinen und weitere Informationen zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden sich unter dem folgenden Link.

motorsport.ch/de/kartsport

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