Thomas Schmid: "Ich liess es laufen"

ZWEI SAISONZIELE Mit dem überlegenen Sieg beim Rallye Pays du Gier in der Junior-SM startete Thomas Schmid perfekt ins Rennjahr 2018. Auch in der Berg-SM Junior will er Meister werden. Ein kleines Interview zum gelungenen Saisonstart des talentierten Ostschweizers. Den Grundstein zum Auftaktsieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft Junior 2018 legte Thomas Schmid in der ersten […]

Auf Anhieb gut eingespielt und dafür belohnt: Thomas Schmid (rechts) und Quentin Marchand dürfen stolz sein auf ihren Sieg (Fotos: Jürg Kaufmann),

Den Grundstein zum Auftaktsieg in der Schweizer Rallye-Meisterschaft Junior 2018 legte Thomas Schmid in der ersten und einzigen Sonderprüfung vom Freitagabend. Bei Nässe und Dunkelheit fuhr der St.Galler mit dem kleinen Peugeot 208 R2 die zehntbeste Zeit im gesamten internationalen Feld und deklassierte damit seine direkten Gegner bereits.

Auf der zweiten Etappe verwaltete Schmid seinen Vorsprung und feierte beim dritten Start mit einem R2-Auto den ersten Sieg. 2017 schied er zweimal aus (beim „Chablais“ vor der SP1), und wo er ansonsten mit dem Renault Twingo R1 ins Ziel kam, gewann er auch. Zehn Rallyes, fünf Siege, fünf Ausfälle – eine bemerkenswerte, wenngleich durchzogene Bilanz.

Thomas Schmid: „Ich weiss selbst nicht, wie diese Zeit in der SP1 zustande kam. Ich fuhr einfach und hatte mir nichts speziell vorgenommen. Eine meiner Stärken ist, dass ich mit kalten Reifen rasch auf gute Zeiten komme. Da hilft meine Erfahrung von Autocross-Rennen auf Schotter, die ich bis zum Wechsel in den Rallyesport bestritt.“

Beeindruckend war sein Auftritt auch, weil er mit diesem Auto zuvor keinen Test absolvieren konnte. Wegen Verzögerungen in der Teilebeschaffung stand der Peugeot 208 nach einer Nachtschicht der Leute von EB Technologies erst am Tag vor dem Rallye rennbereit.

Thomas Schmid: „Das Auto war von Anfang an perfekt eingestellt, ich habe mich sofort wohlgefühlt. Daher liess ich es laufen. Im weiteren Verlauf gab es nur eine heikle Situation, als auf nasser Strecke das Heck ausbrach. Da hatte ich Glück.“

Gut spielte auch die Zusammenarbeit mit Quentin Marchand aus St-Ursanne, der als Ersatz für seinen Stammbeifahrer Cornel Frigoli einsprang. Da der Jurassier etwas Deutsch spricht, las Marchand den Aufschrieb mit französischem Akzent auf Deutsch vor.

Hilfreich ist dieses Top-Resultat nun für die Suche nach weiteren Sponsoren. Der nächste Einsatz beim Critérium Jurassien (13./14. April) ist gesichert, auch Chablais (1./2. Juni) liegt wohl momentan noch drin. Doch die weitere Saison des seit Jahren grössten Rallyetalents aus der Deutschschweiz ist noch nicht finanziert.

Nun kennen ihn auch die Welschen: Thomas Schmid fuhr mit dem brandneuen Peugeot 208 R2 ein tolles Rennen.

Favorit in der Berg-SM Junior
Sicher ist daneben die Teilnahme des 22-jährigen Jonschwilers an der Schweizer Berg-Meisterschaft Junior. Schmid findet es zwar selbst nicht ganz fair, dass er dies darf. Aber das Reglement schliesst nur NAT-Lizenzierte mit Erfahrung bei Bergrennen aus, obwohl er diese von den Rallyes her zur Genüge hat.

Thomas Schmid: „Ich sah dies als gute Chance, zu einem SM-Titel zu kommen. Klar gelte ich als Favorit, aber ich unterschätze meine Gegner nicht. Ich bezwecke damit auch, in der Deutschschweiz etwas bekannter zu werden. Viele wissen hier nämlich nicht, dass wir in der Schweiz auch Rallyes haben. Umgekehrt kennen sie in der Romandie meinen Namen erst nach diesem Sieg wirklich…“

www.asadelaloire.com

(Visited 142 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema