Slalom Chamblon: Martin Bürki im Doppelpack

ZWEI NAMENSVETTER AN DER TABELLENSPITZE Martin Bürki sicherte in Chamblon im VW Polo den neunten Titel in der Slalom-SM. Sein Namensvetter im BMW wird Vizemeister. Der Tagessieg ging einmal mehr an Philip Egli im Dallara.

Martin Bürki liess sich von seinen beiden Helfern Phippu und Mario feiern (Fotos: Eicherberger & Cornevaux).

Martin Bürki ist zum achten Mal in Folge und zum neunten Mal insgesamt Schweizer Slalom-Meister. Der Garagist aus Uetendorf liess auch beim Finale in Chamblon in seiner Klasse E1 bis 1600 Kubik mit seinem optimalen VW Polo nichts anbrennen.

Schneller waren bei den Tourenwagen nur Christian Darani im Fiat X 1/9 und Martin Oliver Bürki im selbst getunten BMW. Beide sicherten sich in ihren E1-Klassen ebenfalls klare Siege.

Zwahlen zeigt, was schiefgehen kann
Auch wenn die Titel des VW-Polo-Piloten inzwischen fast zur Gewohnheit werden, sind diese für den alten und neuen Meister längst keine Selbstverständlichkeit.

Martin Bürki: «Ohne harte Arbeit und viel Disziplin ginge das nicht. Ausserdem kann immer etwas dazwischenkommen.»

So wie bei Christoph Zwahlen. Der Thurgauer zählt seit Jahren zu den Schnellsten am Berg oder bei Slaloms. In Chamblon hob Zwahlen im Training am Sonntagmorgen mit seinem Porsche GT3 sprichwörtlich ab, blieb aber zum Glück unverletzt.

Martin Bürki: «Genau solche Zwischenfälle können einem am Ende den Titel kosten und auch einem Top-Piloten wie Christoph oder mir passieren. Deshalb nehme ich Gratulationen immer erst dann entgegen, wenn alles vorbei ist.»

Fünf Fahrer mit dem Maximum
Wie knapp es in der Schweizer Slalom-Meisterschaft 2022 ist, zeigt ein Blick auf den Schlussstand. In der Endabrechnung liess Bürki die Konkurrenz nur dank dem besseren Streichresultat hinter sich.

Auch Christian Darani (Galerie links), Nicola Fankhauser (Galerie Mitte), Martin Oliver Bürki (Galerie rechts) und Philip Egli machten in Chamblon die 100 Punkte voll. Fankhauser hatte mit seinem Honda Ciic Type R in der A-2000 in Bure leider zu wenige Gegner und bekam dort nur halbe Punkte. Für den Simmentaler ist der vierte Schlussrang hinter Bürki II und Egli aber dennoch eine starke Leistung.

Darani hat wegen seiner Ferienabwesenheit den Nuller von Bure als Streichresultat und muss deshalb mit dem fünften Gesamtrang vorliebnehmen. Der Vizemeister von 2021 war ansonsten überall der schnellste oder zweitschnellste Tourenwagenpilot.

Keine Chance gegen Philip Egli
Der Tagessieg in Chamblon ging einmal mehr an Philip Egli im Dallara-EPR (Galerie links). Der in Zürich wohnhafte Glarner bildet mit seinem in die Jahre gekommenen Formel-3-Dallara eine Einheit, die man kaum bezwingen kann. Trotz der einzigen Saisonniederlage in Ambri 1 gegen Lukas Eugster schaffte er es damit noch aufs Meisterschaftspodium.

Lukas Eugster fehlten in Chamblon mit zwei fast identischen Laufzeiten 4,5 Sekunden auf Egli. Sein Ligier-Honda sei an einigen Stellen einfach zu breit und liesse sich kaum einlenken.

Der dritte Gesamtrang ging an Jannis Jeremias im originalen Formel Renault (Galerie Mitte). Der 22-Jährige vom Bielersee war damit 3,3 Sekunden schneller als sein Mentor Yves Hängärtner, der die Power des deutlich breiteren GP3-Dallara auf dieser Strecke nicht richtig nutzen konnte. Wegen seines Ausrutschers im zweiten Lauf schlüpfte in der Endabrechnung sogar noch Victor Darbellay als Gesamtvierter im kleinen Arcobaleno durch.

Bestätigung des Meisters im Suzuki Cup
Im Suzuki Swiss Racing Cup triumphierte der bereits als Meister festgestandene Fabian Eggenberger (Galerie rechts, Foto Denise Steinmann) zum fünften Mal in sieben Rennen, diesmal mit nur drei Zehntelsekunden Vorsprung auf den entthronten Titelverteidiger und Vizemeister Marcel Muzzarelli.

Dritter wurde zum zweiten Mal Michaël Bering. Platz 3 in der Endabrechnung geht so an Sandro Fehr, der in Chamblon das Podium als Vierter nur um zwei Zehntelsekunden verpasste. Eine Analyse des Suzuki-Finallaufes und der Meisterschaft folgt im Laufe der Woche.

ecuriedunord.ch

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