Suzuki Cup: In der Ruhe liegt die Kraft

ANALYSE NACH DREI LÄUFEN Marcel Muzzarelli hat bereits zwei Siege auf dem Konto. Nun folgt der Slalom Bure, dessen Streckenverlauf er im Gegensatz zu den Gegnern nicht kennt. Nach drei Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup kristallisieren sich Marcel Muzzarelli, Sandro Fehr, Fabian Eggenberger und Simeon Schneider als die vier stärksten Fahrer und Titelkandidaten heraus. […]

Gewusst wie: Wie er es schon in anderen Markenpokalen tat, treibt Marcel Muzzarelli den Suzuki Swift Sport auf feine Art ans Limit (Fotos: Peter Wyss).

Nach drei Rennen zum Suzuki Swiss Racing Cup kristallisieren sich Marcel Muzzarelli, Sandro Fehr, Fabian Eggenberger und Simeon Schneider als die vier stärksten Fahrer und Titelkandidaten heraus. Muzzarelli hat bereits zwei Siege und einen zweiten Platz auf dem Konto, Fehr einen Erfolg und zwei Podestplätze, die ansonsten nur noch Eggenberger und Schneider für sich beanspruchten. Ihre ersten Siege sind wohl nur eine Frage der Zeit.

Unscheinbare Effizienz von Muzzarelli
Wer die Vier auf der Strecke beobachtet und miteinander vergleicht, stellt fest: Muzzarelli ist auch am Lenkrad die Ruhe in Person, man hört kaum ein Quietschen von den Yokohama-Semislicks. Eggenberger wirkt etwas forscher, während Fehr und Schneider mit aggressiver Fahrweise auffallen. Alle drei stossen daher auch bei den Bremsen an die Grenzen, zumal sich Eggenberger mit Heiko Leiber im Auto ablöst.

Marcel Muzzarelli: «Ich bremse nicht so hart, weil das Auto auf der letzten Rille nervös wird. Ich bin lieber etwas früher am Gas und investiere daher diese Zeit in der Bremsphase.»

Dem Zweiten fehlten in Bière nur zwölf Hundertstel auf den nun zweifachen Saisonsieger.

Fabian Eggenberger: «Im Training lief mir der obere Platz besser. Aber ich habe mich nun stetig gesteigert. Das kommt schon noch…»

Was bringt Bure?
Vielleicht schon diesen Samstag auf dem nächsten Waffenplatz in Bure. Den seit 2017 in anderer Richtung befahrenen Parcours mit 5255 Metern Länge kennt der Tabellenführer im Gegensatz zu seinen stärksten Gegnern noch nicht.

Marcel Muzzarelli: «Das wird interessant und schwierig für mich. Ich kenne nur die andere Seite von Bure. Daher ist es mir recht, wie die Reihenfolge in Bière war.»

Fehr probiert und reüssiert mit der Brechstange
Wenn, dann ist Sandro Fehr im Jura der Favorit. Der St. Galler siegte in Bure 2017 und 2018 im Suzuki Grand Prix. In Bière verdrängte er Simeon Schneider mit einem radikalen zweiten Lauf noch vom Podium. Und wunderte sich danach selbst.

Sandro Fehr: «Nachdem ich in beiden Trainings und dem ersten Rennlauf tiefe 3’09er-Zeiten fuhr, habe ich die Brechstange hervorgenommen. Unterwegs dachte ich, ich hätte es vergeigt und war dann doch zwei Sekunden schneller…»

Das eigene Gefühl gab ihm nicht recht: Sandro Fehr wilderte im zweiten Rennlauf zum dritten Platz.

Obwohl sie seit Jahren Erzrivalen sind, verstehen sich Eggenberger und Fehr ausserhalb des Cockpits glänzend. Sie teilen sich das Lager, vergleichen ihre Daten und geben sich gegenseitig Tipps. Wer sie besser umsetzt, liegt danach vorne…

Auch Schneider wundert sich
Der Verbissenste unter den Top 4 scheint Simeon Schneider zu sein. Er verstand am Ende die Welt nicht mehr.

Simeon Schneider: «Mein zweiter Lauf war eigentlich gut. Trotzdem lag ich fast zwei Sekunden zurück – eine Welt. Aber wichtig für die Meisterschaft ist, keinen Abschiffer zu verzeichnen.»

Wen erwischt es in dieser Beziehung wohl als ersten?

Fahrlehrer Jean-Claude Debrunner zweifelte an sich. In Biere fand er zumindest rangmässig den Anschluss an die Cup-Routiniers.

Debrunner findet den Anschluss
Ganz anders war die Gefühlslage bei Jean-Claude Debrunner. Obwohl sein Rückstand auf Muzzarelli schon 4,36 Sekunden betrug, empfand er den sechsten Platz als Bestätigung, dass er es nach einer langen Rennpause doch noch kann. Zuvor gab es nur die Plätze 14 (Interlaken) und 23 (Frauenfeld). Immerhin war Debrunner 2005 Tagessieger in Frauenfeld und Bière, damals mit dem Dallara-Nissan V6, und zählte danach auch in der OPC Challenge zu den Siegfahrern.

Jean-Claude Debrunner: «Die Herausforderung war mir ja bewusst, aber ich hatte schon etwas an mir gezweifelt. Man muss halt zu einer Einheit mit diesem Auto werden und darf nicht zu viel studieren.»

Denzer erstmals in den Top Ten
Auffallend stark in Bière zeigte sich auch Gilbert Denzer. Der Baselbieter wäre schon mit Rang 9 nach dem ersten Durchgang zufrieden gewesen und verbesserte sich danach sogar auf Platz 8. Während Christian Zimmermann nur mit dem ersten fehlerfreien Lauf an fünfter Position blieb, reichte die erste Zeit für Ralf Henggeler bloss noch zum zehnten Rang, knapp hinter Roland Graf.

Gilbert Denzer gelang das erste Top-10-Resultat. Das Auto teilt er sich mit Lebenspartnerin Bettina Buess.

Die Auf- und Absteiger von Bière
Als Achter von Frauenfeld klassierte sich Mario Diethelm mit Platz 11 vor OPC-Vizemeister Rolf Tremp erneut im vorderen Drittel der teilnehmerstärksten Slalom-Klasse. 2018 war Diethelm mit einem Subaru WRX STi noch in der L2 unterwegs.

Hingegen erlebte Jürg Jucker einen brutalen Absturz von P9 auf P35, weil er in beiden Läufen eine Pylone traf. Bruno Bleiker, im Suzuki Grand Prix noch ein Siegfahrer, nähert sich mit den Rängen 17, 15 und 14 nur langsam den Top Ten, die sein Mindestziel sein sollten.

Einen schnellen Lernprozess durchgeht Michael Spörri. Seinen allerersten Slalom in Interlaken beendete das Greenhorn ohne Trainingslauf als 27., seinen zweiten in Frauenfeld als 19. In Bière stiess der Würenloser bereits an die 15. Position und somit klar in die erste Ranglistenhälfte vor.

Michael Spörri lernt schnell und kam im dritten Rennen auf Rang 15. Mit demselben Suzuki war Alexandra Mühlethaler wieder die schnellste Dame.

suzukiautomobile.ch/suzuki-kompakt/sponsoring/suzuki-swiss-racing-cup

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