Slalom Bure: Ein Rennen mit Überraschungen

SCHWEIZER SPORT Auf einem für ihn völlig neuen Terrain gewann Yves Hängärtner den vierten Slalom-SM-Lauf im Jura. Philip Egli schied durch einen blöd verlaufenen Unfall aus, Daniel Kammer war mit seinem Honda schnellster Tourenwagenfahrer und Martin Bürki bot eine weitere Meisterleistung. Wegen umfangreicher Umbauarbeiten auf dem Kasernenareal von Bure am äussersten Zipfel im Kanton Jura […]

Der Schnellste durch die 117 Tore: Yves Hängärtner fand sich auf dem 5,5 km langen und schnellen Parcours in Bure mit 115 Toren bestens zurecht (Fotos: Ramon Hänggi).

Wegen umfangreicher Umbauarbeiten auf dem Kasernenareal von Bure am äussersten Zipfel im Kanton Jura präsentierte die Ecurie des Ordons einen zum grossen Teil neu ausgesteckten Parcours. Mit einer Länge von 5509 m und 117 Toren forderte der vierte Lauf zur Schweizer Slalom-Meisterschaft den Konkurrenten alles ab.

Dass Yves Hängärtner mit einem der schnellsten Rennwagen im Feld – einem Tatuus-Honda der ehemaligen Formula Master – als Sieger hervorging, war nicht selbstverständlich. Und auch für ihn eine kleine Überraschung: „Als es am Morgen regnete und überall Schlamm lag, fehlte mir die Motivation. Die fand ich erst nach der klaren Trainingsbestzeit zurück.“

Am Nachmittag blieb es dann trocken, worauf die Zeiten im ersten wie im zweiten Rennlauf purzelten. Nach der ersten klaren Bestzeit ruhte sich Hängärtner nach eigenen Worten „zum Glück nicht auf meinen Lorbeeren aus“.

Lokalmatador Salomon verbesserte sich nämlich mit dem bei Bossy geliehenen Tatuus-Honda FM um beinahe 8 Sekunden, Maurer im Tatuus-Renault um 3,5. Hängärtner fand seinerseits 5 Sekunden und blieb so um 1,3 Sekunden vor Salomon, der Maurer um 1,4 Sekunden auf den dritten Rang verdrängte. Als Gesamtvierter glänzte auch der vom VW Golf auf einen TracKing-Suzuki umgestiegene Jeremy Noirat.

Neuer schneller Mann in der Klasse der TracKing: Jeremy Noirat erzielte die viertbeste Tageszeit. Nur die Silhouette hat mit Audi zu tun, darunter versteckt sich ein Rohrrahmenchassis mit getuntem Suzuki-Töffmotor.

Pech hatte Vorjahressieger Philip Egli. Im ersten Rennlauf traf er eine Pylone, die den Frontflügel seines Dallara-Opel unter das Fahrzeug drückte und dieses unkontrollierbar machte. So rutschte Egli in der Kurve geradeaus durch eine Wiese auf eine tiefergelegene Querstrasse. Da zu viel am Wagen kaputt ging, lud er auf und hofft nun, ihn in den wenigen Freizeitstunden bis zum Slalom von Bière vom nächsten Sonntag reparieren zu können.

Kammer war wieder mal der Hammer
Der schnellste Tourenwagenfahrer kam diesmal aus der E1-Zweiliterklasse. Wie vor einer Woche in Saanen lautete die Reihenfolge Daniel Kammer im Honda Civic vor Daniel Wittwer im VW Golf. Kammer gewann gleichzeitig die Tourenwagen-Gesamtwertung.

Tourenwagensieger: Daniel Kammer liess mit seinem Honda Civic Type R auch alle hubraumgrossen Autos hinter sich.

Ein weiteres Husarenstück gelang Martin Bürki. Als Gesamtsiebter war er mit seinem VW Polo 1600 nur unwesentlich langsamer als die zwei Daniels und schneller als alle weiteren Rennwagen und sämtliche hubraumgrossen Tourenwagen. Letztere führte Danny Krieg im Porsche GT3 vor Hermann Bollhalder im Opel Speedster und Albin Mächler im BMW M2 an. Auch dies ist eine neue Reihenfolge.

Bürki baute die Führung in der Meisterschaft von 5 auf 10 Punkte aus, da Stephan Burri in der Gruppe IS bis 1,6 Liter eine Niederlage gegen den überraschenden Andy Lanz im Toyota Corolla bezog.

SM-Punktestand nach 4 von 10 Läufen: 1. Bürki 80, 2. Burri 70, 3. Wittwer 65, 4. Maurer 59, 5. Mächler 58, 6. Lanz, 57.

www.slalomdebure.ch

(Visited 326 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema