Suzuki Cup: Flammer schwingt den Hammer

WERBUNG IN EIGENER SACHE Beim ersten Start im Suzuki Swiss Racing Cup 2023 gelang Patrick Flammer beim Slalom Ambri ein Doppelschlag für sein Team. Die Titelrivalen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli belegten die Podestplätze neben ihm.

Patrick Flammer nutzte das Potenzial des Suzuki Swift Sport Hybrid und den Grip der Yokohama-Semislicks an beiden Renntagen optimal aus (Fotos: Denise Steinmann/myphoto.ch).

In Wirtschaftskreisen würde man es Return of Investment nennen. Sportlich betrachtet, zahlte sich für Patrick Flammer die Teilnahme an den Slalom-Testtagen der Equipe Bernoise Ende März/Anfang April aus. So wirkte sich seine Absenz beim Saisonauftakt zum Suzuki Swiss Racing Cup 2023 vor zwei Wochen in Bière nicht aus, denn auf dem vertrauten Flugplatzkurs von Ambri vermochte der 31-jährige Glarner seine ganze Routine auszuspielen und gleich an beiden Renntagen zu triumphieren.

Mehrkampf um Sekundenbruchteile
Es war allerdings wieder einmal eine brutal enge Angelegenheit an der Spitze der beiden Klassemente, worüber sich auch die Beteiligten wunderten. Die Besten sind offenbar noch näher zusammengerückt. Am Samstag trennten die ersten vier nach dem ersten Rennlauf bloss vier Hundertstelsekunden, nach dem entscheidenden zweiten Durchgang lag das führende Sixpack bei einer Laufzeit von 1’49 keine Sekunde auseinander.

Anderntags, auf dem wiederum 2730 Meter langen Parcours mit 17 veränderten Toren, zeigte sich mit fünf Fahrern in 97 Hundertsteln ein ähnliches Bild. Keine Selbstverständlichkeit also, dass der Gewinner zweimal derselbe war.

Vierter Suzuki-Sieg im Tessin
Patrick Flammer hatte hier schon 2021 als erster Fahrer mit dem Hybridmodell gewonnen und einst mit dem alten Swift Sport seinen ersten Sieg überhaupt gelandet. Nun punktete er erstmals für sein eigenes Flammer Speed Team voll. Für den Geschäftsführer einer Garage in Glarus war es die beste Werbung in eigener Sache.

Patrick Flammer: «Ich habe einfach mein Bestes gegeben und mir selbst nicht zu viel Druck gemacht. Das hat geklappt. Ich war souverän, wenngleich ich Glück gehabt hatte, dass Fabian Eggenberger am zweiten Tag kurz vor dem Ziel noch ein Tor traf.»

Duell an der Tabellenspitze
Daneben auf dem Podium standen an beiden Tagen Sandro Fehr und Marcel Muzzarelli, nur in unterschiedlicher Reihenfolge (mittlere Galerie links, Podium Sonntag). Fehr gelang es am Samstag (obere Galerie links), einen unerklärlichen Rückstand nach Lauf 1 mit einer um zwei Sekunden schnelleren zweiten Zeit in den zweiten Rang umzuwandeln, mit 0,14 Rückstand auf Flammer und 0,15 Vorsprung auf «Muzz». Anderntags fehlten Muzzarelli (obere Galerie rechts) nur sieben Hundertstel auf Flammer, Fehr 0,18. Beide konnten mit diesen Resultaten gut leben.

Marcel Muzzarelli: «Zeitlich ist alles so eng, dass sich der kleinste Fehler auswirken kann. Daher bin ich vollkommen zufrieden.»

Sandro Fehr: «Tipptopp, ich hatte nicht erwartet, dass ich in den zweiten Rennläufen jeweils so viel zulegen konnte. Man muss voll angreifen – entweder geht es oder es geht nicht. Das war wichtig für die Meisterschaft.»

Weil Bière-Sieger Michaël Béring (mittlere Galerie Mitte) mit den Plätzen 5 und 7 viele Punkte einbüsste, liegen nur Muzzarelli und Fehr nur durch zwei Punkte getrennt an der Tabellenspitze.

Michaël Béring: «Mein Rhythmus war eigentlich wiederum gut. Leider habe ich beide Rennen jeweils im zweiten Lauf vergeben. Ich werde versuchen, es dann in Frauenfeld wieder besser zu machen.»

Der Meister wollte es zu gut machen
Bei den nächsten beiden Rennen im Rahmen der Auto-Renntage des ACS Thurgau wird Fabian Eggenberger (obere Galerie Mitte) wieder ins Steuer des von Cup-Koordinator Christian Zimmermann eingesetzten Suzuki Swift greifen. Keine Frage, dass der amtierende Meister Revanche für das Pech in Ambri nehmen und erstmals voll für das neue Team 77 der 1977-Jahrgänger Eggenberger, Zimmermann und Danny Krieg punkten will. Letzterer übte schon mal in Ambri als Doppelstarter mit Eggenberger, kam aber nicht über die Ränge 13 und 12 hinaus.

Fabian Eggenberger: «Am Samstag konnte ich nach zwei Torfehlern im ersten Lauf nicht mehr auf tutti gehen, daher war der vierte Platz am Ende nicht schlecht. Am Sonntag wollte ich schön sauber durch die letzte Torkombination fahren und traf trotzdem mit der Hinterachse einen Töggel. Das war ärgerlich.»

Mehrere Leute mit Potenzial im Mittelfeld
Eine gute Vorstellung gab auch Reto Steiner (mittlere Galerie rechts), der sich mit Patrick Flammer am Steuer ablöste, mit den Plätzen 6 und 4. Der Schwyzer wird in Frauenfeld für das Flammer Speed Team punkten, ehe in Bure wieder der Chef und zum Schluss wie in Bière Alexander Ullrich an der Reihe ist. Das Meisterschaftspodium liegt für das Trio noch gut drin, wenn keiner patzt. Rico Thomann und Neuling Stefan Glanzmann erzielten in beiden Rennen gute Mittelfeldplätze. Mit einem Exploit könnten auch sie bald aufs Podium kommen.

Von den Leuten in der zweiten Ranglistenhälfte dürfte sich Fabio Corezzola (untere Galerie rechts) am Samstag am meisten gefreut haben, da er als Zwölfter unter 16 Konkurrenten das bisher beste Resultat ablieferte. Nach einem Abflug in die Wiese im ersten Lauf von Sonntag fehlte ihm danach der Schneid. Marcel Landolt (untere Galerie links) schaffte es als Zehnter und Neunter zweimal in die Top zehn, Cédric Moulin und Fabio Gubitosi (untere Galerie Mitte) gelang dies nur am Samstag bzw. Sonntag.

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