SM 2020: Zwei leidige Terminkollisionen

GEDRÄNGE IM JUNI Der Kalender für die Schweizer Meisterschaften 2020 steht fest. Leider kommt es bei Slaloms und Bergrennen zu zwei Terminüberschneidungen. Wir erklären die Gründe. Die gute Nachricht: Keines der je acht Rennen zur Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft von 2019 fällt im nächsten Jahr aus dem Programm. Und jetzt die schlechte: Je zwei Veranstaltungen […]

Die Organisation von Bergrennen ist kostspielig. Darum sind Veranstalter wie in Hemberg froh um jeden Zuschauer und Teilnehmer. Auch weniger Helfer und Streckenposten sind bei Terminkollisionen verfügbar (Fotos: Peter Wyss).

Die gute Nachricht: Keines der je acht Rennen zur Schweizer Berg- und Slalom-Meisterschaft von 2019 fällt im nächsten Jahr aus dem Programm. Und jetzt die schlechte: Je zwei Veranstaltungen überschneiden sich definitiv.

Rochaden wegen Kerenzerbergrennen
Auslöser im Fall von Hemberg/Romont war das Kerenzerbergrennen. Die Aargauer (ACS Mitte) und Glarner Organisatoren haben ihr periodisches Revival schon lange auf den 13./14. Juni 2020 gelegt und beharrten auf diesem Termin, obwohl das zweite Juni-Wochenende 2019 von Hemberg belegt und auch für die nächste Saison vorgesehen war.

Für den Verein Bergrennen Hemberg kam wegen der relativen örtlichen Nähe eine Terminkollision weder mit Kerenzerberg, noch mit der Lenzerheide Classics in Frage, die wegen der Verfügbarkeit der Infrastruktur nur am ersten Juni-Wochenende über die Bühne gehen kann. Mit Lenzerheide trafen die Toggenburger nämlich eine Vereinbarung, eine Terminkollision wie 2019 künftig zu vermeiden, und daran halten sie sich. Zu gemeinsam sind auch hier die Interessen an potenziellen Sponsoren, Zuschauern und Teilnehmern.

Je zwei aufeinanderfolgende Rennen am gleichen Datum
So ist für die Hemberger die Überschneidung mit dem Slalom Romont in der Romandie das kleinere Übel. Die 2020 zum 50. Mal ausgetragene Veranstaltung fand schon in diesem Jahr am selben Wochenende wie Hemberg statt und muss nun ebenfalls eine Woche nach hinten gehen, weil der Waffenplatz Drognens vorher nicht verfügbar ist.

Leidig ist nun auch, dass Reitnau gleich eine Woche nach Hemberg im Kalender steht, ebenfalls nicht schieben kann und so nun mit dem Chamblon zusammenfällt. Vom Zuschaueraufkommen her sind nun beide Terminkollisionen nicht sonderlich tragisch, laufen diese Veranstaltungen doch in verschiedenen Landesregionen.

Hingegen müssen sich Fahrer mit Interesse an beiden Meisterschaften entscheiden, wem sie den Vorzug geben. Martin Bürki, dem der Doppelschlag mit Slalom-SM und Berg-Pokal schon dreimal gelang, muss also von vornherein zwei Nuller in Kauf nehmen. Da er die zehn Slalom-Titel von Fritz Erb ins Visier nimmt, dürften er und einige seiner Teammitglieder von MB Motorsport bei den ersten beiden Bergrennen fehlen. Es sei denn, die ersten Slaloms laufen ihm komplett gegen den Strich…

Martin Bürki zeigt, was er von dieser Terminplanung hält. Vielfahrer wie er sind davon betroffen.

Hoffen auf Wetterglück bei den Herbstrennen
Alle Slaloms und Bergrennen sind in der gleichen Reihenfolge wie 2019 terminiert. Weil das stets am letzten August-Wochenende durchgeführte Bergrennen Oberhallau wegen des Schaltjahrs fünf Tage später als 2019 stattfindet, schoben die Organisatoren von Arosa Classic Car ihr historisches Bergrennen aufs erste September-Wochenende.

Daher wird im nächsten Jahr auch am Gurnigel und in Les Paccots ein Wochenende später gefahren als in diesem Jahr. Für die vom Regen geplagten Berner kann es wettermässig nur besser kommen, für die von Kaiserwetter verwöhnten Freiburger nur schlechter.

Bangen muss sicher die Equipe Bernoise, die ihren Slalom in Ambri so spät wie seit 2013 nie mehr austrägt – damals fiel der LOC-Slalom am 12. Oktober dem nächtlichen Schneefall zum Opfer. Nur mit einem Kraftakt konnte am Sonntag zwischen Schneewänden ein letztes Mal um SM-Punkte gefahren werden…

Mont-Blanc statt Norditalien
Für die Rallye-Meisterschaft zählen nur noch fünf Läufe. Nicht mehr im Programm ist der frühe März-Auftakt rund um St-Etienne (Rallye Pays du Gier). Die Nationale Rallyesaison beginnt somit erst am 17./18. April im Jura.

Nach den schlechten Erfahrungen mit den bisherigen Rennen in Norditalien wird auf diese bis auf weiteres verzichtet. Weil die „Ticino“ wieder auf den Juni vorrückte und man diese trotz der Kürze im SM-Kalender behalten will, suchte die Meisterschafts-Kommission nach einer französischen Veranstaltung im September.

Die grenznahe Rallye Mont-Blanc ist zwar aufgrund der Streckenlänge eher eine kostspielige Angelegenheit. Manche Fahrer mieten ihre Rallyeautos nämlich und bezahlen für jeden zurückgelegten Kilometer eine beträchtliche Summe. Allerdings nahmen schon etliche Teams aus der Romandie und aus der Clio R3T Alps Trophy an dieser Top-Veranstaltung rund um Morzine teil, sodass das Teilnehmerinteresse grösser sein sollte als wie bisher in Italien.

Nat. Meisterschaften 2020

Nat. Terminkalender 2020

motorsport.ch

 

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