SM-Premiere: Drei GP3-Dallara aus Lyss

SCHWEIZER NOVUM Bei Jenzer Motorsport und Egmo in Lyss entstehen drei Dallara-GP3-Rennwagen für den Schweizer Rennsport. Je ein Auto bringen Yves Hängärtner und Markus Bosshard bald an den Start. Nach dem Ende der GP3 Series, aus der die FIA Formel 3 mit neuen Dallara-Rennwagen entstand, sass Andreas Jenzer auf mehreren Chassis des italienischen Konstrukteurs. Nun […]

Der Dallara, den der von Red Bull und Honda geförderte Japaner Yuki Tsunoda zuletzt pilotierte (bei Testfahrten vor dem Wechsel aufs neue F3-Chassis, daher die Lackierung), steht für Yves Hängärtner bereit.

Nach dem Ende der GP3 Series, aus der die FIA Formel 3 mit neuen Dallara-Rennwagen entstand, sass Andreas Jenzer auf mehreren Chassis des italienischen Konstrukteurs. Nun finden sie einen neuen Verwendungszweck. In Zusammenarbeit mit der an Jenzer Motorsport angrenzenden Firma Egmo (Eggenberger Motorbau) entstehen in Lyss drei für den Gebrauch bei Slaloms und Bergrennen modifizierte GP3-Rennwagen.

Verkleinerte Renault-Turbomotoren
Da in der Schweiz und vielen anderen Ländern für Rennsportwagen der Gruppe E2 ein Limit von drei Liter Hubraum gilt, kamen weder die originalen 3,4-Liter-V6-Saugmotoren (von 2016 bis 2018), noch die zuvor verwendeten Zweiliter-Turbomotoren von Renault infrage.

Egmo überarbeitete letztere und verkleinerte deren Hubraum auf 1760 Kubik. Mit dem geltenden Faktor 1,7 für Turbomotoren entspricht dies dann drei Liter Hubraum, aus dem weit über 500 PS gekitzelt werden können. Auch um die Elektronik, die Schaltung und die Verkabelung kümmerte sich Egmo eingehend.

Im Heck der GP3-Chassis werden verkleinerte Renault-Turbomotoren installiert. Egmo musste auch einen neuen Kabelbaum herstellen.

Premiere mit Yves Hängärtner
Der erste Monoposto ist bereit für Testfahrten. Käufer und Fahrer ist Yves Hängärtner. Der Bieler sorgte vor zwei, drei Jahren mit seinen Slalomsiegen in einem Tatuus Formula Master für Furore. Nun ergriff der langjährige Präsident der Ecurie Biennoise die Gelegenheit, mit einem moderneren und stärkeren Dallara GP3 auf Schweizer Rennstrecken zurückzukehren.

Yves Hängärtner: «Dieses Projekt hat mich sofort gereizt. Ich finde es toll, wie Egmo und Jenzer kooperieren und sich hiermit für den Schweizer Rennsport einsetzen. Ich bin gespannt, was man mit so einem Auto anstellen kann.»

Slalom Frauenfeld oder später?
Vorerst wird zum Testen ein Standard-Turbolader montiert, was rund 280 bis 300 PS bedeutet. Bald aber soll das volle Potenzial ausgelotet werden.

Für den Slalom Interlaken reicht die Zeit nicht, daher ist Hängärtners Renndebüt für die Auto-Renntage Frauenfeld vom 26. April geplant. Wegen des Coronavirus wackeln allerdings beide Veranstaltungen.

Yves Hängärtner: «Ich will mal schauen, wo ich stehe und danach entscheiden, welche weitere Rennen ich bestreiten werde. Eine komplette Saison liegt noch nicht drin. Eigentlich wollte ich mich auf Slaloms beschränken, eventuell fahre ich auch das eine oder andere Bergrennen, etwa in Reitnau.»

Yves Hängärtner zwischen Philip Egli und Marcel Maurer, mit denen er schon etliche Slalom-Tagessiege ausmachte. Nun fordert er sie mit einem neuen Auto heraus.

Zweites Auto an Markus Bosshard
Insgesamt bereitet Jenzer drei identische Dallara GP3 vor. Ein zweites Auto geht an Markus Bosshard. Erste Erfahrungen mit einem potenten Rennwagen hat der Ostschweizer vor drei Jahren mit dem von Simon Hugentobler zur Verfügung gestellten Reynard F3000 gesammelt.

Wenn beide gut damit zurechtkommen und dies bekannt wird, sollte auch der dritte Wagen, an dem die Arbeit noch n ikcht b begonnen hat, bald einen Interessenten finden. Für den Schweizer Rennsport sind vorerst auch nur zwei dieser Rennwagen eine enorme Bereicherung.

facebook.com/yves.hangartner

jenzermotorsport.ch/de

 

 

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