Slalom Bière: Martin Bürki setzt sich ab

SCHWEIZER SPORT Der Slalom von Bière endete mit einem hauchdünnen Sieg von Jean-Marc Salomon über Marcel Maurer und Philip Egli. Titelverteidiger Martin Bürki war im kleinen VW Polo bei den Tourenwagen absolut der Grösste. Bei Halbzeit der Slalom-SM liegt er bereits klar vorne. Beim 52. Slalom Automobile de Bière erlebten die Zuschauer einen grandiosen Dreikampf […]

Jean-Marc Salomon machte es spannend: Erst im zweiten Rennlauf zog der Jurassier alle Register und setzte sich mit winzigen sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf Marcel Maurer an die Spitze (Fotos: Ramon Hänggi).

Beim 52. Slalom Automobile de Bière erlebten die Zuschauer einen grandiosen Dreikampf um den Tagessieg. Nach dem ersten Rennlauf auf der 4100 m langen Strecke mit 63 Toren lag wie im Training Philip Egli vorne. Der Zürcher schaffte es, seinen Dallara-Opel F3 in den Tagen nach dem Unfall von Bure wieder flott zu kriegen.

Im zweiten Lauf hielt die neue Bestzeit von Egli nicht lange stand. Zwei Autos später raste Marcel Maurer noch zwei Zehntel schneller durch die Lichtschranken, ehe Schlussläufer Jean-Marc Salomon dessen Vorlage mit 2:24,402 noch um winzige sechs Hundertstel unterbot.

So ging der Tagessieg an den Jurassier mit dem von Bossy Racing geliehenen Tatuus-Honda FM. Bei vier von fünf SM-Läufen gab es hiermit einen anderen Gesamtsieger. Nur Yves Hängärtner konnte mit seinem ehemaligen Formula Master schon zweimal gewinnen (Interlaken und Bure). Der Berner fehlte krankheitshalber und hätte bestimmt ein Wort um den Sieg mitgeredet.

Maurer nahm den Pokal für Platz 2 mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: Im ersten Trainingslauf brach die Antriebswelle an seinem Tatuus-Renault, im zweiten drehte er sich und so rollte er das Feld quasi von hinten auf.

Furioser Martin Bürki auf dem Weg zum 5. Slalomtitel
So toll die Abwechslung an der Spitze der einzelnen Rennen ist, so nachteilhaft ist sie es für die schnellen Rennwagenpiloten. Erreichten sie 2016 mit Egli und Maurer die Ränge 2 und 3 der Schweizer Meisterschaft, so können sich diese heuer einen Medaillenrang praktisch abschminken.

Dafür ist Martin Bürki auf dem besten Weg zum fünften Slalom-Titel. Der 49-jährige Berner schoss auf dem Waffenplatz aus allen Rohren und legte mit dem 1600er-Polo zwei Fabelzeiten in 2:37 Min. in die Bahn. Diese lagen nur 1,3 Zehntel auseinander und waren um 3,5 Sekunden besser als die des zweitplatzierten Tourenwagenpiloten!

Er schoss auf dem Waffenplatz aus allen Rohren: Martin Bürki zeigte seinen Konkurrenten, unter denen es Bewunderer und Neider hat, was mit einem solchen Auto möglich ist.

Wenn ihm nichts Unvorhergesehenes widerfährt, kann der verdiente Meister auch 2017 nur Martin Bürki heissen. Nach fünf von zehn Läufen beträgt sein Vorsprung in der Tabelle bereits 20 Punkte. Zieht man das Streichresultat von seinen 100 Zählern ab, läge der Garagier aus Uetendorf immer noch vorne, punktgleich mit Stephan Burri (der mit seinem VW Polo hinter Frédéric Neff im Porsche GT3 Zweiter der Gruppe InterSwiss wurde) und Daniel Wittwer.

Manuel Santonastaso feierte mit seinem BMW 320 den zweiten Saisonsieg bei den E1-Zweilitern. Zum dritten Mal in Folge musste sich hier Daniel Wittwer im VW Golf ganz knapp mit dem zweiten Platz zufrieden geben, seine Konstanz und die Punkte dafür erweisen sich nun aber trotzdem als wertvoll.

Albin Mächler entging im zweiten Lauf mit seinem BMW M2 knapp einem Unfall. Seine Zeit aus Lauf 1 reichte jedoch für den Klassensieg bei den hubraumgrössten E1-Fahrzeugen. Jürg Beiner im Ianniello-Lancia als Klassensieger bis 3,5 Liter blieb trotz zwei Versuchen klar hinter Mächlers einziger Zeit.

Der dreifache Bergmeister rückt damit auf den vierten SM-Rang vor (78 Punkte), gefolgt von Santonastaso (75) und Maurer (74) als bestplatzierter Rennwagenpilot. Da Stephan Burri das Bergrennen Hemberg dem zeitleich stattfindenden nächsten Slalom-SM-Lauf in Romont vorzieht, wird es in der Tabelle weitere Verschiebungen geben.

www.slalom-de-biere.ch

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