Suzuki Cup: Der Titel ist schon fast vergeben

MUZZARELLI UNNAHBAR Weil drei Leute nur je einmal in sechs Rennen schneller waren, kann Marcel Muzzarelli beruhigt in die Sommerpause gehen. Der Titel im Suzuki Swiss Racing Cup liegt für ihn bereit. Es gibt im Suzuki-Lager keinen mehr, der am Titelgewinn von Marcel Muzzarelli zweifelt. Wer nur erste und zweite Plätze in dem am härtesten […]

Ein Meister seines Fachs: Nach Mini und OPC Challenge fährt Marcel Muzzarelli mit seinem Suzuki Swift Spoort einem weiteren Titel entgegen (Fotos: Denise Steinmann/myphoto.ch).

Es gibt im Suzuki-Lager keinen mehr, der am Titelgewinn von Marcel Muzzarelli zweifelt. Wer nur erste und zweite Plätze in dem am härtesten umkämpften Markenpokal der letzten Jahre herausfährt, hat die Krone neidlos verdient.

Beim Slalom in Chamblon fehlten dem in Amriswil TG heimischen Bündner nur vier Tausendstelsekunden zum vierten Saisonsieg im sechsten Rennen. Trotzdem war er damit absolut zufrieden.

Marcel Muzzarelli: «Ein kleiner Verschalter reicht schon für den Zeitverlust. Aber es hatte wenigstens keinen Einfluss auf die Meisterschaft, denn das Resultat war ja von Simeon Schneider abhängig.»

Das Podium von Chamblon: Marcel Muzzarelli, Fabian Eggenberger und Christian Zimmermann.

Schneiders Chancen auf den Titel sind gesunken
Weil der Erwähnte als Sechster sein bisher schlechtestes Resultat einfuhr, vergrösserte Muzzarelli den Vorsprung zur Sommerpause auf 16 Punkte. Theoretisch reichen dem klaren Tabellenführer somit zwei siebte Plätze zum Titelgewinn, falls Simeon Schneider noch zweimal siegen sollte.

Der Sieger von Romont hat den Titel jedoch praktisch abgeschrieben, obwohl er beim Slalom Drognens, dem nächsten Lauf vom 21. September, an die Stätte dieses Erfolgs zurückkehrt und dort der Favorit ist.

Simeon Schneider: «Marcel ist fast uneinholbar. Ich gebe zwar nicht auf, aber mein Ziel ist nun der Vizemeistertitel. Ohne zwei Schaltfehler in Chamblon wäre der zweite Rennlauf in Chamblon perfekt für einen Platz auf dem Podium gewesen. Aber so ist mir nun Fabian in der Meisterschaft wieder sehr nahegekommen.»

Fabian Eggenberger liebt die Strecke von Chamblon. Sein erster Sieg fiel aber denkbar knapp aus.

Eggenberger kann es noch
Mit seinem ersehnten ersten Sieg im Suzuki Swiss Racing Cup verringerte der Zürcher den Abstand zu Schneider von neun auf nur noch zwei Punkte.

Fabian Eggenberger: «Wenn es Muzz nicht selbst verkorkt, dann kämpfen wir anderen nur noch um den zweiten Schlussrang. Die Meisterschaft war vor Chamblon eh nicht mehr meine oberste Priorität. Zuerst wollte ich mal einen Sieg. Nun weiss ich, dass ich es doch nicht verlernt habe. Diesmal hat nicht nur das Gefühl, sondern auch die Zeit gestimmt.»

Der Schnellste überlegte zu viel
Gestimmt hätten die Zeiten vor allem für Christian Zimmermann. Der 43-jährige Glarner war in allen Läufen der Schnellste – dummerweise passierte ihm im entscheidenden Schlussgang ein Fehler.

Christian Zimmermann: «Ich bin selbst schuld. Ich hatte an jener Stelle zu viel überlegt und traf prompt die Pylone. Ich hätte nur so wie in den Läufen zuvor durchs Tor fahren müssen… Endlich konnte ich mein Auto so bewegen, wie ich es trainiert hatte. Ich bin nun frei im Kopf und habe die Meisterschaft abgehakt.»

Der Sieger hätte Christian Zimmermann heissen müssen. Aber im entscheidenden Lauf machte er einen kleinen Fehler zuviel.

Fehr will wenigstens noch Vizemeister werden
Sandro Fehr denkt ähnlich, wobei er im Gegensatz zu Zimmermann noch gute Chancen auf den zweiten Tabellenrang hat. Nur sieben Punkte trennen ihn von Schneider.

Auch er touchierte im zweiten Lauf von Chamblon eine Pylone, doch war ihm der vierte Platz trotzdem nicht zu nehmen. Weil der Hobby-Höhlenforscher seine Erwartungen etwas zurücksteckte, war er damit zufrieden. Fehr weiss aber, dass er noch «zwei richtig gute Leistungen» erbringen muss, um Vizemeister oder Dritter zu werden.

Martin Bürki punktete zum zweiten Mal für das Flammer Speed Team. Sein gestecktes Ziel hat er diesmal nicht ganz erreicht.

Auch ein Meister lernt nie aus
Unter seinen Erwartungen blieb für einmal Martin Bürki. Auch als sechsfacher Slalom-Meister kann man im Suzuki-Cup, wo er wie in Romont das Auto vom Flammer Speed Team bewegte, dazulernen. Was er ohnehin stets betont. Statt dem nun klar angestrebten Podium schaute nur ein fünfter Platz heraus.

Martin Bürki: «Ich bin definitiv zu fein und zu sauber gefahren. Aber ich konnte das Auto nicht vergewaltigen. Als ich vor dem ersten Lauf eine schwarze Wolke sah, fuhr ich auf Sicherheit und zu brav. Ich hatte mich verschätzt und kam dann auch im zweiten Lauf nicht mehr auf meine hohe 3’36er-Zeit aus dem Training.»

Auch diese hätte ihn allerdings nicht aufs Podium, sondern nur vor Sandro Fehr gebracht. Nach der Sommerpause muss man in Drognens aber sicher wieder mit Bürki rechnen.

Daniel Schneider punktet konstant gut und hat sich so auf den siebten Zwischenrang geschoben.

Santonastaso im Mittelfeld, Schneider 2 weiterhin gut dabei
Sein SM-Gegenspieler Manuel Santonastaso wagte sich ebenfalls in die Höhle der Löwen und wechselte sich zu diesem Zweck mit Zimmermann am Lenkrad ab. Zwar verbesserte sich «Santi» auch mit Tipps von diversen Kollegen auf eine 3’42er-Zeit, dafür gab es aber nur noch Rang 18.

Best of the Rest war zum wiederholten Mal Daniel Schneider als Siebter, womit er Ralf Henggeler (11.) vom siebten Tabellenrang verdrängte. Wie in Romont belegte Mario Diethelm den achten Rang, diesmal vor Jürg Jucker und Jean-Claude Debrunner.

Stefan Böhler ist der Umstieg vom Rennsportwagen in den Serien-Suzuki gelungen.

Steter Kampf im Mittelfeld
Während Gilbert Denzer vom Training (8.) zum Rennen (13.) fünf Positionen einbüsste (nach Torfehler in Lauf 1), gelang Stefan Böhlen als Zwölfter der erste Achtungserfolg. Er fuhr in den vergangenen Jahren in einem Formel Renault bzw. Norma-Sportwagen. Dafür stürzte Rolf Tremp (15.) nach seinem tollen sechsten Platz von Romont ebenso wie Heiko Leiber (14.) und Roland Graf (22.) ins Mittelfeld ab.

Eine ähnliche Konstanz wie Marcel Muzzarelli zeigt Alexandra Mühlethaler, die als 27. auch in Chamblon die schnellste der vier Frauen war. Ihr Ziel ist es nun, es in einem der letzten beiden Rennen in die Top 15 zu schaffen, für die es mehr als die zwei Punkte für alle dahinter Klassierten gibt. Dies haben erst 21 der bisher 41 eingeschriebenen Fahrer geschafft.

suzukiautomobile.ch/suzuki-kompakt/sponsoring/suzuki-swiss-racing-cup

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