SM 2020: Nun muss ASS entscheiden 🎥

BALD GAR KEINE RENNEN MEHR Wie in anderen Sportarten droht der Schweizer Automobil-Meisterschaft 2020 die totale Absage. Nur wenige Rennen im Spätsommer und Herbst stehen noch provisorisch im Kalender. Fahrer, Fans und Funktionäre müssen sich damit abfinden: 2020 gibt es weder in Oberhallau noch anderswo in der Schweiz ein Bergrennen. Der Bundesrat lockert zwar die […]

Fahrer, Fans und Funktionäre müssen sich damit abfinden: 2020 gibt es weder in Oberhallau noch anderswo in der Schweiz ein Bergrennen.

Der Bundesrat lockert zwar die Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus in einem zweiten Schritt ab 11. Mai. Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sind jedoch ab dann bis Ende August jedoch weiterhin nicht erlaubt. Und viel grösser dürften sie nicht erlaubt werden, solange es keinen Impfstoff oder ein Medikament gegen Covid-19 gibt.

Flut von Absagen
Wie für alle Veranstalter von Anlässen jeglicher Art hat dies auch für den Schweizer Automobilsport Konsequenzen. So sind im Zuge der Bekanntmachung dieser Einschränkungen weitere Rennen abgesagt worden.

Die Bergrennen von Ayent–Anzère, St-Ursanne–Les Rangiers, Châtel-St-Denis–Les Paccots und Oberhallau werden erst 2021 wieder stattfinden.

Sascha Schlatter, Vereinspräsident Bergrennen Oberhallau: «Wir wollen kein Geisterrennen. Ohne die Fans im Dorf oder in der Tarzankurve fehlt die einmalige Atmosphäre, die unser Rennen so einzigartig macht.»

Gurnigelrennen und Arosa Classic unrealistisch
Wie Les Paccots ist das Bergrennen Gurnigel zwar erst Mitte September im Kalender. Doch sieht OK- und Vereins-Präsident Theo Bertschi dessen Durchführung schon allein wegen der Planungsunsicherheit nicht für realistisch, selbst wenn es gelockerte Massnahmen theoretisch zuliessen.

Theo Bertschi: «Ich möchte mit dieser Entscheidung nicht vorgreifen. Wir werden dies nächste Woche im Vorstand darüber entscheiden. Wie ich schon betonte, gehen wir absolut kein Risiko ein.»

Die Schlussfolgerung ist klar: 2020 wird es kein Bergrennen und keine Schweizer Bergmeisterschaft geben.

Und was die Arosa Classic Car von Anfang September betrifft, herrscht in Kreisen der Organisation ebenfalls grosse Skepsis, ob noch lange an deren Austragung festgehalten werden kann.

Zwei Jubiläumsrennen erst 2021
Davon ist auch in Bezug auf die Schweizer Slalom-Meisterschaft auszugehen. Am 1. Mai hat die Ecurie du Nord wie erwartet die Verschiebung ihres 40. Slaloms, der Ende Juni stattfinden sollte, auf 2021 bekannt gegeben.

Gleich im Anschluss an die jüngsten Entscheide des Bundesrates vom 29. April verschob der Veranstalter von Romont die 50. Austragung seines Slaloms um ein Jahr. Beide welschen Organisatoren versprechen ein umso schöneres Jubiläum.

Nur noch das populäre Gurnigelrennen ist im Kalender der Schweizer Bergmeisterschaft – aber wohl nicht mehr lange.

Nur noch zwei Slaloms
Somit stehen nur noch der Slalom Drognens in Romont von Ende September und der Slalom Ambri Mitte Oktober im Kalender. Gut möglich, dass auch diese Veranstalter wegen der unsicheren Entwicklung der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Situation im ganzen Land den Stecker ziehen, bevor sie es von Amtes wegen müssten.

Von den Absagen der Slaloms betroffen sind auch die Ausrichter verschiedener Markenpokale (Abarth, Porsche, Suzuki, Swiss Legends Cars), die wohl erst 2021 wieder ausgeschrieben werden. Der berglastige Renault Classic Cup ist ebenfalls davon betroffen.

Rallyes und Karting: Abwarten
Ein grosses Fragezeichen muss auch hinter die verbliebenen Rallyes im benachbarten Frankreich (Mont Blanc-Morzine) und Tessin (beide im September) sowie Wallis (Oktober) gemacht werden.

Für den Kartsport hängt es davon ab, wann und unter welchen Voraussetzungen die Strecken in Wohlen, Lyss und Locarno dafür geöffnet werden. Trainings für Einzelsportler könnten möglich sein, aber wohl kaum Rennen.

Die NSK muss entscheiden
Auto Sport Schweiz als Dachverband hat sich zwar in einem Interview mit Direktor Patrick Falk zur anhaltend schwierigen Situation und der damit verbundenen Problematik in vielen Bereichen geäussert. Nicht aber, worauf viele Aktive, Funktionäre und Fans warten, über die Folgen für die Schweizer Meisterschaften 2020. Darüber kann nur die Nationale Sportkommission entscheiden.

Wegen des Versammlungsverbotes gab es seit Monaten keine NSK-Sitzung mehr, was nun im Mai wohl in Form einer Videokonferenz passieren soll. Ohne Rennen bleibt den Mitgliedern nichts anderes übrig, als die SM-Saison 2020 für beendet zu erklären, bevor sie begonnen hat. Und es allenfalls den einzelnen Veranstaltern zu überlassen, ihr Rennen im Herbst ohne Prädikate durchzuziehen.

motorsport.ch

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