Weekend-Tipp: Racing rund um die Uhr 🎥

LE MANS UND DTM Dieses Wochenende hat es in sich. Die einen Profis starten bei den 24 Stunden von Le Mans, die anderen bei der DTM am Nürburgring. Als Zuschauer kommt man live oder daheim am TV voll auf die Rechnung. Nach dem tristen Geisterrennen im Vorjahr kommt bei den erstmals an einem August-Wochenende abgehaltenen […]

62 Autos aus vier Kategorien bilden das Teilnehmerfeld 2021. Den Sieg sollten, laut Papierform, die Alpine (vorne links) mit den beiden Toyota und Glickenhaus unter sich ausmachen.

Nach dem tristen Geisterrennen im Vorjahr kommt bei den erstmals an einem August-Wochenende abgehaltenen 24 Stunden von Le Mans richtig Stimmung auf. Eine begrenzte Zuschauerzahl ist wieder erlaubt, zudem versprechen die von den einzelnen Teams im Training und Qualifying erzielten Rundenzeiten nach etlichen Jahren der Toyota-Alleinmacht pure Spannung.

Toyota gegen Alpine und Glickenhaus
Toyota Gazoo Racing bleibt mit seinen beiden GR010 Hypercars der Favorit, zumal sie bei den bisherigen Läufen zur FIA World Endurance Championship auf Distanz die Besten waren. Das einzige Auto von Alpine, basierend auf einem LMP1-Oreca ohne Hybrid, ist jedoch ebenbürtig. Vor 43 Jahren gewannen die Franzosen letztmals in Le Mans.

Die beiden neuen Hypercars von Glickenhaus können das Tempo über eine Runde ebenfalls mitgehen und sind für viele die Publikumslieblinge. Le Mans hat jedoch seine eigenen Gesetze, und die kennt kein Konkurrent so gut wie WM-Leader Toyota.

Sébastien Buemi kann Geschichte schreiben
Nach der Pleite in der Formel-E-WM kann und darf Sébastien Buemi also auf ein erfolgreiches Abschneiden hoffen. Sein Nummer-8-Auto qualifizierte sich am Donnerstagabend im Hyperpole-Qualifying der schnellsten sechs Fahrzeuge aus jeder Kategorie für den zweiten Startplatz. Die Pole-Position – die erste eines modernen Hypercars – eroberte sein Teamkollege Kamui Kobayashi.

Mit einem Sieg – dem vierten in Folge – könnten der Schweizer und sein japanischer Stammpartner Kazuki Nakajima Geschichte schreiben. Der Genfer Doppelbürger Nicolas Lapierre (fährt immer als Franzose) startet mit Alpine aus der dritten Position.

Glickenhaus vor Toyota und einem LMP2-Auto – jeder kann die 89. Auflage der 24 stunden von Le Mans gewinnen.

Chance für die schnellsten LMP2-Teams
Vielleicht obsiegt am Ende auch ein LMP2-Team. Denn die Sportprototypen der zweiten Kategorie sind nach der Kastration der Topfahrzeuge durch das neue Hypercar-Reglement nur minimal langsamer, zumindest auf eine Runde.

Sollten die fünf Hypercars schwächeln, könnte es den ersten Gesamtsieg eines LMP2-Teams absetzen. Vor vier Jahren, als nur ein Porsche 919 Hybrid die 24 Stunden schneller bewältigte, kam es schon beinahe dazu.

Scherer, Delétraz und Trummer mit Ambitionen
Zwei der vier Schweizer in der LMP2 dürfen sich berechtigte Hoffnungen aufs Podest machen. Fabio Scherer hat mit United Autosports in Spa und Monza gewonnen, und daher spielt es keine Rolle, wenn es mit Pech im Verkehr nicht zum Einzug ins Hyperpole-Quali und somit nur zu Startplatz 12 in der Klasse gereicht hat. Hauptsache, der Speed auf Distanz ist da.

Dafür steht Louis Delétraz mit seinem Team weiter vorne. Er qualifizierte den Oreca-Gibson vom Team WRT für den zweitbesten LMP2-Platz in der vierten Startreihe. Der fünfte Platz beim bisher einzigen WEC-Einsatz in Portiugal und die Siege in der ELMS machen auch ihm Mut. Mit Rebellion verpasste der Genfer im Vorjahr das Podium nur um 70 Sekunden.

Für Simon Trummer mit seinem US-Team und Esteban Garcia mit dem unter Schweizer Flagge laufenden Realteam Racing geht es aufgrund der fahrerischen Zusammensetzung vor allem um eine Top-Platzierung in der Subwertung Pro-Am. Aber auch für sie ist im Idealfall alles möglich.

Sie gewannen zwei der drei WEC-Rennen 2021 und möchten auch in le Mans siegen: Filipe Albuquerque (P), Fabio Scherer und Phil Hanson (GB) mit ihrem Oreca-Gibson.

Neel Jani hält GT-Fahne hoch
In der Klasse GTE-Pro schenken sich die acht Teams von Porsche, Ferrari und Corvette, die ihre besten Vertreter von den Startplätzen 1, 2 und 3 losschicken, gar nichts. Hier wird auch das Rennglück und die Strategie – in der Porsche immer gut ist – mitentscheiden.

Nach Siegen in Spa und Monza sowie Rang 2 in Portugal wäre für Neel Jani alles andere als ein Podium eine Riesenenttäuschung. Daran ändert auch der Unfall seines fürs Qualifying bestimmten Teampartner Kevin Estre und der daraus folgende sechste GT-Startplatz nichts.

Die Amerikaner seinerseits starten in Le Mans 2021 erstmals mit der neuen Mittelmotor-Corvette C8.R, zudem nach viele Jahren ohne Marcel Fässler.

Quantitativ am stärksten besetzt ist die Klasse LM-GTE Am, in der für Rahel Frey, LM-Neuling Rolf Ineichen und Thomas Flohr ein Top-10-Resultat schon ein kleiner Erfolg wäre. Als Neunte der letzten beiden Jahre hat dies die Solothurnerin mit ihren Ferrari-Partnerinnen bravourös geschafft.

Hier ist das provisorische Klassement des Qualifyings und hier die provisorische Startaufstellung mit den nominierten Startfahrern.

Die Highlights vom Hyperpole-Qualifying lassen auch fürs Rennen viel Spektaktel erwarten.

TV live rund um die Uhr
Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt den Langstrecken-Klassiker in Le Mans am Samstag ab 15.30 Uhr bis Sonntag nach der Zielankunft um 16 Uhr in voller Länge live. Auch die Sportkanäle von Eurosport berichten umfangreich von der 89. Auflage des Klassikers.

Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bieten die kostenpflichtigen Apps der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und des Le-Mans-Veranstalters ACO.

Nico Müller muss DTM-Punkte gutmachen
Weniger lang, wenngleich nicht weniger konzentriert, sind die DTM-Piloten auf dem Nürburgring im Renneinsatz. Für Nico Müller geht es im Audi R8 vom Team Rosberg primär darum, nach zuletzt zwei durchzogenen Wochenenden zurück in die Spitzengruppe zu finden. Dass er mit Werksfahrer Christopher Haase einen erfahrenen neuen Teamkollegen aös Ersatz für den verhinderten Amerikaner Dev Gore erhält, ist sicher kein Nachteil – Stichwort Datenvergleich.

Mit dem ersten Porsche von SSR Performance (hinten links) ist die Markenvielfalt der GT3-DTM auf sieben Modelle angewachsen (Foto: Gruppe C Photography).

Philip Ellis hat den Sprung an die Spitze mit dem Sensationssieg in der Lausitz ja bereits getan. Der Mercedes-Pilot möchte diesen aber mit einem weiteren Podium bestätigen. Mit dem Zuzug eines Porsche – eine Premiere überhaupt in der Historie der DTM – sind erstmals sieben Marken am Start, verteilt auf 23 Fahrer.

GT4-Premiere von Miklas Born
Beide DTM-Rennen werden am Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr (Start 13.30 Uhr) bei Sat1 im Free-TV übertragen. Die DTM Trophy für GT4-Piloten, in welcher der St. Galler Lucas Mauron und erstmals der Basler Miklas Born auf Audi R8 sowie der Neuenburger Yann Zimmer auf einem BMW M4 mitmischen, gibt es bei Sport1 (Start jeweils 15.10 Uhr) live zu sehen.

Auf dem Streaming-Portal Online-Plattform DTM Grid sind sogar sämtliche Rennen vom Nürburgring, also auch jene im Rahmenprogramm, zu sehen.

Der Trailer zur DTM 2021 am Nürburgring. Bisher gab es fünf Laufsieger in sechs Rennen.

24h-lemans.com

fiawec.com

dtm.de

 

 

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