Suzuki Cup: Ein Rennen mit Nachgeschmack

KRITIK AM SLALOM BURE  Torfehler und Disqualifikationen im Suzuki Swiss Racing Cup gaben beim Slalom Bure zu reden. Nicht einmal der dritte Saisonsieg von Marcel Muzzarelli war unbestritten. Beim Slalom von Bure ging offenbar nicht alles mit rechten Dingen zu. Streckenposten meldeten Torfehler, die keine waren oder die anderen Fahrern zuzuordnen gewesen wären. Oder sie […]

Eigentlich war Fabian Eggenberger in Bure der Schnellste. Nach zwei angekreideten Torfehlern im ersten Lauf musste er seine zweite Zeit bereits mit laufenden Scheibenwischern fahren (Fotos: Ramon Hänggi).

Beim Slalom von Bure ging offenbar nicht alles mit rechten Dingen zu. Streckenposten meldeten Torfehler, die keine waren oder die anderen Fahrern zuzuordnen gewesen wären. Oder sie schrieben sie nicht auf. Selbst auf den dritten Saisonsieg von Marcel Muzzarelli hatte dies Einfluss.

Erst disqualifiziert, dann Vierter
Nach dem ersten Lauf sah sich Sandro Fehr auf der Rangliste als NC aufgeführt, also nicht klassiert. Erst als der St. Galler Protest einlegte und seine Unschuld mit Aufnahmen von der Onboardkamera bewies, galt seine viertbeste Zeit.

Sandro Fehr: «Der befragte Streckenposten war sich nicht so sicher, trotzdem schrieb er einen Torfehler auf. Diese Strecke ist so schnell, dass man merkt, wenn man eine Pylone trifft. Was in Bure vorgefallen ist, darf es nicht geben.»

Eggenbergers absolute Bestzeit
Andere konnten ihre Unschuld mangels Video nicht beweisen. Etwa Fabian Eggenberger, der ohne Zeitzuschlag sogar um einen Hauch schneller gewesen wäre als der spätere Sieger.

Fabian Eggenberger: «Es war wirklich ein bombastischer erster Lauf, mit der ich grundsätzlich hätte gewinnen können. Die zwei angekreideten Töggel hatte ich sicher nicht getroffen. Dafür einen anderen, in den ich voll reindonnerte, nachdem ihn der Streckenposten fallen liess. Aber der wurde nicht vermerkt. Komisch ist, dass auch keiner der vor mir Gestarteten einen Torfehler notiert bekam…»

Haarscharf am Tor vorbei ist noch lange kein Fehler. Die Kommissäre sahen es im Fall von Christian Zimmermann in beiden Läufen anders.

Zimmermann um Top-Platzierung geprellt
Für Christian Zimmermann, bis zum Slalom Bure an fünfter Stelle von bisher 41 Fahrern im Meisterschaftsklassement aufgeführt, hatten die unentschuldbaren Fehlleistungen von gewissen Streckenposten sogar bittere Konsequenzen. Im ersten Lauf wurde der Glarner disqualifiziert, im zweiten mit zehn Sekunden bestraft, obwohl er eine sichere und fehlerfreie Fahrt hingelegt hatte – nur konnte er es nicht per Video beweisen. Statt Sechster war er so am Ende nur 24.

Christian Zimmermann: «Im ersten Lauf traf ich im Wedel eine Pylone, aber ich liess sicher kein Tor aus. Im zweiten Lauf fuhr ich am Anfang auf Sicherheit, und als es lief, gab ich Gas. Wenn, dann hätte ich eher gegen Schluss ein Torfehler begangen und nicht am Anfang, wie es hiess. Dieses Rennen würde Spass machen, aber nicht auf diese Weise…»

Muzzarelli auf Meisterkurs
Einig waren sich nach dem vierten Rennen in Bure alle nur in einem Punkt: Marcel Muzzarelli, dem drei Siege in Folge gelangen, ist nun der klare Titelfavorit. Nur Fehr lag bei der Premiere in Interlaken einmal vor ihm.

Sandro Fehr: «Muzz ist der Beste, weil er einfach noch ein bisschen besser ist als wir anderen. Ich bestreite mit ihm im Team einen Kart-Cup, und auch dort ist er enorm schnell.»

Cool Man: Marcel Muzzarelli jubelte schon dreimal als Sieger und führt nun die Halbzeittabelle klar an (Foto: Peter Wyss).

Patrick Flammer, der als Zweiter gut für sein Team punktete und Muzzarelli auf diese Weise in der Einzelwertung noch half, sieht beim Tabellenleader einen psychologischen Vorteil.

Patrick Flammer: «Die anderen müssen das Messer zwischen die Zähne nehmen. Ich dachte eigentlich, er müsse zu schlagen sein.»

Wie gut ist Martin Bürki?
Nun sind alle gespannt auf Martin Bürki. Der sechsfache Slalom-Meister tritt bei den nächsten drei Rennen in Romont (15. Juni), Chamblon (22. Juni) und Drognens (21. September) für das Flammer Speed Team an. Wer den Berner kennt, weiss, dass er sich akribisch darauf vorbereit. Als früherer Meister in der OPC Challenge kennt er den Umgang mit Serienautos bestens.

Erstaunlicher Daniel Schneider
Was sonst im Jura auffiel: Daniel Schneider, der im ersten Lauf zehn Strafsekunden erhalten hatte, erzielte danach mit später Startnummer bei leichtem Regen eine Zeit, die noch für den sechsten Rang gut war. Das spricht auch für die Haftung der Yokohama-Semislicks im Feuchten. So verdrängte Schneider den im zweiten Druchgang disqualifizierten Mario Diethelm noch auf Platz 7.

Nach klarem Torfehler im ersten Lauf (siehe Beitragsbild) setzte Daniel Schneider im zweiten Lauf auf feuchter Piste alles auf eine Karte und fuhr so noch die sechstbeste Zeit!

Ralf Henggeler, Jean-Claude Debrunner und erstmals Bruno Bleiker schafften es mit ihren ersten Laufzeiten ebenfalls in die Top Ten. Jürg Jucker, Gilbert Denzer (eine Woche zuvor in Bière Achter) verpassten diese knapp. Mit Rang 13 kam Andreas Saner, früher ein Siegfahrer im Suzuki Grand Prix, so weit nach vorne wie noch.

Leider kein Streichresultat
Dafür kassierte OPC-Vizemeister Rolf Tremp mit zwei ungültigen Läufen – ob zurecht, sei dahingestellt – einen Nuller, der ihn in der Meisterschaft weit zurückwirft. Für Tremp und Zimmermann rächt sich nun, dass das Reglement kein Streichresultat vorsieht.

Der Tabellenstand nach vier von acht Läufen: 1. Marcel Muzzarelli 78 Punkte; 2. Simeon Schneider 65; 3. Sandro Fehr 64; 4. Fabian Eggenberger 63; 5. Flammer Speed Team 51; 6. Ralf Henggeler, 47; usw.

Auf der letzten Rille: Der vom Clio in den Suzuki umgestiegene Ralf Henggeler fuhr bisher in jeden Rennen in die Top Ten.

suzukiautomobile.ch/suzuki-kompakt/sponsoring/suzuki-swiss-racing-cup

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slalomdebure.ch

 

 

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