Suzuki Cup: Der Titel ist nur noch Formsache

MUZZARELLI ENTSPANNT Nach drei Siegen und vier zweiten Plätzen steht Marcel Muzzarelli vor dem Titelgewinn im Suzuki Swiss Racing Cup. Spannend wird im Ambri der Kampf um den Vizemeistertitel. Das Rezept von Marcel Muzzarelli ist simpel und schwierig zugleich: zuerst einen sauberen ersten Lauf hinlegen und dann im zweiten richtig angreifen. Das Problem seiner Gegner: […]

Marcel Muzzarelli findet überall das richtige Rezept zwischen den Toren. Seine Konstanz erstaunt auch alle Gegner (Fotos: Peter Wyss).

Das Rezept von Marcel Muzzarelli ist simpel und schwierig zugleich: zuerst einen sauberen ersten Lauf hinlegen und dann im zweiten richtig angreifen. Das Problem seiner Gegner: Meistens ist der im Thurgau heimisch gewordene Bündner schon im ersten Durchgang so schnell, dass er sie damit unter Druck setzt, während er selbst nicht mehr viel zu verlieren hat. Denn um Meister zu werden, musste er nach dem zweiten Platz beim Auftaktrennen in Interlaken und drei aufeinanderfolgenden Siegen nicht mehr stets gewinnen.

Muzzerelli reicht ein 14. Platz
In Drognens lag «Muzzi» nach dem ersten Lauf an vierter Position und preschte danach auf den zweiten Platz vor. Nur Fabian Eggenberger war wie im Training noch schneller. Bei nun 16 Punkten Vorsprung auf den Zürcher, der am 5. Oktober in Ambri mit dem dritten Saisonsieg lediglich noch vier Zähler gutmachen könnte, benötigt Muzzarelli in dem Fall also bloss noch einen 14. Rang zum Titelgewinn. Trotzdem will er davon noch nichts wissen.

Marcel Muzzarelli: «Ohne Streichresultat ist die Meisterschaft erst nach dem letzten Rennen fertig. Ich könnte ja krank werden oder einen Unfall auf der Hinfahrt erleiden.»

Fabian Eggenberger gewann vor und nach der Sommerpause. Nun peilt er den Vizemeistertitel an.

Eggenberger will Vizemeister werden
Das wünscht ihm natürlich keiner. Für seine engsten Gegner ist er eh schon so gut wie Meister. Auch für seinen ersten Verfolger.

Fabian Eggenberger: «Marcel ist einfach unglaublich, er ist immer Erster oder Zweiter. Es wäre schade, wenn er nicht Meister würde, er kann sich ja nur noch selber schlagen. Seit meinem ersten Sieg in Chamblon ist der zweite Meisterschaftsrang mein Ziel.»

Simeon Schneider, der mit 18 Punkten Rückstand auf den Tabellenleader ebenfalls noch theoretische Titelchancen hat, wird ihm diesen im Tessin auf jegliche Art streitig machen. In Drognens war der Zürcher im ersten Lauf «überall etwas zu langsam», und im zweiten war die Linie nicht sauber genug. Trotzdem reichte es zum dritten Platz.

Die Top 3 von Drognens sind auch die Besten in der Meisterschaft (von links): Marcel Muzzarelli, Fabian Eggenberger und Simeon Schneider.

Zimmermanns Torfehler unberücksichtigt
Im Training noch Zweiter hinter Eggenberger, rutschte Christian Zimmermann im Rennen an die vierte Position ab. Es hätte auch der erste oder zweite Platz für ihn werden können, hätte er gewusst, dass sein Torfehler aus dem ersten Lauf nicht in der Rangliste notiert wird – eine weitere Fehlleistung eines unaufmerksamen Streckenpostens. Wobei wir keineswegs alle in den gleichen Topf werfen.

Christian Zimmermann: «Ich hörte den Töggel am Auto klopfen. Ohne Torfehler wäre ich im zweiten Lauf nicht auf Sicherheit gefahren und eine bessere Zeit drin gelegen.»

Zufrieden mit sich und der Suzuki-Welt waren dafür Jean-Claude Debrunner und Mario Diethelm, die mit den Plätzen 5 und 6 ihre besten Saisonresultate herausfuhren. Diethelm ist schon jetzt der beste Fronttriebler-Rookie, fuhr er doch zuvor einen Suzuki WRX STi bei LOC-Slaloms.

Mario Diethelm hat sich einen Suzuki Swift Sport als sportlichen Zweitwagen gekauft. Der Umstieg vom Allradler auf den Fronttriebler gelang ihm bisher mit Bravour.

Fehr von der Rolle
Verlierer des siebten Meisterschaftslauf sind hingegen Sandro Fehr und das Flammer Speed Team. Vor Drognens hatte Fehr sogar noch theoretische Titelchancen, nach dem enttäuschenden achten Rang braucht er in Ambri ein Wunder, um überhaupt noch einen Medaillenrang zu erreichen. Für ihn selbst eine ungewohnte Situation, mit der er hadert.

Sandro Fehr: «In den letzten zwei Jahren fuhr ich mit dem Swift in der L2 fehlerfrei. Jetzt schleichen sich unter Druck Fehler ein. Irgendwie ist es nun nicht mehr gleich.»

Flammer Speed Team ohne Punkte
Gar einen Nuller muss Flammer in Kauf nehmen. Eigentlich sollte und wollte Martin Bürki in Drognens mit dem Auto des Glarner Teams aufs Podium fahren, aber die Anmeldung ging ihm bzw. seinem Administrator irgendwie unters Eis. Nobody is perfect, was zur Konsequenz hat, dass mit Zimmermann ein Flammer-Kunde aus dem Glarus in der Tabelle auf den fünften Rang vorkam. Mit seinem siebten Rang rückte derweil Ralf Henggeler an Daniel Schneider (nur P12) vorbei an die siebte Position vor.

Hannes Mahler und Barbara Baeriswyl wechselten sich am Steuer eines Suzuki Swift ab. Der schnelle Gastronom aus Seengen brachte ihn so weit nach vorne wie noch nie.

Starke Neulinge und flotte Dame
Bei dem nicht zum Cup zählenden ACS-Sektionsrennen auf dem Anneau du Rhin erstmals mit dem Suzuki Swift seiner Lebenspartnerin Barbara Baeriswyl am Start, klassierte sich Hannes Mahler – früher in der Mini Challenge siegreich unterwegs – in Drognens gleich auf dem guten elften Platz.

Mathias Schläppi sass überhaupt zum ersten Mal am Steuer des Autos von Claudio Kunz und klassierte sich als Fünfzehnter auf Anhieb im guten Mittelfeld. Sein E1-Swift Evo 2000, mit dem er nationale Spitzenplatzierungen herausfuhr, benötigt nach einem Motorschaden am Gurnigel eine grössere Reparatur.

Als 18. gelang Alexandra Mühlethaler im 36-köpfigen Feld schliesslich das bisher beste Resultat. Auf dem gleichen Parcours glänzte sie schon beim Slalom Romont im Juni mit dem 19. Rang. Der inoffizielle Titel als beste Dame des Jahres wäre ihr schon sicher – alles andere wird am 5. Oktober entschieden.

Charmantes Quartett im Suzuki Cup 2019: Barbara Baeriswyl, Alexandra Mühlethaler, Franziska Maissen und Bettina Buess.

suzukiautomobile.ch/suzuki-kompakt/sponsoring/suzuki-swiss-racing-cup

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